Alzenauer Sande

Alzenauer Sande
Alzenauer Sande: Haide (mit Stadt Alzenau im Hintergrund)
Alzenauer Sande: Gerichtsplatz
Alzenauer Sande: Neufeld
Alzenauer Sande: Alte Weide

Die Alzenauer Sande sind seit dem Jahr 1993 ein Naturschutzgebiet im bayerischen Vorspessart, nahe der Stadt Alzenau im Kahlgrund.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Das Naturschutzgebiet teilt sich in drei Bereiche auf, die sich alle im Alzenauer Unterwald östlich der Vorspessartseen befinden. Der Gerichtsplatz im Süden des Waldes am Hörsteiner See, rechts der Autobahn 45. Im Nordwesten liegt das Neufeld am Waldrand zum Prischoß. Die Alte Weide, die Haide und die Lange Tanne ergeben das dritte Teilgebiet im Norden.

Daten

Das im März 1993 ausgewiesene Naturschutzgebiet ist mit 95,5 Hektar das größte im Landkreis Aschaffenburg. Im Jahr 2000 wurden in den Alzenauer Sanden 746 verschiedene Tier- und Pflanzenarten nachgewiesen. Davon befinden sich 186 Arten in einer Gefährdungskategorie der Roten Liste Deutschlands. Die Alzenauer Sande sind gleichzeitig FFH-Gebiet (Fauna-Flora-Habitat) und somit Teil des europaweiten Schutzgebietsnetzes Natura 2000.

Entstehung

Durch Flugsandmassen, die gegen Ende der Eiszeit den Mainufern entwehten, entstand das sandige Gebiet um Alzenau. Um 1820 lagen zwei Flugsanddecken von insgesamt 2500 Hektar nördlich und südlich der Kahl. Die Entwaldung der bis zu 10 m hohen Flugsanddünen hatte schwerwiegende Folgen für Alzenau. In einem Bericht heißt es, dass die ganze Gegend durch Ströme von Sand verfinstert wurde[1]. Die Anpflanzung von Birken und Kiefern im Jahre 1856 bewirkten die endgültige Festlegung der Sande[2].

Fauna

Im sandigen Boden des Naturschutzgebietes stellen die Grabwespen die artenreichste Wespenfamilie dar. Sie sind an den Lebensraum Sandmagerrasen angepasst und bauen ihre Nester in sonnenexponierte Sandböden. Auch die Larven von Ameisenjungfern, die sogenannten Ameisenlöwen bauen im Sandboden Falltrichter, in die ihre Beute herabstürzt. Dort werden sie von den kräftigen Zangen der Larve ergriffen.

Einzelnachweise

  1. Alzenauer Wetterchronik: Die interessantesten Wetterereignisse in Alzenau, im Kahlgrund und am Untermain von 365 bis 1999 Herausgeber Gerhard Nees & Hermann Kehrer ISBN 3-921535-51-4
  2. Unser Kahlgrund 1988: Heimatjahrbuch für den Landkreis Alzenau. Herausgegeben von der Arbeitsgemeinschaft zur Heimatforschung und Heimatpflege des Landkreises Alzenau, Landrat des Kreises. ISSN 0933-1328

Weblinks

 Commons: Alzenauer Sande – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Siehe auch

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