DBM (Datenbank)

DBM (Datenbank)

Die Datenbank DBM war der erste Vertreter einfacher, dateibasierter Datenbanksysteme. Sie wurde ursprünglich von Ken Thompson entwickelt und im Jahr 1979 von AT&T veröffentlicht.[1] Der Name ist ein Akronym für database manager.

DBM speichert beliebige Daten in sogenannten Buckets mit fester Größe, versehen mit einem Schlüssel mit dessen Hilfe die Daten unter Verwendung einer Hashfunktion in der Datenbank wieder auffindbar sind.

Der Hashing-Algorithmus verwendet eine Form des erweiterbaren Hashings, bei dem die mögliche Anzahl verfügbarer Schlüssel erweitert wird, sobald neue Buckets hinzugefügt werden, was sich in einer Einsparung von Speicherplatz auswirkt.

Besonderes Merkmal von DBM und Derivaten von DBM, die allesamt als Vorgänger der relationalen Datenbanken gelten, ist die Einsparung von Rechen- und Wartezeiten für den Verbindungsaufbau zum Datenbankserver und die Vorbereitung von Datenbankabfragen. Der sich daraus ergebende Nachteil ist, dass immer nur ein Prozess auf die Datenbank zugreifen kann.

Nachfolger

DBM hat eine ganze Reihe von Nachfolgern, die auf dem gleichen Prinzip aufbauen:

Ndbm
Die 1986 in Berkeley entwickelte Datenbank ndbm (New Database Manager). Sie unterstützte die Verwendung mehrerer Datenbanken zur gleichen Zeit.
Sdbm
Aufgrund von der Lizenzbedingungen wurde Ndbm aus einigen UNIX-Versionen entfernt und seit 1987 durch den Public-Domain-Klon Sdbm von Ozan Yigit ersetzt.[2]
gdbm
Der GNU Database Manager (gdbm), eine weitere Open-Source-Variante, wurde von Philip A. Nelson für das GNU-Projekt entwickelt. Er erweiterte die Funktionalität von DBM um die Verwendung von Datenpaketen beliebiger Länge.
Tdbm
Die Tdbm ('transactional database manager') bietet außerdem Transaktionen.
TDB
Diese Datenbank wurde von dem Samba-Team entwickelt und unter der GPL-Lizenz als Bestandteil des Samba-Pakets verbreitet. Zitat von der Sourceforge Webseite: TDB is a Trivial Database. In concept, it is very much like GDBM, and BSD's DB except that it allows multiple simultaneous writers and uses locking internally to keep writers from trampling on each other. TDB is also extremely small.
QDBM
Der 'Quicker Database Manager' beansprucht für sich, schneller zu sein. Er wurde von Mikio Hirabayashi im Jahr 2000 ebenfalls unter GPL veröffentlicht.
Berkeley DB
Die Berkley DB ist eine Variante, die unter zwei Lizenzen veröffentlicht wurde und mit einer Copyleft- oder einer kommerziellen Lizenz einsetzbar ist. Ursprünglich von Sleepycat entwickelt, wird sie seit Februar 2006 von Oracle gewartet und vertrieben.
JDBM
JDBM ist ein transaktionales Datenbankmanagementsystem für Java.
Tokyo Cabinet
Eine moderne Re-Implementierung der QDBM, ebenso von Mikio Hirabayashi.
VSDB
Eine Implementierung einer DBM-ähnlichen Datenbank von John Meacham, welche unter Verwendung atomarer Dateisystemoperationen die volle ACID-Semantik unterstützt.

Quellen

  1. AT&T, DBM(3X), Unix Programmer's Manual, Seventh Edition, Volume 1, Januar 1979
  2. Ozan (oz) Yigit, sdbm - Substitute DBM or Berkeley ndbm for Every UN*X Made Simple, The Guild of PD Software Toolmakers, Toronto - Canada, 1998

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно сделать НИР?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • DBM — Die Abkürzung DBM steht für: database manager, UNIX Datenbankmanagementsystem, siehe DBM (Datenbank) Databasemarketing, eine Form des Direktmarketing Datenbankmanagement im allgemeinen, siehe Datenbank De Bellis Multitudinis, ein Tabletop… …   Deutsch Wikipedia

  • Dbm — Die Abkürzung DBM steht für: Deutsches Bergbau Museum Bochum Datenbankmanagement, siehe Datenbank De Bellis Multitudinis, ein Tabletop Spielsystem zur Simulation historischer Schlachten Databasemarketing Dealer Business Management (SAP Begriff)… …   Deutsch Wikipedia

  • PhpWiki — Maintainer Reini Urban, Marc Etienne Vargenau Aktuelle Version 1.4.0rc1 (17. September 2010) Betriebssystem plattformunabhängig Programmier­sprache PHP …   Deutsch Wikipedia

  • Eingebettetes Datenbanksystem — Ein eingebettetes Datenbanksystem ist ein in einer Anwendung eingebettetes Datenbanksystem, das nach außen nicht sichtbar in Erscheinung tritt. Inhaltsverzeichnis 1 Eigenschaften 2 Einsatz in Klein und Kleinstgeräten 3 Liste der eingebetteten… …   Deutsch Wikipedia

  • Berkeley-DB — Entwickler: Oracle Aktuelle Version: 4.7 Betriebssystem: Unix, Linux, Windows, AIX, Sun Solaris, SCO U …   Deutsch Wikipedia

  • BerkeleyDB — Berkeley DB Entwickler: Oracle Aktuelle Version: 4.7 Betriebssystem: Unix, Linux, Windows, AIX, Sun Solaris, SCO U …   Deutsch Wikipedia

  • Berkeley DB — Entwickler Oracle Aktuelle Version 4.8 Betriebssystem Unix, Linux, Windows, AIX, Sun Solaris, SCO Unix, Mac OS …   Deutsch Wikipedia

  • MWConn — Einwahlsoftware für mobiles Internet Basisdaten Entwickler: Markus B. Weber Aktuelle Version …   Deutsch Wikipedia

  • Courier Mail Server — Entwickler Sam Varshavchik Aktuelle Version 0.66.1 [1] (6. Mai 2011) Betriebssystem UNIX (POSIX) …   Deutsch Wikipedia

  • MWconn — Einwahlsoftware für mobiles Internet Basisdaten Entwickler Markus B. Weber Aktuelle  …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”