Burgstall Gleichen

Burgstall Gleichen
Burg Gleichen
Steinerne Überreste der Burg Gleichen

Steinerne Überreste der Burg Gleichen

Entstehungszeit: 1100 bis 1200
Burgentyp: Höhenburg, Spornlage
Erhaltungszustand: Burgstall
Ständische Stellung: Reichsburg
Ort: Obergleichen
Geographische Lage 49° 8′ 8,2″ N, 9° 31′ 9,5″ O49.1356055555569.5193111111111467.2Koordinaten: 49° 8′ 8,2″ N, 9° 31′ 9,5″ O
Höhe: 467,2 m ü. NN
Burg Gleichen (Baden-Württemberg)
Burg Gleichen

Der Burgstall der ehemaligen Burg Gleichen liegt auf einem 467,2 m ü. NN hohen, kegelförmigen Höcker auf einer westlichen Spornspitze rechts über dem hier nordnordwestlich ziehenden Brettachtal. Der Burghügel liegt etwa 1,8 km nordnordöstlich der talaufwärts linksseitig stehenden Burg Maienfels im Bereich der heutigen Ortschaft Obergleichen im Mainhardter Wald, im Gebiet der Gemeinde Pfedelbach. Zum Brettachtal hin, nach Westen, fällt der Berg steil ab. Auf einem Hochplateau, östlich und nordöstlich der Burganlage, befinden sich die Ortschaften Ober- und Untergleichen, die vom Burghügel überragt werden.[1] Im Volksmund wird der Hügel Schlossberg genannt.

Links der Schlossberg in Pfedelbach-Obergleichen, rechts daneben der sogenannte Hinterweiler und rechts im Hintergrund der Zollknock
Links der Schlossberg in Pfedelbach-Obergleichen, rechts daneben der sogenannte Hinterweiler und rechts im Hintergrund der Zollknock

Inhaltsverzeichnis

Beschreibung

Das 34 × 35 Meter große, eingeebnete Burgplateau überragt die Ortschaft Obergleichen um etwa 15 Meter und ist auf drei Seiten von einem künstlichen Ringwall mit Graben umgeben. Der Graben und der zum Teil noch bis zu 2 Meter hohe Wall sind deutlich erkennbar. Eine Ruine oder auch nur Reste von Mauerwerk sind nicht mehr vorhanden. Vermutlich wurde die Burgruine nach ihrem Abgang von den Bewohnern der angrenzenden Orte als Steinbruch genutzt und das Mauerwerk im Laufe der Jahrhunderte als billiges Baumaterial abgetragen. Steinschutt und Ziegelreste deuten jedoch darauf hin, dass früher die feste Bebauung einer Höhenburg auf dem Burgplateau vorhanden war. Eine erkennbare Vertiefung auf dem Gelände könnte auf ein Fundament hindeuten, und ein vorhandener Hügel dürfte ein Gebäuderest sein.[2]

Geschichte

Die strategisch hervorragende Lage des Burghügels und der weite Blick über den Mainhardter Wald und die Löwensteiner Berge lassen den Schluss zu, dass der Burg zu Zeiten ihrer Erbauung eine bedeutende Rolle zukam. Erbaut wurde die Burg vermutlich im Zuge der staufischen Verwaltungsreform im 12. Jahrhundert als Reichsburg. Sie war bis zu ihrem Verfall ab dem Jahre 1416 der Sitz der Herrschaft Gleichen. Erstmals urkundlich erwähnt wurden sie und ihre Besitzer und mutmaßlichen Erbauer, die Herren von Gleichen, im Jahre 1294 als „de Gliche“. Ansonsten ist über diese Familie sehr wenig bekannt. Nach deren Aussterben oder Wegzug waren wohl zuerst die Herren von Limpurg Besitzer der Anlage. Zwischen 1298 und 1308 kam Gleichen unter König Albrecht I. in den Besitz der Herren von Löwenstein. Im Jahre 1332 findet sich eine weitere Erwähnung der Burg in einer Urkunde von Kaiser Ludwig. Danach wechselte die Burg mehrfach die Besitzer und ging schließlich im Jahre 1416 in den Besitz des Hauses Hohenlohe-Bartenstein über, das bis zum Verfall der Anlage deren Eigentümer blieb.[3]

Bis 1994 stand auf dem Burggelände ein Hochbehälter der Gleichener Trinkwasserversorgung.

In Gleichen erinnern die Burgstraße und Am Burgrain an die ehemalige Burg.

Bilder

Einzelnachweise

  1. [1] pro-region.de.
  2. http://www.burgen-web.de/gleichen.pdf
  3. [2] pro-region.de geschichte

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