Fil de Cassons

Fil de Cassons
Fil de Cassons / Cassonsgrat
Ostteil des Fil de Cassons mit Bargistal vom Piz Dolf gesehen.

Ostteil des Fil de Cassons mit Bargistal vom Piz Dolf gesehen.

Höhe 2'694 m ü. M.
Lage Schweiz,
(Graubünden)
Gebirge Glarner Alpen
Geographische Lage (739335 / 193628)46.8791666666679.26666666666672694Koordinaten: 46° 52′ 45″ N, 9° 16′ 0″ O; CH1903: (739335 / 193628)
Fil de Cassons (Schweiz)
Fil de Cassons
Typ Gratrücken
Gestein dünner Verrucano-Aufbau auf Kalkstein
Alter des Gesteins Verrucano
Das von links her auslaufende West-Ende des Grates mit Fuorcla (rom. =Verzweigung) Raschaglius im Vordergrund und dem oberen Segnesboden rechts.

Das von links her auslaufende West-Ende des Grates mit Fuorcla (rom. =Verzweigung) Raschaglius im Vordergrund und dem oberen Segnesboden rechts.

Der Fil de Cassons (deutsch Cassonsgrat) ist ein Gipfel der Glarner Alpen im Kanton Graubünden in der Schweiz ohne markanten Gipfelaufbau. Fil steht in der romanischen Sprache für einen Grat. Der Grat bildet den nördlichen Abschluss des Flimsersteins. Er erstreckt sich insgesamt über etwa 2,4 Kilometer von der Fuorcla Raschaglius auf 2600 Metern über den höchsten Punkt "Il Fil" auf 2694 Metern bis fast einen weiteren Kilometer östlich der Mutta Bella auf 2644 Metern. Südlich davon liegt über einer markanten Scharte die Mutta Bella auf einer Höhe von 2473m.

Im westlichen Teil steht man über dem nach Süden weisenden Anriss der Rutschfläche des Flimser Bergsturzes, im östlichen Teil über der Hochebene und der Alp des Flimsersteins. Gegen Süden bietet sich ein freies und umfassendes Panorama vom Ortler über die Engadiner Berge bis zum Dom im Wallis und zum Finsteraarhorn. Gegen Norden bricht der Grat jäh ins Bargistal ab. Dahinter sind gegen Nordosten der höchste Berg des Kantons St. Gallen, der Ringelspitz zu sehen sowie der Piz Dolf und weiter im Nordwesten der Piz Segnas und die Tschingelhörner mit der markanten Linie der Glarner Hauptüberschiebung.

Inhaltsverzeichnis

Zugang

Der Grat liegt nördlich von Flims im Vorderrheintal, von wo er mit einer kleinen Kabinenbahn erschlossen ist. Die Cassonsbahn wird bis Ende 2011 von der Weissen Arena Gruppe weiter betrieben. [1]

Der interessante in den Felsen gehauene Alpweg von Bargis her auf die Alp auf dem Flimserstein führt ebenfalls auf den Grat. Eine weitere Route besteht durch das Bargis-Tal und unter der Südflanke des Piz Dolf hindurch [2] Von Westen kommt man von der Camona da Segnas (Segneshütte) 2'102 m ü. M. über den Unteren und den Oberen Segnesboden auf den Fil de Cassons. Noch weiter westlich aufwärts gelangt man zum Martinsloch und dem Segnaspass (Segnespass). Das Martinsloch ist nur für geübte Bergsteiger geeignet, während der Zugang zum Fil de Cassons mit Wanderausrüstung möglich ist. Der Zugang zum Segnaspass hat sich mit dem Wegschmelzen des früheren Firnfeldes verschlechtert.

Natur

In den 1980er Jahren hat die Gemeinde Flims einen hochalpinen Lehrpfad eingerichtet, von welchem noch viele Tafeln existieren. In der steilen Nordflanke halten sich Steinböcke und Gämsen auf.

Geologie

Der oberste Teil des Grates ist Verrucano-Gestein, in diesem Falle grünlich und sehr schieferig und brüchig. Beim Fil de Cassons ist die Überschiebungsfläche von Süden wenig sichtbar, hingegen kann sie bestens an den umliegenden Bergen verfolgt werden und erscheint am Fil de Cassons erst aus der nördlichen, weniger zugänglichen Perspektive. Ein aufmerksamer Wanderer bemerkt jedoch den Wechsel unter seinen Füssen sehr wohl. In der Umgebung sind weitere interessante geologische Erscheinungen zu entdecken:

Segnesboden

Panorama am Segnasboden mit Tschingelhörnern und Martinsloch links im Schatten.

Der obere Segnasboden ist eine postglaziale Schwemmebene, inklusive folgender typischer kleiner Gletscherschlucht: der zuvor sich auf dem Weg über den Segnas-Boden auf gut 700 Metern Breite verlustierende Bach entschwindet durch eine knapp 60 Zentimeter breite Kluft. Darin stürzt er die Höhe zum unteren Segnasboden herunter, nur der unterste Teil ist von unten (auf dem Weg zum Segnaspass) als offener Wasserfall zu sehen. In dieser nächsten Geländekammer findet sich das Martinsloch, ein Felsenfenster. Das Bild vom oberen Segnesboden aus zeigt links im Schatten (in nordwestlicher Richtung) die Tschingelhörner mit dem Martinsloch. Rechts daneben, auch immer noch im Schatten, die Lücke des Segnaspasses. Rechts davon steigt der Atlas empor, ein Vorgipfel des Piz Segnas. Sowohl an den Tschingelhörnern als auch am Atlas erkennbar ist der markanten Trennlinie der Verrucano-Überschiebung, dem Weltkulturerbe Glarner Hauptüberschiebung.

Literatur

  • Manfred Hunziker: Ringelspitz/Arosa/Rätikon, Alpine Touren/Bündner Alpen, Verlag des SAC 2010, ISBN 978-3-85902-313-0, S. 176

Referenz

  1. [1] Verein Flims-Cassons zur Rettung der alten Bahn.
  2. Wandern Schweiz; Bargistal und Fil de Cassons auf Graubünden Ferien

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