Eichsfelder Becken

Eichsfelder Becken

Das Eichsfelder Becken ist ein Landschaft im südlichen Niedersachsen und mit kleinen Anteilen im nordwestlichen Thüringen in den Landkreisen Göttingen, Osterode, Northeim und Eichsfeld. Der zentrale Teil der Beckenlandschaft liegt in der Region des Untereichsfeldes, mit Duderstadt nahe der Landesgrenze zu Thüringen.

Inhaltsverzeichnis

Naturräume und Lage

Nach der naturräumlichen Gliederung des Handbuchs der naturräumlichen Gliederung Deutschlands wird das Eichsfelder Becken zum Weser-Leine-Bergland gerechnet. Die Landschaft gliedert sich nach den Einzelblättern Göttingen, Halberstadt und Kassel wie folgt in:[1][2]

Das Eichsfelder Becken im engeren Sinne umfasst die Landschaften 374.0-2 sowie den nordwestlichen Teil von 374.4 (ab Gieboldehausen).

Umgeben wird das Eichsfelder Becken vom südöstlichen Harzvorland mit Wulften am Harz im Odertal im Norden und Bad Lauterberg am Harz im Nordosten, dem Ohmgebirge im Südosten, dem Unteren Eichsfeld im Südwesten und dem Göttingen-Northeimer Wald im Westen. Bis auf einige Randgebiete im Westen, Norden und östlich von Rhume und Eller gehört es zum historischen Eichsfeld.

Teillandschaften

Das Eichsfelder Becken gliedert sich in mehrere Teillandschaften:

Lindauer-, Seeburger- und Duderstädter Becken

Die flachere Beckenlandschaft erstreckt sich vom Tal der Hahle im Osten und dem Zusammenfluß von Rhume und Oder bei Katlenburg-Lindau im Norden, sowie den Randerhebungen des Göttingen-Northeimer Waldes bei Ebergötzen im Westen und des Unteren Eichsfeldes und dem westlichen Ohmgebirge bei Teistungen im Süden. Der zentrale Teil dieser Landschaften wird auch Goldene Mark genannt, da sie über Böden mit hoher Fruchtbarkeit verfügen.

Hellberge

Die sich nach Osten anschließende Hügellandschaft der Hellberge wird begrenzt vom Tal der Hahle im Westen, der Ortschaft Gieboldehausen im Norden, dem Tal von Rhume und Eller im Osten und den Ausläufern des Ohmgebirges im Südosten und dem Stadtgebiet von Duderstadt im Südwesten.

Rhumeaue

Die Rhumeaue beginnt im Tal der Eller im Bereich der Landesgrenze nach Thüringen im Südosten und verläuft nach deren Mündung in die wasserreiche Rhume bis nach Lindau im Nordwesten. Sie ist Teil des Naturschutzgebietes Rhumeaue / Ellerniederung / Gillersheimer Bachtal (NSG BR 084).

Rotenberg (Höhenzug)

Der Höhenzug des Rotenberges schließt sich nordöstlich der Rhumeaue an, wird im Norden und Nordosten vom Tal der Oder begrenzt und erreicht im Südosten die Landesgrenze nach Thüringen.

Weiter in südöstliche Richtung schließt sich die Landschaft des Silkeroder Hügellandes an, das bereits dem Südharz zugerechnet wird.

Geologie

Die geologische Grundlage besteht aus Buntsandstein mit fruchtbaren Lößböden und lehmigen Anteilen. Die Absenkung des Gebietes erfolgte durch Auslaugung der Salzlager und ist besonders im Süden an der Grenze zum Unteren Eichsfeld am sogenannten "Salzhang" erkennbar.

Berge

Die Höhenlage des Beckens nimmt von den westlichen, südlichen und östlichen Rändern her nach Norden ab.

In der zentralen Beckenlandschaft sind die wichtigsten Erhebungen:

  • Questenberg (349,5 m), westlich von Berlingerode (nördlicher Ausläufer des Zehnsberges)
  • Lindenberg (339 m), östlich von Teistungen (nördlicher Ausläufer des Ohmgebirges)
  • Euzenberg (286 m), westlich von Duderstadt
  • Pferdeberg (279 m), östlich von Immingerode
  • Mäuseberg (261 m), nördlich von Berlingerode
  • Höherberg (242 m), östlich von Bodensee
  • Großer Berg (227 m), westlich von Bilshausen

In den stark gegliederten Hügellandschaft der Hellberge:

  • namenlos (348,7 m), nördlich von Brehme (nördlicher Ausläufer des Ohmgebirges)
  • Bundsenberg (319 m), zwischen Fuhrbach und Ecklingerode
  • Wendenberg (290 m), westlich von Brochthausen
  • Tettelwarte (285 m), südlich von Breitenberg
  • Hüschenberg (283 m), östlich von Duderstadt
  • Hellberg (259 m), östlich von Rollshausen

Nachfolgend die unmittelbaren Randerhebungen und Höhenzüge der angrenzenden Landschaften:

Gewässer

Durch die Absenkung existiert im Eichsfelder Becken ein umfangreiches Gewässersystem. Die wichtigsten Flüsse sind die Eller und die wasserreiche Rhume im östlichen Teil und die Hahle mit ihren Zuflüssen im zentralen Teil. Östlich von Seeburg befindet sich einer der größten natürlichen Seen in Südniedersachsen, der Seeburger See.

Einzelnachweise

  1. E. Meynen und J. Schmithüsen: Handbuch der naturräumlichen Gliederung Deutschlands – Bundesanstalt für Landeskunde, Remagen/Bad Godesberg 1953-1962 (9 Lieferungen in 8 Büchern, aktualisierte Karte 1:1.000.000 mit Haupteinheiten 1960)
  2. Verschiedene Autoren: Geographische Landesaufnahme: Die naturräumlichen Einheiten in Einzelblättern 1:200.000 - Bundesanstalt für Landeskunde, Bad Godesberg 1959-1970 → Online-Karten
    • Blatt 99: Göttingen (Jürgen Hövermann 1963)
    • Blatt 100: Halberstadt (J. Spönemann 1970)
    • Blatt 112: Kassel (H.-J. Klink 1969)
51.54444444444410.211111111111

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