Carl Ernst von Malortie

Carl Ernst von Malortie
Reliefportrait am Grabmal auf dem Herrenhäuser Friedhof
1859: Schreiben Malorties an den Kirchenvorstand von Herrenhausen hinsichtlich Hofbaurat Georg Heinrich Schuster und dem Herrenhäuser Friedhof
Grabmal auf dem Herrenhäuser Friedhof
Grabmal mit erneuerter Sandsteinplatte und abweichenden Lebensdaten.
Malortiestraße in Hannover Herrenhausen

Carl Otto Unico Ernst von Malortie (* 15. November 1804 in Linden; † 11. Oktober 1887 in Hannover) war Jurist, Oberhofmarschall[1] und leitender Minister des Königreichs Hannover, dazu Autor und Gastrosoph.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Malortie besuchte das Lyzeum (Ratsgymnasium) in Hannover.[1]. Von 1823 bis 1826[1] studierte er Rechtswissenschaften an der Georg-August-Universität Göttingen. Dort wurde er Mitglied des Corps Hannovera. Nach dem Studium trat der aus einer französischen Refugiéfamilie stammende v. Malortie in den Hannöverschen Verwaltungsdienst ein und wurde 1826 zunächst Amtsauditor in Hannover und Syke (1827). 1829 trat er als Assessor und Hilfsarbeiter in die Land-Drostei in Hannover ein.

1836 wurde er zunächst Kammerjunker und Hofmarschall des Herzogs Ernst August von Cumberland (dem späteren König Ernst August von Hannover), 1837 dessen Kammerherr und Reisemarschall.[1]

Malortie entwickelte das höfische Zeremoniell bis zur Perfektion: 1842 (und 1866f.) veröffentlichte er sein Hauptwerk Der Hof-Marschall. Handbuch zur Einrichtung und Führung eines Hofhalts, das sich zum Standardwerk entwickelte.[1] 1846 erhielt er die Ehrendoktorwürde der Universität Göttingen.[1]

Malortie wurde 1846 Verwalter der Königlichen Gärten, Bauten sowie der Königlichen Privatschatulle. 1851 wurde er zum Oberhofmarschall ernannt.[1] 1860 saß er im „engeren Ausschuß des Comités für die Errichtung des Ernst-August-Denkmals[2] 1862 wurde von Malortie, unter Beibehaltung des Amtes des Oberhofmarschalls, zum Minister des Königlichen Hauses berufen.[1] Mit der Annexion Hannovers durch Preußen 1866 verlor Malortie "alle Ämter, schloss sich aber nicht der welfischen Bewegung an"[1]. Er war Mitglied der Naturforschenden Gesellschaft zu Emden.

Malortie betätigte sich als angesehener Kochbuch-Autor. Sein Werk Das Menue galt im 19. Jahrhundert als das Standardwerk der Kochkunst bis zum Erscheinen von Auguste Escoffiers Guide Culinaire im Jahr 1902.

Malortie wurde in seinem Erbbegräbnis[3] auf dem Herrenhäuser Friedhof beigesetzt, an dessen Entstehung er als Oberhofmarschall maßgeblich beteiligt war.[4]

Die Bronzestatuette Malorties, gefertigt von dem Bildhauer Carl Dopmeyer, befindet sich als Dauerleihgabe der Letter-Stiftung im Historischen Museum Hannover.

Orden und Auszeichnungen

Carl Ernst von Malortie war Ehrendoktor der Universität Göttingen. Laut dem Innentitel seines Werkes Der Hofmarschall... trug er folgende Orden und Auszeichnungen:

Weitere Ehrungen

Werke

  • Der Hofmarschall. Handbuch zur Einrichtung und Führung eines Hofhalts, 1842, 2. Aufl. 1846, Hahnsche Hof-Buchhandlung, Hannover, (Digitalisat), 3. Aufl. 1867
  • Der Hannoversche Hof unter dem Kurfürsten Ernst August und der Kurfürstin Sophie, Hannover 1847
  • Die Verwaltung herrschaftlicher Bauten und Gärten, Hannover 1853
  • König Ernst August, Hannover 1861
  • Beiträge zur Geschichte des Braunschweig-Lüneburgischen Hauses und Hofes, Drittes, Viertes und Fünftes Heft, Hannover 1862, 1864 und 1866
  • Das Menue, 2 Bände, 3. Aufl. 1887/88

Literatur

Weblinks

 Commons: Carl Ernst von Malortie – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g h i j Klaus Mlynek: Malortie, Carl Otto Unico Ernst von, in: Stadtlexikon Hannover, S. 423
  2. Ernst-August-Album; Digitalisat des The Getty Research Institut über Internet Archive, S. 24; online:
  3. siehe Fotos
  4. siehe sein Schreiben vom 2. Juli 1859 an den Kirchenvorstand von Herrenhausen

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