Bounty (1961)

Bounty (1961)
Bounty
Die Bounty beim Verlassen von Greenock

Die Bounty beim Verlassen von Greenock

p1
Schiffsdaten
Flagge Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Vereinigte Staaten
Schiffstyp Vollschiff
Heimathafen Greenport
Eigner HMS Bounty Organization LLC
Bauwerft Smith & Rhuland Shipyard, Lunenburg
Stapellauf 1961
Schiffsmaße und Besatzung
Länge
54,9 m (Lüa)
Breite 9,1 m
Tiefgang max. 4,0 m
Verdrängung 500 tdep1
Maschine
Maschine 2 John Deere-Dieselmotoren
Maschinen-
leistungVorlage:Infobox Schiff/Wartung/Leistungsformat
560 kW (761 PS)
Propeller 2
Takelung und Rigg
Takelung Vollschiff
Anzahl Masten 3
Anzahl Segel 18
Segelfläche 930 m²

Die Bounty ist ein zwischen 1960 und 1961 für den Film Meuterei auf der Bounty entstandener Nachbau der durch ihre Meuterei berühmt gewordenen Bounty aus dem 18. Jahrhundert. Das in Abweichung vom Original mit Motoren ausgerüstete Schiff war die erste lebensgroße und vollständige Rekonstruktion eines historischen Seglers, die nur für einen Film entstand.[1]

Der Bounty-Nachbau existiert bis heute und steht nach der Verwendung in mehreren anderen Filmen für Charter- und Erlebnisfahrten sowie als Museumsschiff zur Verfügung. Das Schiff wird zur Unterscheidung vom Original gelegentlich als Bounty II bezeichnet. Die Ziffern sind jedoch nicht Teil des Schiffsnamens.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Gebaut wurde die Film-Bounty im Auftrag der Produktionsgesellschaft Metro-Goldwyn-Mayer (MGM) in einer kanadischen Werft in Lunenburg. Für die Dreharbeiten fuhr der mit Motoren ausgerüstete Nachbau durch den Panamakanal nach Tahiti. Am Ende der Filmaufnahmen sollte das Schiff wie das Original verbrannt werden, was der Hauptdarsteller Marlon Brando jedoch verhinderte. Nach einer weltweiten Werbetour wurde das weiterhin in Besitz der MGM verbliebene Schiff nach Saint Petersburg in Florida gebracht, wo es seit 1965 als Touristenattraktion dient. Nebenher war es in mehreren Dokumentationen und für die Werbung aktiv.

1983 wurde die Bounty für die Piratenkomödie Dotterbart eingesetzt. Unterschiedlich dekoriert, stellte sie dort drei verschiedene Schiffe dar.[2] Die Filmarbeiten fanden an der Westküste von Mexiko statt. 1986 übernahm Ted Turner als neuer Eigner der MGM auch den Nachbau der Bounty. Für eine Verfilmung des Romans Die Schatzinsel (1989) kam das Schiff erneut zum Film.

1993 übergab Turner die Bounty an die Fall River Chamber Foundation, welche das Schiff unter der Tall Ship Bounty Foundation für Bildungszwecke einsetzte. 2001 wurde das Schiff von der HMS Bounty Organization LLC übernommen. Inzwischen war insbesondere der Rumpf überholungsbedürftig, was dazu führte, dass das Segelschiff kurz vor Beginn einer Überführungsfahrt von Fall River (Massachusetts) in eine Werft in Boothbay Harbor (Maine) wegen eines Pumpenausfalls fast gesunken wäre. 2002 wurden große Teile des Unterwasserschiffs erneuert. Außerdem erhielt die Bounty neue Motoren, Propeller, Treibstoff- und Trinkwassertanks.

2005 wurde die Bounty als Edinburgh Trader im zweiten Teil der Piratenkomödie Fluch der Karibik eingesetzt und war im dritten Teil, Am Ende der Welt, noch einmal anonym im Hintergrund einer Hafenszene zu sehen. Vor den Dreharbeiten in der Karibik war das Schiff auf Kosten der Walt Disney Company restauriert und im Sinne der geplanten Filmarbeiten optisch verändert worden. Dabei wurde auch das stehende und laufende Gut erneuert. Auch der an dieser Komödie orientierte Pornofilm Pirates, gleichfalls 2005 gedreht, fand streckenweise auf dem Bounty-Nachbau im Hafen von Saint Petersburg in Florida statt.

Beschädigung an der Bounty in Bremerhaven

Eine nach den Dreharbeiten geplante Tour den Mississippi hinauf musste wegen des Hurrikans Katrina abgesagt werden. In Boothbay Harbor kam das Schiff bis Mitte 2007 noch einmal für eine Überholung in ein Dock, um es für eine Weltreise vorzubereiten. Diesmal wurden vor allem die Rumpfteile oberhalb der Wasserlinie erneuert; außerdem fand eine Veränderung der Inneneinrichtung statt, um den Komfort für Passagiere und Besatzung zu erhöhen. Insgesamt hat das Schiff Schlafplätze für knapp 50 Personen. Seit 2007 war die Bounty unter anderem in Europa, an beiden Küsten der USA und auf den Galapagos-Inseln zu sehen.

Beim Besuch des Hafenfestes 2011 in Bremerhaven wurde versucht, die Bounty durch die Sportboothafenschleuse zu manövrieren, dabei wurde jedoch der Backbordseite ein erheblicher Schaden zugefügt. Der Versuch wurde abgebrochen und die Einschleusung gelang dann durch die ursprünglich vorgesehene Kaiserschleuse [3].

Technik

die Bounty in Bremerhaven 2011

Die Bounty ist ein dreimastiges Vollschiff mit 18 Segeln mit einer Gesamtfläche von etwa 930 m². Die Länge über alles beträgt etwa 55 m, die Länge des Decks etwa 36,5 m. Das Schiff wurde nach den bei der britischen Admiralität erhaltenen Originalplänen gebaut, aber um etwa 1/3 größer, weil es sonst zu eng für die Filmarbeiten geworden wäre.[1]

Als Hilfsantrieb verfügt die Bounty über zwei Dieselmotoren, die je einen vierflügeligen Propeller antreiben.

Weiterer Nachbau

Für den Spielfilm Die Bounty aus dem Jahr 1984 wurde 1978 eine weitere Bounty gebaut, manchmal als Bounty III bezeichnet, die heute in Hongkong liegt und ebenfalls noch seetüchtig ist.[4]

Einzelnachweise

  1. a b Filmbeschreibung
  2. Interessantes zu „Yellowbeard“
  3. Bericht über den Bounty-Besuch
  4. Webseite der Bounty von 1978

Weblinks

 Commons: Bounty II – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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