Guido Erhard

Guido Erhard



Guido Erhard
Spielerinformationen
Geburtstag 6. Oktober 1969
Geburtsort KlingensteinDeutschland
Sterbedatum 21. Februar 2002
Sterbeort OffenbachDeutschland
Größe 182 cm
Position Sturm, Abwehr, Mittelfeld
Vereine als Aktiver
Jahre Verein Spiele (Tore)1
1988–1989
1991–1995
1995–1996
1997–1999
Kickers Offenbach
TSV 1860 München
VfL Wolfsburg
1. FSV Mainz 05
1 0(0)
67 (16)
14 0(2)
27 0(4)
1 Angegeben sind nur Liga-Spiele.

Guido Erhard (* 6. Oktober 1969 in Klingenstein; † 21. Februar 2002 in Offenbach) war ein deutscher Fußballspieler. Er spielte in der Position des Angreifers und erzielte in 67 Spielen in Erster und Zweiter Bundesliga zwölf Tore. Erhard maß 1,82 Meter und wog zu Spielzeiten 78 kg.

Erhard debütierte in der Saison 1988/89 bei Kickers Offenbach, konnte sich aber zunächst nicht beim Oberligisten durchsetzen. Erst nachdem ihn sein Mentor Norbert Janzon zum gerade in die 2. Bundesliga aufgestiegenen TSV 1860 München transferierte, blühte Erhard auf. Der technisch limitierte, aber kampfstarke Angreifer etablierte sich als Edeljoker und wurde Publikumsliebling. Bei 1860 erlebte er in der ersten Saison den erneuten Abstieg in die Bayernliga und in den beiden folgenden Jahren den Durchmarsch von der Drittklassigkeit in die Bundesliga. In der Bundesligaspielzeit 1994/95 schoss er, meist als Einwechselspieler für Bernhard Winkler und Peter Pacult, in 16 Spielen vier Tore. Am Beginn der darauffolgenden Spielzeit wurde er aber von den Neueinkäufen Olaf Bodden und Marek Lesniak auf die Tribüne verdrängt und wechselte noch im Sommer 1995 zum VfL Wolfsburg.

Beim damaligen Zweitligisten konnte er sich aber nicht gegen die etablierten Siegfried Reich und Sven Ratke sowie Neueinkauf Piotr Tyszkiewicz durchsetzen. Er kündigte seinen Vertrag und musste die Trennung von seiner Freundin verkraften. In der darauffolgenden Saison 1996/97 wechselte er zu 1. FSV Mainz 05, erlebte eine turbulente Saison und rutschte in tiefe Depressionen ab. Teamkollege Lars Schmidt berichtete später: „Einmal fing [Erhard] auf der Auswärtsfahrt zu einem Zweitligaspiel im Bus plötzlich an, sämtliche Selbstmordmöglichkeiten aufzuzählen“. Obwohl Erhard rein statistisch keine schlechte Saison spielte (23 Spiele, vier Tore), bekam er Selbsttötungsgedanken und ließ sich für sieben Monate ins Zentralinstitut für seelische Gesundheit in Mannheim einweisen. Dort wurden manisch-depressive Zustände diagnostiziert.

2000 kehrte er in den Alltag zurück, doch dann eskalierten die Depressionen. Erhard unternahm im Herbst einen ersten Selbsttötungsversuch, der misslang. Er schaffte es noch einmal, neuen Lebensmut und eine neue Freundin zu finden, doch dann starb sein Vater, und alle beruflichen Neuorientierungsversuche misslangen. Erhard verlor seinen Lebenswillen, schottete sich immer weiter ab und warf sich im Februar 2002 im Offenbacher Hauptbahnhof vor einen ICE.

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем сделать НИР

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Erhard — (althochdeutsch era, „Ehre, Ansehen“ und hard, „hart, stark“) ist ein deutscher Vorname. Heute ist er auch ein häufiger Nachname im deutschsprachigen Raum. Der Gedenktag des Heiligen Erhard von Regensburg wird am 8. Januar begangen. Bekannte… …   Deutsch Wikipedia

  • Guido — ist ein männlicher Vorname. Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft und Bedeutung 2 Namenstag (katholisch) 3 Stereotyp 4 Varianten …   Deutsch Wikipedia

  • Guido Westerwelle — Guido Westerwelle, en 2011. Mandats Ministre fédéral des Affaires étrangères d Allemagne ( …   Wikipédia en Français

  • Guido Westerwelle — Guido Westerwelle, 21. Juni 2010 Guido Westerwelle (* 27. Dezember 1961 in Bad Honnef) ist ein deutscher Politiker. Er war von 1994 bis 2001 Generalsekretär und von 2001 bis 2011 Bundesvorsitzender der Freien Demokratischen Partei (FDP). Ferner… …   Deutsch Wikipedia

  • Erhard II. von Chacenay — (lat. Erardus de Cachenaio / Airardus de Chassenay / Erardus Chacenaii; † 16. Juni 1236) war Herr von Chacenay (im heutigen Kanton Essoyes). Er war der älteste Sohn des Erhard I. von Chacenay und der Mathilde (genannt Félicité) von Donzy (Haus… …   Deutsch Wikipedia

  • Guido Hoheisel — (1930) Guido Karl Heinrich Hoheisel (* 14. Juli 1894 in Breslau; † 11. Oktober 1968 in Köln) war ein deutscher Mathematiker. Hoheisel studierte ab 1914 an der Universität Breslau und ab 1920 an der Humboldt Universität Berlin, wo er 1920 bei… …   Deutsch Wikipedia

  • Guido Hoheisel — (* 1894; dagger; 1968) was a German mathematician. He did his PhD under the supervision of Erhard Schmidt.Hoheisel is known for a result on gaps between prime numbers. [G. Hoheisel, Primzahlprobleme in der Analysis , Berliner Sitzungsberichte,… …   Wikipedia

  • Ludwig Erhard — Mandats …   Wikipédia en Français

  • Albrecht Erhard Sippel — Albrecht E. Sippel (* 1942) ist ein deutscher Genetiker und emeritierter Professor der Fakultät für Biologie der Albert Ludwigs Universität Freiburg. Laufbahn Albrecht E. Sippel schrieb 1967 seine Diplomarbeit bei Guido Hartmann in Würzburg. In… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Spieler des TSV 1860 München — Die Liste der Spieler des TSV 1860 München umfasst alle Spieler, die seit der Gründung der Oberliga im Jahr 1945 mindestens ein Pflichtspiel für den TSV 1860 München bestritten haben. Spieler, die aktuell im Aufgebot des TSV 1860 stehen, sind… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”