Christoph Broelsch

Christoph Broelsch

Christoph Erich Broelsch (* 14. September 1944 in Hanau) ist ein deutscher Chirurg und ehemaliger Hochschullehrer. Broelsch gilt als Pionier der Lebertransplantationschirurgie. 1989 hatte er die erste erfolgreiche Lebendtransplantation einer Leber durchgeführt.

Inhaltsverzeichnis

Leben und Werk

Broelsch wuchs in der Hansestadt Bremen auf. Er studierte Medizin an der Universität zu Köln und der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. 1984 folgte er einem Ruf an die Universität nach Chicago und bekam dort den Lehrstuhl für hepatobiliäre Transplantation. 1991 übernahm Broelsch die Leitung des Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf. Von 1998 bis zu seiner Suspendierung im Jahre 2007 war Broelsch Direktor der Klinik für Allgemein- und Transplantationschirurgie des Universitätsklinikum Essen.

Broelsch wurde für seine Verdienste 1991 mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande und 2004 mit dem Großen Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet.[1] 2002 erhielt er den Lucie-Bolte-Preis.

Broelsch war Leibarzt des Bundespräsidenten Johannes Rau.

Gerichtliche Verfahren

Broelsch wurde in mehreren Verfahren der Bestechlichkeit, des Betruges und der Steuerhinterziehung angeklagt und erstinstanzlich verurteilt. Ihm wurde vorgeworfen kranke Patienten nur gegen erhöhte Zahlungen behandelt zu haben. Gegen das Urteil legte sowohl die Staatsanwaltschaft Essen, als auch die Verteidigung Revision bei dem Bundesgerichtshof ein.[2][3][4] Im Juli 2011 verwarf dieser die Revision gegen das Essener Urteil. Seine Haftstrafe hat Broelsch am 10. Oktober 2011 in der JVA Bielefeld-Senne angetreten.[5]

Einzelnachweise

  1. Mitteilung des Landes NRW
  2. Peter Lamprecht: Broelsch in den offenen Vollzug?, Die Welt, 14. März 2010
  3. Betrugsprozess Gericht verurteilt Starchirurgen zu drei Jahren Haft, Der Spiegel, 12. März 2010
  4. Martina Keller : Der Kassierer, Die Zeit, 17. September 2009
  5. nw-news.de Ex-Star-Chirurg Broelsch tritt Haft an, 18. Oktober 2011

Weblinks


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