Heinz Deymann (Politiker)

Heinz Deymann (Politiker)

Heinz Deymann, eigentlich Heinrich Deymann (* 20. Juli 1916 in Bookholt bei Nordhorn; † 10. Februar 2003 in Nordhorn) war ein deutscher kommunistischer Politiker.

Er wurde als Mitglied der DKP im Jahr 1976 in den Nordhorner Stadtrat gewählt und 1977 in den Kreistag. Er war der erste Kommunist im Kreistag seit 1933.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Heinz Deymann wurde am 20. Juli 1916 als Sohn von Engelbert Deymann geboren. Deymann verließ mit 13 die Schule und absolvierte eine Lehre als Spinner in der Firma Niehus & Dütting. Mit 14 Jahren trat er dem Kommunistischen Jugendverband Deutschlands (KVJD) bei. Während der Kriegsjahre betätigte er sich als Fluchthelfer und half vielen Menschen bei der Flucht in die Niederlande.

1936 wurde Deymann in seiner Firma zum Elektriker ausgebildet. Mit 18 Jahren lernte er Elisabet Neuendorf kennen, die er am 18. Juli 1942 heiratete. Sie bekamen zwei Söhne.

Textilarbeiterstreik 1953

Im Textilarbeiterstreik 1953 übernahm Heinz Deymann eine führende Rolle. Er war Mitglied der Streikleitung. Als ein Kompromiss der christlichen Gewerkschaft GTB für Deymann zu inakzeptablen Ergebnissen führte, rief er zum weiteren Streik auf. Im Ergebnis wurde Deymann von den Textilfabrikanten wegen seiner Aktivitäten am 14. März 1953 entlassen. Deymann, der als Anführer der Streikbewegung galt, protestierte daraufhin ausdauernd vor den Werkstoren seiner Firma gegen die fristlose Entlassung. In einer Resolution erklärten sich 700 Textilarbeiter mit Deymann solidarisch. Dennoch fand er weder eine geregelte Arbeit, noch erhielt er eine Arbeitslosenunterstützung. Nach dem Verbot der KPD in Deutschland arbeitete Deymann politisch weiter.

Politischer Weg ab 1968

Mit der Gründung der DKP in Deutschland am 25. September 1968 engagierte sich Deymann wieder parteipolitisch. Bereits am 15. Dezember 1968 wurde in Nordhorn ein Ortsverein der DKP gegründet. Im Jahr 1976 kam es durch die Ausweisung von Wolf Biermann zu einem Protestbrief der Nordhorner DKP-Ortsgruppe. In der Folge wurde gegen mehrere Mitglieder der Nordhorner DKP ein Parteiausschlussverfahren angestrengt. Deymann blieb trotz seines Protestes Mitglied der Partei.

Seine Wahlerfolge in den Stadtrat (1976) und in den Kreistag (1977) erregten weites Aufsehen und boten Material für diverse Veröffentlichungen der Zeitungspresse.

In den 1980er-Jahren war Deymann auch in der Friedensbewegung und bei der Ostermarschbewegung aktiv. 1996 verließ er nach einer Wahlniederlage die Politik und widmete sich verstärkt der künstlerischen Holzbearbeitung.

Literatur

  • Helmut Lensing: Deymann, Heinrich (Heinz). In: Emsländische Geschichte. Band 17. Eigenverlag der Studiengesellschaft für Emsländische Geschichte, Haselünne 2010, ISBN 978-3-9808021-9-1 (formal falsche ISBN), S. 349–390.

Quellen

  • „Deymann, Deimann Deimann und kein Ende.“ Ergebnisse der Familienforschung von Alfred Deymann, Kleve 2001.

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