Johann Ev. Lamprecht

Johann Ev. Lamprecht
Gedenktafel an Lamprechts Geburtshaus in Schärding

Johann Ev. Lamprecht (* 28. Dezember 1816 in Schärding, Erzherzogtum Österreich ob der Enns; † 18. August 1895 in Maria Bründl bei Raab (OÖ), Erzherzogtum Österreich ob der Enns) war ein oberösterreichischer Geistlicher, Heimatforscher und Kartograph.

Inhaltsverzeichnis

Kindheit und Jugend

Johann Evangelist Lamprecht kam am 28. Dezember 1816 in Schärding im Haus Passauer Straße 17 als Sohn von Juliana und Michael Lamprecht, eines Stadtgärtners, zur Welt. Er besuchte die Volksschule in Schärding und erhielt schon frühzeitig Zeichenunterricht. Von 1829 bis 1837 besuchte er das Stiftsgymnasium Kremsmünster.

Leben als Priester

1837 trat Lamprecht in das Linzer Priesterseminar ein und wurde 1841 zum Priester geweiht. Da er schon bald mit Schwerhörigkeit zu kämpfen hatte, ging er in einer Reihe von Pfarren einer Tätigkeit als Kooperator oder Provisor (Stellvertreter eines Geistlichen) nach, und widmete sich vermehrt der Heimatkunde. Von 1861 bis 1873 und von 1875 bis 1888 war er Messeleser in Sigharting, unterbrochen von einer Tätigkeit als Messeleser in Aistersheim. Ab 1888 kam er als Benefiziat nach Maria Bründl bei Raab.

Der Heimatforscher

Als Heimatforscher wirkte Johann Ev. Lamprecht insbesondere im Unteren Innviertel und verfasste dort eine Reihe von Orts- und Pfarrgeschichten, unter anderem von Schärding (1860), Andorf (1876), Raab (1877), Neuburg und Wernstein (1883), St. Agatha (1883), Mattighofen (1885), Hohenzell (1889), Taufkirchen, Rainbach, Diersbach und Sigharting (1891), Aurolzmünster, Peterskirchen und Eitzing (1906).

Auszeichnungen

Tod und Nachwirkung

Grabmal der Familie Lamprecht am Stadtfriedhof Schärding

Johann Ev. Lamprecht starb am 18. August 1895 in Maria Bründl bei Raab nach schwerer Krankheit. Er wurde zwei Tage später in Schärding in einem Ehrengrab beigesetzt. Lamprecht war in vielen Orten der erste, der eine umfassende Chronik verfasste. Seine Arbeiten bilden bis zum heutigen Tag die Grundlage vieler Heimatbücher des Innviertels. In Schärding und Raab wurden Straßen nach ihm benannt, und seit dem Jahr 1969 trägt die Volksschule in Sigharting als Johann Evangelist Lamprecht-Schule seinen Namen.

Werke (Auswahl)

  • Beschreibung der k.k. oberösterreichischen Gränzstadt Schärding am Inn und ihrer Umgebungen, Wels 1860. (Digitalisat)
  • Beschreibung des Ortes Rab und dessen Umgebung, 1877.
  • Kurzgefaßte Geschichte der Grafschaft Neuburg am Inn und Wernstein, 1883.
  • Schloss, Stift, Markt und Bad Mattighofen in Oberösterreich und dessen Umgebung, 1885.
  • Die Altpfarre Taufkirchen an der Bram, 1891.

Quellen

  • Österreichisches Biographisches Lexikon 1815 – 1950, Bd. 4 (Lfg. 20, 1969), S. 421
  • Rupert Ruttmann: Heimatbuch Sigharting, Verlag Moserbauer, Mattighofen 1989.
  • Kurzbiographie verfasst von Reinhard Lindlbauer anlässlich der Neuauflage des Raaber Chronik 2003 (PDF-Link)

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