Etty Gingold

Etty Gingold

Etty Gingold (geborene Stein-Haller; * 11. Februar 1913 in Czernowitz, Österreich-Ungarn, heute Tscherniwzi, Ukraine; † 3. Juni 2001 in Frankfurt) war eine rumänische Widerstandskämpferin gegen den Nationalsozialismus, Kämpferin in der Résistance und Friedensaktivistin.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Stein-Haller stammte aus der Familie eines Gutsverwalters. Nach dem Besuch der Volksschule erwarb sie auf dem Czernowitzer Gymnasium das Abitur. Ab 1933 studierte sie in Paris Romanistik. Dabei kam sie seit 1935 in Kontakt zu anderen emigrierten jungen Leuten, die zu den Familien von Hitlergegnern gehörten. Etty schloss sich der Sozialistischen Arbeiterjugend an.[1] 1936 lernte sie ihren künftigen Ehemann Peter Gingold kennen, mit dem sie später am Boulevard St. Martin Nr. 11 eine gemeinsame Wohnung bezog.[2] 1940 kam es zu Kontakten mit Mitgliedern der Freien Deutschen Jugend (FDJ), die sich in der Résistance engagierten. Dieser Bewegung schloss sie sich an und war auch als Kurierin für die „Bewegung für Internationale Öffnung“ (M.O.I.) tätig. In ihrer Wohnung wurden Flugblätter und Schriften der Résistance gedruckt.

Nach Ende des Zweiten Weltkrieges ging Gingold zusammen mit ihrem Mann Peter 1946 in dessen deutsche Heimat.[3] Ihr Ehemann als ein von den NS-Behörden als „Staatenloser“ diskriminierter Deutscher hatte es besonders schwer, sich unter den neuen Verhältnissen zu behaupten. In Frankfurt engagierte sie sich zusammen mit Ehemann Peter Gingold beim Kampf gegen die Wiederbewaffnung der Bundesrepublik. In den 1980er Jahren setzte sie sich für den „Krefelder Appell“ gegen den NATO-Doppelbeschluss ein.

Im November 2009 organisierte die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes (VVN) anlässlich der Frankfurter Buchmesse bei Anwesenheit von Tochter Sylvia Gingold eine Buchlesung zu den autobiografischen Aufzeichnungen von Peter und Etty Gingold.

Ehrungen

Literatur

  • Karl Heinz Jahnke: Aus dem Leben von Peter und Ettie Gingold, VAS, Frankfurt am Main 2006
  • Karl Heinz Jahnke: Sie haben nie aufgegeben, Pahl-Rugenstein, Bonn 1998, ISBN 3-89144-255-6

Einzelnachweise

  1. http://www.trend.infopartisan.net/trd1100/t231100.html Abgerufen 3. August 2011
  2. http://hessen.vvn-bda.de/artikel/2009/20091105.html Abgerufen 3. August 2011
  3. Gottfried Hamacher unter Mitarbeit von André Lohmar, Herbert Mayer, Günter Wehner und Harald Wittstock: Gegen Hitler. Deutsche in der Résistance, in den Streitkräften der Antihitlerkoalition und der Bewegung »Freies Deutschland«, Kurzbiografien. Karl Dietz Verlag Berlin 2005, ISBN 3-320-02941-X online Abgerufen 3. August 2011

Weblinks


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