Torpedofächer

Torpedofächer

Torpedofächer ist die Bezeichnung für eine Taktik beim Angriff mit mehreren Torpedos von einem Schiff auf ein anderes, feindliches Schiff. Bezeichnend für diese Taktik ist die Zieleinstellung der Torpedos auf leicht nebeneinander liegende Stellen, so dass ihre Laufbahnen sich wortwörtlich „auffächern“ und dadurch ein größeres Zielgebiet abdecken.

Beschreibung

Schematische Darstellung eines Torpedofächers

Da ein Torpedo oft aus relativ großem Abstand zum Zielschiff abgeschossen wird, sich dieses Schiff noch dazu meist bewegt und die technische Zuverlässigkeit von Torpedos insbesondere in früheren Jahrzehnten beschränkt war, ist eine gewisse Wahrscheinlichkeit vorhanden, dass ein einzelner Torpedo das Ziel verfehlen würde oder es zwar treffen, aber nicht explodieren würde.

Um die Wahrscheinlichkeit einer Explosion zu erhöhen, schießt man daher je nach strategischer Wichtigkeit des Ziels gerne gleich mehrere Torpedos auf das Zielschiff ab. Dabei variiert man die Kurse der Torpedos so, dass nicht alle auf dieselbe Stelle zielen, sondern auf leicht nebeneinander versetzte Stellen, in Abhängigkeit von Entfernung, Geschwindigkeit und aktuellem Kurs des Zielschiffs. Von oben betrachtet, erinnern die Spuren der laufenden Torpedos im Wasser an die Stäbe eines Fächers, daher hat sich im Deutschen die Bezeichnung Torpedofächer für diese Angriffstaktik etabliert.

Einen „Fächer zu schießen“ ist insbesondere für einfache Torpedotypen angebracht, die nach dem Abschuss nur geradeaus laufen können. In den ersten Jahren ihrer Entwicklung standen nur solche Torpedos zur Verfügung. Erst später wurden „intelligente“ Torpedos entwickelt, die in der Lage waren, ihr Ziel selbstständig zu suchen.

Siehe auch

Literatur

  • Eberhard Rössler: Die Torpedos der deutschen U-Boote. Entwicklung, Herstellung und Eigenschaften der deutschen Marine-Torpedos. 2. Auflage. Verlag Mittler, Hamburg u. a. 2005, ISBN 3-8132-0842-7, S. 79, 87.
  • Rainer Busch, Hans-Joachim Röll: Der U-Boot-Krieg 1939–1945. Band 3: Deutsche U-Boot-Erfolge von September 1939 bis Mai 1945. Verlag Mittler & Sohn, Hamburg u. a. 2001, ISBN 3-8132-0513-4.
  • Jochen Brennecke: Die Wende im U-Boot-Krieg. Ursachen und Folgen 1939–1943. Vom Autor ergänzte und überarbeitete Ausgabe. Verlag Wilhelm Heyne Verlag, München 1991, ISBN 3-453-03667-0, S. 134 (Heyne-Bücher 01, 7966).

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