Aoba (1927)

Aoba (1927)
Naval Ensign of Japan.svg
Die Aoba 1938
Schiffsdaten
Kiellegung 23. Januar 1924
Stapellauf 25. September 1926
Indienststellung: 20. September 1927
Verbleib: am 28. Juli 1945 bei Kure versenkt.
Technische Daten
Verdrängung 8.300 ts
9.000 ts(ab 1940)
Länge 185,17 m
Breite 15,83 m
17,56 m (ab 1940)
Tiefgang: 5,71 m
5,66 m (ab 1940)
Leistung: 102.000 SHP
Geschwindigkeit: 34,5 kn
33 kn (ab 1940)
Besatzung: 643
Bewaffnung: Erstausrüstung:
  • 6 x 20,3 cm/L50 in 3 Zwillingstürmen
  • 4 x 12-cm-Flak (4x1)
  • 8 Torpedorohre Ø 61,0 cm in 4 Zwillingssätzen
  • 2 x 13,2-mm-Fla-MK (2x1)

Die Aoba (jap. 青葉) war ein Schwerer Kreuzer der Kaiserlich Japanischen Marine im Zweiten Weltkrieg. Sie war das Typschiff der aus zwei Schiffen bestehenden Aoba-Klasse. Benannt war sie nach dem Berg Aoba, einem erloschenen Vulkan bei Maizuru in Japan.

Inhaltsverzeichnis

Bau und Modernisierungen

Die Aoba kurz nach ihrer Fertigstellung mit Zwillingstürmen. Die Stelle, an der zwischen Brückenaufbau und Turm "B" ursprünglich ein weiterer Geschützturm geplant war, ist an der Lücke zu erkennen.

Die Aoba wurde auf der Werft von Mitsubishi bei Nagasaki im Januar 1924 auf Kiel gelegt. Sie war als drittes Schiff der Furutaka-Klasse geplant worden, jedoch hatten sich bei ihren beiden Vorgängern mehrere Schwächen in der Konstruktion offenbart, so dass die Pläne zum Bau der Aoba und ihres Schwesterschiffes Kinugasa grundlegend überarbeitet wurden.

Zwischen 1938 und 1940 ging die Aoba erneut in die Werft. Sie erhielt eine verstärkte Flugabwehrbewaffnung und der Brückenaufbau wurde umgebaut um neue Feuerleitsysteme unterzubringen. Sie erhielt ebenfalls Torpedowülste, die den Rumpf verbreiterten und den Tiefgang reduzierten.

Ein Katapult zum Start von Wasserflugzeugen wurde unmittelbar hinter Turm C montiert. Die Aoba konnte in der zweiten Hälfte des Pazifikkrieges bis zu zwei Flugzeuge vom Typ Aichi E13A mitführen.

Einsatzgeschichte

Pazifik

Zu Beginn des Pazifikkrieges hatte die Aoba die Aufgabe verschiedene Landungsunternehmungen japanischer Truppen zu unterstützen. Darunter die Invasionen von Guam und Wake im Dezember 1941 und die Landungen auf Rabaul und Kavieng im Frühjahr 1942.

Savo Island

Hauptartikel: Schlacht vor Savo Island

Unter dem Oberbefehl von Vizeadmiral Mikawa drangen die Aoba und 4 weitere schwere Kreuzer am 8. August 1942 in den Sund vor Guadalcanal ein und gerieten in ein Gefecht mit alliierten Kreuzern. Die Aoba lief an zweiter Stelle hinter dem Kreuzer Chōkai, der die Formation führte.

Die Kanoniere der Aoba erzielten mehrere Treffer auf den gegnerischen Kreuzern und einer ihrer Typ-93-Torpedos traf die USS Quincy.

Der Kreuzer selbst erhielt einen Granattreffer und verlor eines seiner Aufklärungsflugzeuge, das vor der Schlacht gestartet war, um die gegnerischen Schiffe mit Leuchtbomben zu illumieren.

Cape Esperance

Hauptartikel: Schlacht von Cape Esperance

Am 11. Oktober 1942 wurde die Aoba als Flaggschiff von Konteradmiral Gotō eingesetzt, um Henderson Field auf Guadalcanal zu bombardieren. Sie traf gemeinsam mit der Kinugasa und der Furutaka auf eine Flotte amerikanischer schwerer Kreuzer, die, bereits mit Radar ausgerüstet, den japanischen Verband aus der Dunkelheit heraus beschossen. Die Aoba wurde von 40 Granaten getroffen, die vor allem an den Aufbauten schwere Schäden anrichteten und die Brücke zerstörten. Konteradmiral Gotō erlitt dabei eine tödliche Verwundung und rund 80 Seeleute wurden getötet.

Luftaufnahme der Aoba bei Kure am 28. Juli 1945.

Die Aoba musste vom 22. Oktober bis zum 13. Februar des folgenden Jahres in Kure repariert werden. Turm C wurde dabei entfernt und an seine Stelle eine 25-mm-Drillingsmaschinenkanone gesetzt.

Der Kreuzer wurde, vor Anker liegend, bei Kavieng von tief anfliegenden B-17-Bombern überrascht. Eine 500 lb. (227 kg) Fliegerbombe explodierte an einem der Torpedorohrsätze der Aoba und sprengte zwei Typ-93-Torpedos. Um das Sinken durch progressive Flutungen zu verhindern, musste sie am 3. April auf den Strand gesetzt werden.

Nach Notreparaturen lief sie zurück nach Japan und war erst im November 1943 wieder einsatzbereit. Sie erhielt hier auch Turm C zurück, der inzwischen repariert worden war. Ein Typ-21-Radarsystem und zwei 25-mm-Zwillingsmaschinenkanonen wurden ebenfalls installiert.

Indischer Ozean

Am 1. März 1944 lief sie als Flaggschiff einer japanischen Flotte unter Konteradmiral Naomasa Sakonju zum Angriff auf alliierte Handelsschifffahrt in den Indischen Ozean aus. Während dieser Attacke im Indischen Ozean versenkte die Flotte den britischen Frachter Behar und nahm 104 Überlebende des Schiffes auf, von denen 89, einige Tage später, auf Anordnung von Konteradmiral Sakonju enthauptet oder erschossen wurden.

Transportdienst

Im April 1944 war die Aoba für Transporteinsätze eingeteilt. Von Singapur brachte sie vom 15. bis 19. Torpedos nach Penang. Anschließend lief sie nach Davao aus. Sie hatte technisches Personal für den Luftstützpunkt auf der Insel geladen. In der Straße von Makassar lief am 23. April einer der begleitenden Zerstörer, die Amagiri, auf eine Magnetmine und ging unter. Die Überlebenden wurden von der Aoba geborgen.

Um die strategisch wichtige Insel Biak mit ihrem wichtigen Flughafen gegen eine erwartete Landung der Alliierten verteidigen zu können, sollten weitere japanische Soldaten dorthin verlegt werden. Die Aoba , der leichte Kreuzer Kinu und die Zerstörer Shikinami, Shigure, Uranami, Harusame, Shiratsuyu und Samidare transportierten für diese Operation im Mai 1944 Soldaten von Palau nach Sorong. Die Aoba nahm aber am letzten Teil des Einsatzes, dem Transport nach Biak, nicht teil.[1]

Philippinen

Als Teil der japanischen Flotten, die im Oktober 1944 die Landung amerikanischer Truppen auf den Philippinen verhindern sollten, wurde die Aoba, wieder als Flaggschiff von Konteradmiral Sakonju, der 16. Kreuzerdivision zugeteilt. [2]

So nahm das Schiff nicht an der See- und Luftschlacht im Golf von Leyte teil, sondern hatte die Aufgabe, einen Konvoi aus Frachtschiffen mit Nachschubgütern nach Mindanao zu eskortieren. Der Konvoi beförderte Truppen des 102. und 30. Infanterieregiments in vier schnellen Frachtern, die von der Aoba , dem leichten Kreuzer Kinu und einem Zerstörer begleitet wurden. [3]

Am frühen Morgen des 23. Oktober 1944, um 3:25 Uhr, wurde sie von einem amerikanischen U-Boot, der USS Bream, einige Seemeilen Nord-Westlich von Mindoro angegriffen. Aus dem Torpedofächer von 6 traf einer die Aoba an Steuerbord auf Höhe der Maschinenräume. Maschinenraum 2 lief sofort voll und das Schiff legte sich um 15° auf seine Steuerbordseite. Nach dem Ausfall ihrer Maschinen, musste sie von der Kinu zu einer japanischen Reparatureinrichtung bei Manila geschleppt werden. Aufgrund von Funksprüchen wussten die Amerikaner von dem Ankerplatz und griffen ihn mit Flugzeugen an. Der Kreuzer konnte jedoch später nach Japan verlegt werden. [4][5]

Ende

Die Aoba liegt auf ihrem Ankerplatz bei Kure im Oktober 1945 auf Grund. Das Loch in der Bordwand am Vorschiff stammt vom Bombentreffer am 24. Juli

In Japan lag die Aoba anschließend wegen Treibstoffmangels fest. Sie wurde nicht vollständig repariert, sondern als schwimmende Flugabwehrplattform bei Kure verankert. Sie wurde am 24. und 28. Juli 1945 an ihrem Ankerplatz von amerikanischen Flugzeugen angegriffen, die von Flugzeugträgern der Task Force 38 gestartet waren.

Am 24. wurde sie von einer 500 lb. (227 kg) Bombe auf der Backbordseite, auf Höhe der Wasserlinie, am Bug getroffen. Die Explosion riss die Bordwand großflächig auf und der Kreuzer nahm so viel Wasser auf, dass er mit dem Vorschiff auf den seichten Grund sackte. Eine schwere Bombe verfehlte knapp das Schiff und wurde, durch ihren Verzögerungszünder, unterhalb der Wasseroberfläche, backbord, neben der Bordwand der Aoba zur Explosion gebracht. Das Resultat war das Volllaufen des Backbordmaschinenraums und, in Kombination mit der, von den Schiffssicherung eingeleiteten Gegenflutungen und dem langsamen Vollaufen eines Steuerbordmaschinenraums durch undichte Schotten, das Absacken des Schiffs vom Bug bis zur Schiffsmitte auf den Grund.

Die Besatzung blieb zunächst an Bord, aber nur die 25-mm-Flugabwehrkanonen, für deren Betrieb kein Strom aus den Maschinenräumen gebraucht wurde, funktionierten noch.

Am 28. Juli trafen vier weitere Bomben das Schiff und richteten vor allem achtern so schwere Schäden an, dass die Aoba über die gesamte Schifflänge auf den Meeresgrund sackte.[6]

Die überlebenden Besatzungsmitglieder gingen nach den Angriffen vom 28. endgültig von Bord.

Wrack

Das Wrack der Aoba wurde nach dem Krieg verschrottet.

Belege und Verweise

Literatur

  • Japanese Cruisers of the Pacific War, Eric LaCroix, Linton Wells, US Naval Institute Press, 1997, ISBN 0-87021-311-3
  • Furutaka-Klasse / Aoba-Klasse, Gakken Pacific War Series, Nummer 44, Gakken, Tokyo, 2003, ISBN 4056033234
  • The battle of Leyte Gulf: the last fleet action, H.P. Willmott, Indiana University Press, 2005, ISBN 0253345286
  • Naval warfare 1919-45: an operational history of the volatile war at sea, Malcolm H. Murfett, Routledge, 2008, ISBN 0415458048
  • A battle history of the Imperial Japanese Navy, 1941-1945, Paul S. Dull, US Naval Institute Press, 2007, ISBN 1591142199

Weblinks

Einzelnachweise

  1. A battle history of the Imperial Japanese Navy, 1941-1945 Seite 302
  2. The battle of Leyte Gulf: the last fleet action - Seite 269
  3. Naval warfare 1919-45: an operational history of the volatile war at sea Seite 380
  4. Aoba auf combinedflett.com, gesichtet am 8. September 2010
  5. The battle of Leyte Gulf: the last fleet action - Seite 100 und 101
  6. REPORTS OF THE U. S. NAVAL TECHNICAL MISSION TO JAPAN 1945-1946, S-06-1, Reports of Damage to Japanese Warships-Article 1, Seite 26

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