Else-Lasker-Schüler-Gesellschaft

Else-Lasker-Schüler-Gesellschaft
Else-Lasker-Schüler-Gesellschaft
Logo der Else-Lasker-Schüler-Gesellschaft
Zweck:
Vorsitz: Hajo Jahn
Gründungsdatum: 1990
Mitgliederzahl: 1400
Sitz: Wuppertal
Website: www.else-lasker-schueler-gesellschaft.de

Die Else-Lasker-Schüler-Gesellschaft ist eine politische Literaturgesellschaft, die der Dichterin Else Lasker-Schüler verpflichtet ist.

Sie wurde 1990 in Wuppertal von Hajo Jahn gegründet. Der erste Vorsitzende war Prof. Dr. Friedhelm Beiner. Der zweite Vorsitzende und Geschäftsführer ist der frühere WDR-Journalist Hajo Jahn. Er ist seit 1997 auch erster Vorsitzender der Gesellschaft.

Die Mitgliederzahl beträgt rund 1400 (Stand Oktober 2009). Der Sitz ist die Herzogstr. 42 in Wuppertal (Nordrhein-Westfalen). Die Aktivitäten der Gesellschaft sind die Durchführung von Veranstaltungen wie das Else-Lasker-Schüler-Forum (alle 1 bis 2 Jahre), Ausstellungen, Lesungen, Vorträge, Konzerte, Diskussionen oder der Auftritt von Zeitzeugen in Schulen. Einige Foren fanden auch in Breslau, Prag, Zürich oder Jerusalem statt.

Inhaltsverzeichnis

Zweck

Die Gesellschaft hat das Ziel, das literarische und künstlerische Werk der 1869 in Elberfeld (heute Stadtteil Wuppertals) geborenen, während der Nazizeit verfolgten und 1945 in Israel gestorbenen Schriftstellerin zu pflegen und als wichtigen Beitrag zur deutsch-jüdischen Kultur lebendig zu erhalten. Die Gesellschaft unterstützt Forschungen zu Else Lasker-Schüler sowie die Herausgabe einer kritischen Gesamtausgabe und versteht sich als „politische“ Lyrikgesellschaft, deren besonderes Anliegen das „Else-Lasker-Schüler-Zentrum der verfolgten Künste“ als nationale Einrichtung gegen die „Universalität des Vergessens“ ist. Realisiert im Kunstmuseum Solingen/Museum Baden mit der Sammlung Gerhard Schneider und der Exil-Literatur-„Sammlung Jürgen Serke

Prominente Mitglieder sind die Nobelpreisträgerinnen Herta Müller und Elfriede Jelinek. Ehrenmitglieder sind unter anderem Hans Sahl † und seit 2009 der in Elberfeld geborene und in Australien lebende George Dreyfus, Paul Avraham Alsberg † und Adolf Burger. Arno Wüstenhöfer gehörte zu den Gründungsmitgliedern.

1994 wurde erstmalig der Else-Lalsker-Schüler-Lyrikpreis vergeben, und zwar an Thomas Kling. Die zweite Preisträgerin war 1996 Friederike Mayröcker.

Foren

Übersicht über die bisherigen Else-Lasker-Schüler-Foren

  • 1993 – I.: "Der blaue Jaguar" (Wuppertal) Dichterforum mit dem tschechoslowakischen Parlamentspräsidenten und Autor Milan Uhde
  • 1994 – II.: "Exil ohne Ende" (Wuppertal/Solingen) zum 60-jährigen Bestehen des P.E.N.-Zentrum deutschsprachiger Autoren im Ausland, dem "Exil-P.E.N.", London, Schirmherr: Ministerpräsident Johannes Rau
  • 1995 – III.: "Das Abendland im Morgenland - das Morgenland im Abendland" (Wuppertal/Solingen), Schirmherren: Ezer Weizmann, Staatspräsident Israels, und Ignatz Bubis, Vorsitzender des Zentralrat der Juden in Deutschland
  • 1996 – IV.: "Frauen im Hebräerland" (Wuppertal/Solingen), Schirmherrin: Annemarie Renger, Bundestagspräsidentin a.D. – in Partnerschaft mit der Arbeitsgemeinschaft Frauen im Exil in der Gesellschaft für Exilforschung
  • 1997 – V.: "Flucht in die Freiheit: Shanghai" (Wuppertal/Solingen), Schirmherr: W. Michael Blumenthal, USA-Finanzminister a.D., heute Direktor des Jüdischen Museums Berlin
  • 1998 – VI.: "Zu Hause im Exil - Dichter, die eigenmächtig blieben in der DDR" (Wuppertal/Solingen), Schirmherr: Fritz Pleitgen, WDR-Intendant
  • 1999 – VII.: "Letzte Enklave der Poesie - Dichtung, Musik und Malerei in Theresienstadt" (Wuppertal/Solingen), Schirmherr: Václav Havel, Staatspräsident der Republik Tschechien
  • 2000 – VIII.: "...dann kreiste zurück die Jahrhundertuhr" (Wuppertal/Solingen), Schirmherr: Paul Spiegel, Präsident des Zentralrat der Juden in Deutschland
  • 2001 – IX.: "Die Reise nach Jerusalem" (Israel), Schirmherr: Schimon Peres, Außenminister Israels; erstes ELS-Forum im Ausland
  • 2002 – X.: "Mein blaues Klavier" (Wuppertal/Solingen), Schirmherrin: Mary Robinson, UN-Hochkommissarin für Menschenrechte
  • 2003 – XI.: "Güte ist unsterblich" (Breslau/Wroclaw/Polen), Schirmherr: Władysław Bartoszewski; 2. Auslandsforum
  • 2004 – XII.: "Manchmal habe ich Sehnsucht nach Prag" (Tschechien), Schirmherr: Hans-Dietrich Genscher, Außenminister der Bundesrepublik Deutschland a.D.; 3. Auslandsforum
  • 2006 – XIII.: "Jedes Wort hab ich vergoldet" (Zürich), Schirmherr: Moritz Leuenberger, Bundespräsident der Schweiz; 4. Auslandsforum
  • 2008 – XIV.: "Ich suche allerlanden eine Stadt" (Wuppertal/Solingen), Schirmherr: Exzellenz Yoram Ben-Zeev, Botschafter Israels in Deutschland
  • 2009 – XV.: „Der Strolch vom Kurfürstendamm“ (Berlin), Schirmherr Klaus Wowereit, Regierender Bürgermeister von Berlin
  • 2009 – XVI.: „20 Jahre Mauerfall. Im Exil – Orte der Erinnerungen: Heimat und Emigration im Lichte des Mauerfalls“ (Catania/Italien), im „Einvernehmen“ mit Giorgio Napolitano, Staatspräsident Italiens; 5. Auslandsforum
  • 2010 – XVII.: „Mein Hebräerland. Die europäischen Wurzeln Israels“ (Tel Aviv/Israel), Schirmherr: Shimon Peres, Staatspräsident Israels; 6. Auslandsforum

Archiv

Mit dem Exil-Archiv bewahrt die Gesellschaft die Erinnerung an die ab 1933 verfolgten und vertriebenen Künstler, Journalisten und Wissenschaftler.

Weblinks

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