Berliner Wingolf

Berliner Wingolf
Wappen Zirkel
ZirkelBerlinerWingolf.jpg
Basisdaten
Universität: alle Berliner Hochschulen
Gründung: 11. August 1843
Gründungsort: Berlin
Dachverband: Wingolfsbund
Mitglieder: 150
Farben: schwarz-weiß-gold
Wahlspruch: Einigkeit und Recht und Freiheit!
Website: www.berliner-wingolf.de

Der Berliner Wingolf ist eine christliche, überkonfessionelle Studentenverbindung und trägt als Mitglied des Wingolfsbundes die Farben schwarz-weiß-gold. Wie alle Wingolfsverbindungen lehnt der Berliner Wingolf Duell und Mensur ab. Er wurde am 11. August 1843 an der Friedrich-Wilhelm-Universität (heute Humboldtuniversität) in Berlin gegründet.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Vorläufer des Berliner Wingolf war ein seit den 30er Jahren des 19. Jahrhunderts bestehendes Erbauungskränzchen. Er ist damit die zweitälteste Wingolfsverbindung. Er wurde auf wesentliches Betreiben des Bonner Wingolf gegründet, weshalb zahlreiche Mitglieder auch Mitglied des Bonner Wingolf waren. Der Berliner Wingolf ist eine der vier Gründungsverbindungen des Wingolfsbundes (s.a. Bonner Wingolf, Hallenser Wingolf, Erlanger Wingolf). Bis zur Auflösung im Jahre 1935 führte er den Wahlspruch

"Δί ένός πάντα" - "Di henos panta!"
(gr.: Durch einen - Jesus Christus - alles!), entlehnt der Bibelstelle (Phil 4,13 lut)

Seit der Wiedergründung im Jahre 1955 lautet er: "Einigkeit und Recht und Freiheit."

Im Jahre 1894 kam es zur Gründung des Charlottenburger Wingolf als Tochterverbindung des Berliner Wingolf. 1924 wurde der Wingolf an der Handelshochschule zu Berlin gegründet. Seit der Wiedergründung setzt der Berliner Wingolf auch die Tradition der beiden ehemaligen Tochterverbindungen fort. Als Verbindungshaus dient seit 1955 das Haus des ehemaligen Charlottenburger Wingolfs.

Bekannte Mitglieder

  • Wilhelm Baur (1826–1897), Theologe
  • Rudolf Kögel (1829−1896), evangelischer Theologe
  • Heinrich Holtzmann (1832−1910), protestantischer Theologe, Vertreter der historisch-kritischen Exegese
  • Theodor Gustav Adolf Braun (1833-1911) evangelischer Theologe, Generalsuperintendent zu Neumark und Niederlausitz
  • Hermann von der Goltz (1835−1906), Vizepräsident des Evangelischen Oberkirchenrates und somit der ranghöchste Geistliche der preußischen Landeskirche
  • Erich Haupt (1841–1910), protestantischer Theologe. Prof. für neutestamentliche Exegese in Kiel
  • Johannes Büchsel (1849−1920), evangelischer Theologe, Generalsuperintendent der Kirchenprovinz Pommern
  • Adolf von Harnack (1851−1930), evangelischer Theologe, Systematiker und Kirchenhistoriker
  • Ferdinand Kattenbusch (1851–1935), Universitätsprofessor in Halle, systematischer Theologe
  • Hermann Albert Hesse (1877–1957), Moderator des Reformierten Bundes, Leitendes Mitglied der bekennenden Kirche
  • Ludwig Heitmann (1880−1953),evangelischer Theologe, Mitbegründer der Berneuchener Bewegung
  • Hermann Schafft (1883–1959), evangelischer Theologe, religiöser Sozialist, Herausgeber der Zeitschrift "Neuwerk", Regierungsdirektor in Kassel
  • Ernst Steiner (1885–1942), Pfarrer in Hausen bei Gießen, 1942 von der Gestapo ermordet
  • Hugo Hahn (1886−1957), Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche

Sachsens

  • Paul Tillich (1886–1965), protestantischer, systematischer Theologe und Religionsphilosoph
  • Emanuel Hirsch (1888−1972), protestantischer Theologe
  • Heinz Kappes (1893−1988), evangelischer Pfarrer, religiöser Sozialist
  • Harald Braun (1901−1960), Leiter des evangelischen Pressedienstes, Filmregisseur, Drehbuchautor
  • Gerhard Pfefferkorn (1913–1989), Entwickler des Rasterelektronenmikroskopes

Literatur

  • Aus dem Wingolf, Halle, 1853, Berliner Wingolf
  • Aus dem Wingolf, Marburg, 1860, Berliner Wingolf, S. 1 ff
  • Aus dem Wingolf, Blütenlese, 1875, Berliner Wingolf
  • Otto Koch: Geschichte des Berliner Wingolfs in: Hans Waitz: Geschichte der Wingolfsverbindungen, Darmstadt 1914, S. 3 ff
  • D. Hans Waitz: Geschichte des Wingolfsbundes; Darmstadt 1926

Weblinks


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