Bahnstrecke Neukirch West–Bischofswerda

Bahnstrecke Neukirch West–Bischofswerda
Neukirch (Lausitz) West–Bischofswerda
Strecke der Bahnstrecke Neukirch West–Bischofswerda
Ausschnitt der Streckenkarte Sachsen 1902
Kursbuchstrecke (DB): 235
Streckennummer: 6217; sä. NnB
Streckenlänge: 9,426 km
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Maximale Neigung: 12,5 
Minimaler Radius: 577 m
Höchstgeschwindigkeit: 120 km/h
Legende
Strecke – geradeaus
von (Bautzen–) Wilthen
Bahnhof, Station
0,000 Neukirch (Lausitz) West 344 m
Abzweig – in Fahrtrichtung: nach links
nach Bad Schandau
Brücke (klein)
2,500 Bachbrücke (48 m)
Brücke (groß)
3,094 Viadukt Putzkau (397 m)
Haltepunkt, Haltestelle
3,385 Putzkau (ehem. Bf) 313 m
Haltepunkt, Haltestelle
5,860 Schmölln OL (ehem. Bf) 303 m
Brücke (klein)
8,504 Brücke Werkgraben (48 m)
Abzweig – in Gegenrichtung: nach links
von Görlitz
Bahnhof, Station
9,426 Bischofswerda 288 m
Strecke – geradeaus
nach Dresden-Neustadt

Die Bahnstrecke Neukirch West–Bischofswerda ist eine eingleisige Hauptbahn in der südlichen Oberlausitz in Sachsen, die einst als kurze Verbindungsbahn zwischen den Strecken Bautzen–Bad Schandau und Dresden–Görlitz erbaut worden war. Heute ist sie Teil der überregionalen Hauptbahnverbindung von Dresden über Zittau nach Liberec.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Hauptartikel: Süd-Lausitzer Bahn

Der Bau einer Eisenbahn zwischen Neukirch und Bischofswerda war schon um 1870 in den ursprünglichen Planungen der Südlausitzer Bahn enthalten gewesen. Man hatte sich dann jedoch für eine Streckenführung von Großschönau über Warnsdorf, Ebersbach, Wilthen, Neustadt nach Dürrröhrsdorf entschieden, die am 1. September 1877 in Betrieb genommen wurde. Um deren Streckenführung im Hinblick auf den geplanten durchgehenden Verkehr aus und in Richtung Dresden zu verkürzen, wurden 1875/76 im sächsischen Landtag noch die Strecken Niederneukirch–Bischofswerda und Oberoderwitz–Eibau genehmigt. Die Strecke Niederneukirch–Bischofswerda wurde am 15. August 1879 eröffnet.

Regionalbahn nach Zittau auf dem Putzkauer Viadukt mit Blick zum Valtenberg

Die eingleisige Strecke dient heute fast ausschließlich den jeweils im 2-Stunden-Takt verkehrenden Regionalverkehrslinien RE 2 und RB 61 der Relation Dresden-HauptbahnhofZittau (– LiberecTanvald). Diese Leistungen werden von DB Regio im Rahmen eines Verkehrsvertrages mit dem ZVON erbracht.

Planmäßiger Güterverkehr wird heute nur noch durch das private Eisenbahnverkehrsunternehmen ITL mit Sitz in Dresden abgewickelt. Bedient wird das Schotterwerk in Oberottendorf, bis Juni 2009 auch die Weinbrennerei in Wilthen an der anschließenden Bahnstrecke Bautzen–Bad Schandau[1]. An der Strecke Neukirch West–Bischofswerda selbst bestehen keine Gütertarifpunkte mehr.

Streckenbeschreibung

Die Strecke verlässt den weit außerhalb des Ortes gelegenen Bahnhof Neukirch (Lausitz) West in westlicher Richtung. In einem weiten Rechtsbogen durchschneidet die Strecke zunächst ein Waldgebiet. In der Ortslage Putzkau überquert die Strecke auf einem fast 400 Meter langen, einetagigen Viadukt die weite Talwanne der Wesenitz, kurz danach folgt der heutige Haltepunkt Putzkau. Die restliche Strecke bis Bischofswerda schneidet die hügeligen Ausläufer des Lausitzer Berglandes. In den Bahnhof Bischofswerda mündet die Strecke von Südosten gemeinsam mit der Linie Görlitz–Dresden ein.

Fahrzeugeinsatz

Bis Ende der 1980er Jahren bestanden die Eilzüge Dresden–Zittau in aller Regel aus einer Lokomotive der DR-Baureihe 118 und Modernisierungs-Schnellzugwagen. Erst um 1988 wurde der Wagenpark der Eilzüge auf die seinerzeit modernen Mitteleinstiegswagen der Bauart Halberstadt umgestellt. Vor den Personenzügen kamen meist die Lokomotiven der DR-Baureihe 110 zum Einsatz. Nahgüterzüge verkehrten noch bis 1988 meist mit Dampflokomotiven der DR-Baureihe 52.80. Ein Einsatz der schweren sowjetischen Großdiesellokomotiven war wegen Meterlastbeschränkungen auf den Brücken nicht möglich.

Ab Abfang der 1990er kamen dann die rumänischen Lokomotiven der DR-Baureihe 119 vor allen Zügen zum Einsatz. Nach der Ertüchtigung der Viadukte und der Anhebung der möglichen Meterlasten war ab Mitte der 1990er Jahre auch die Baureihe 232/234 auf der Strecke zugelassen. Ihr Einsatz erfolgte vor allem vor den Wendezügen des Nahverkehrs.

Heute wird sämtlicher Reisezugverkehr mit modernen Regionaltriebwagen abgewickelt. Die Regionalexpress-Züge werden aus Fahrzeugen der Baureihe 612 gebildet, die aber ohne Neigetechnik verkehren. Als Regionalbahnen kommen ausschließlich Desiros der Baureihe 642 zum Einsatz. Wegen des geringen Verkehrsaufkommens verkehren die Fahrzeuge meist solo.

Literatur

  • Erich Preuß, Rainer Preuß: Sächsische Staatseisenbahnen. transpress Verlagsgesellschaft mbH, Berlin 1991, ISBN 3-344-70700-0.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Drehscheibe 218 (September/Oktober 2009), S. 70

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