DRB 137 288 bis 295

DRB 137 288 bis 295
DRG 137 288–295
„Triebwagen Bauart Ruhr zweiteilig“
Ruhr zweiteilig.jpg
Nummerierung: DRG 137 288–295
DR BR 184.0
Anzahl: 8
Hersteller: WUMAG, Maybach, SSW
Baujahr(e): 1938
Ausmusterung: 1982
Achsformel: 2'Bo'2'
Dienstmasse: 109,6 t
Radsatzfahrmasse: 16 t
Höchstgeschwindigkeit: 120 km/h
Installierte Leistung: 2 x 302 kW
Motorentyp: GO 56
Motorbauart: 2 x 12 Zylinder 4-Takt
Leistungsübertragung: elektrisch

Die Triebwagen 137 288 bis 295 sind eine Triebwagenbaureihe, die ursprünglich für die Deutsche Reichsbahn-Gesellschaft als Schnelltriebwagen für den Ruhrschnellverkehr gebaut wurden.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Reichsbahn-Zeit

Da die 302-kW Triebwagen mit Steuerwagen (mit Einheitsgrundriß) keine voll befriedigenden Beschleunigungswerte für den Nahverkehr wie den Ruhrschnellverkehr aufwiesen, sah sich die DRG veranlasst, ein Fahrzeug mit 2 Antriebsanlagen zu entwickeln. Diese 8 Fahrzeuge waren neben den Schnelltriebwagen der Bauart SVT Berlin die letzten dieselelektrischen Triebwagen der DRG. Alle anderen Fahrzeuge hatten ab dieser Zeit einen hydrodynamischen Antrieb.

Die 2 Motoren waren, durch viele negative Erfahrungen bei den Vorgängerbauarten, als Maybach der Bauart GO 56 ausgeführt. Dies verschaffte den Triebwagen ein außerordentlich hohes Beschleunigungsvermögen und die Sicherheit, bei einem eventuellen Motorschaden niemals "liegen" zu bleiben. Über die Fahrzeugsteuerung konnten bis zu 6 Antriebseinheiten gesteuert, und 4 überwacht werden. 3 Triebwagen konnten somit bei einer Kupplung mit der Scharfenbergkupplung von einem Führerstand aus gesteuert werden, ein Fahrzeug musste von einem Wärter überwacht werden. Außerdem hatten die Fahrzeuge eine automatische Türschließeinrichtung.

Trotz dieser fortschrittlichen Ausführung konnten die Fahrzeuge im Betrieb mit Taktfahrplan nicht voll befriedigen, im Einstiegsraum waren die Stauräume zu gering und das Fassungsvermögen der Fahrzeuge war gegenüber den VT+VS-Einheiten geringer. Die Deutsche Reichsbahn-Gesellschaft entschloss sich daher, zu einer Entwichklung einer VT+VS-Einheit mit aufgeladenem Motor (650PS) überzugehen. Der Krieg verhinderte die Ausführung.

Die 8 Triebwagen wurden Anfang 1939 nach nur halbjähriger Betriebszeit an der Ruhr an die RBD Saarbrücken abgegeben, von wo sie vollzählig nach Dresden-Pieschen weitergegeben wurden. Zum Kriegsanfang wurden sie zunächst abgestellt und winterfest hergerichtet. Zum Kriegsende befanden sich 6 Fahrzeuge bei der DR und 2 Fahrzeuge bei den ČSD.

Nachkriegsära

Von den 6 in Dresden-Pieschen beheimateten Fahrzeuge konnten 5 wieder in den Betriebsdienst aufgenommern werden. Der 6. wurde um 1956 im RAW Wittenberge zerlegt. Die Fahrzeuge wurden zunächst in Dresden-Pieschen, ab 1953 in Berlin-Karlshorst beheimatet. Sie waren in den komplizierten Bedingungen nach dem 2.Weltkrieg robuste Fahrzeuge für die unterschiedlichsten Bedingungen. So wurden sie zum Beispiel als Ersatz für einen ausgefallenen Fliegenden Zug für die Verbindung Berlin - Hamburg herangezogen oder waren im Berufsverkehr oder Stadteschnellverkehr (Berlin - Leipzig bzw. Berlin - Bautzen) eingesetzt.

Die 5 Fahrzeuge wurden 1970 umgezeichnet und erhielten die Nummern 184 001 bis 184 005. Bis zur Ausmusterung (der letzte Triebwagen wurde 1982 ausgemuster) liefen sie stets im Bw Berlin-Karlshorst. Die lange Einsatzzeit macht deutlich, dass sie im Betriebsdienst bewährte Fahrzeuge waren. Obwohl nach der Ausmusterung noch einige Fahrzeuge als Unterkünfte weiterverwendet wurden, ist heute kein "Ruhrtriebwagen" mehr erhalten, und die Erinnerung an diese Fahrzeugbaureihe ist nur über historische Fotos möglich.

Es macht deutlich, dass die Altbautriebwagen bei der DR eine wesentlich längere Einsatzzeit als bei der DB hatten, und dass bei den DR eingesetzte Fahrzeuge mit elektrischer Kraftübertragung sich länger im Betriebsdienst hielten als Fahrzeuge mit hydrodynamischen Antrieb.

Literatur

  • Heinz R. Kurz: Die Triebwagen der Reichsbahn-Bauarten. EK-Verlag, Freiburg 1988, ISBN 3-88255-803-2

Weblinks


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