Albert von Berrer

Albert von Berrer

Albert von Berrer (* 8. September 1857 in Unterkochen; † 28. Oktober 1917 bei San Gottardo nordöstlich Udine) war ein württembergischer Offizier, zuletzt Generalleutnant im Ersten Weltkrieg.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Berrer trat am 14. September 1874 als Freiwilliger in das Grenadier-Regiment „Königin Olga“ (1. Württembergisches) Nr. 119 in Stuttgart ein, wo er am 12. April 1875 zum Fähnrich ernannt sowie am 7. Februar 1876 zum Sekondeleutnant befördert wurde. Vom 1. November 1878 bis 30. September 1880 fungierte Berrer als Adjutant des Bezirkskommandos Calw, versah dann wieder Dienst in seinem Stammregiment und wurde ab 17. August 1881 als Bataillonsadjutant verwendet. Unter gleichzeitiger Beförderung zum Premierleutnant folgte am 14. Juni 1886 seine Versetzung in das Infanterie-Regiment „Kaiser Friedrich, König von Preußen“ (7. Württembergisches) Nr. 125. Man kommandierte Berrer dann vom 1. Oktober 1886 bis 21. Juli 1889 zur Preußischen Kriegsakademie sowie kurzzeitig vom 24. März bis 1. April 1890 zum Großen Generalstab nach Berlin. Nachdem er am 22. März 1891 Hauptmann geworden war, ernannte man ihn kurz darauf am 31. März zum Kompaniechef. Diese Funktion hatte er bis zu seiner Versetzung am 21. April als Erster Generalstabsoffizier im Generalstab der 4. Division inne. Unter gleichzeitiger Beförderung zum Major kam Berrer am 22. März 1897 in das Württembergische Kriegsministerium. Zwei Jahre später ernannte man ihn zum Kommandeur des III. Bataillons des Infanterie-Regiments „Alt-Württemberg“ (3. Württembergisches) Nr. 121. Vom 18. April 1901 bis 8. Dezember 1902 fungierte er als Erster Generalstabsoffizier im Generalstab des XVI. Armee-Korps und wurde anschließend in den Großen Generalstab versetzt, wo man ihn am 19. Mai 1903 mit der Wahrnehmung der Geschäfte des Abteilungschef beauftragte. In dieser Funktion beförderte man Berrer am 11. September 1903 zum Oberstleutnant, beauftragte ihn dann am 27. Januar 1904 mit der Wahrnehmung der Geschäfte des Chefs des Generalstabes des VIII. Armee-Korps und ernannte ihn schließlich am 10. März zum Chef. Als Oberst (seit 25. Mai 1906) erhielt Berrer am 14. April 1907 das Kommando über 10. Württembergische Infanterie-Regiment Nr. 180. Nach drei Jahren Dienst beauftragte man ihn am 25. April 1910 mit der Führung der 52. Infanterie-Brigade und Berrer erhielt unter gleichzeitiger Beförderung zum Generalmajor am 17. Mai 1910 das Kommando. Er wurde dann am 4. Februar 1913 zur 31. Division versetzt, wo man ihn zunächst mit der Führung des Verbandes beauftragte und nach seiner Beförderung zum Generalleutnant am 18. Februar 1913 als Kommandeur einsetzte.

Mit Ausbruch des Ersten Weltkriegs und der Mobilmachung kam seine Division zunächst an der Westfront zum Einsatz. Nach dem Jahreswechsel verlegte die Division Ende Januar/Anfang Februar 1915 an die Ostfront und kämpfte dort erstmalig bei der Winterschlacht in Masuren. Berrer wurde dann am 27. August 1916 Führer des Generalkommandos z.b.V. 51, konnte sich während der Kerenski-Offensive besonders bewähren und zeichnete sich bei Einnahme von Tarnopol aus. Im September 1917 ernannte man Berrer zum Führer der nach ihm benannten Armeegruppe, die an der Italienfront antrat. Während der zwölften Isonzoschlacht ist Berrer gefallen. In der Annahme, seine Truppen hätten Udine bereits erobert, wurde er auf dem Weg dorthin in seinem Kraftfahrzeug von italienischer Infanterie beschossen und fand dabei den Tod.[1]

Die militärische Trauerfeier fand am 22. Dezember 1917 auf dem Stuttgarter Pragfriedhof statt, bei der der württembergische König Wilhelm II. persönlich einen Kranz nieder legte.

Auszeichnungen

Literatur

  • Karl-Friedrich Hildebrand, Christian Zweng: Die Ritter des Ordens Pour le Mérite des I. Weltkriegs, Band 1: A-G, Biblio Verlag, Osnabrück 1999, ISBN 3-7648-2505-7, S.107-108
  • Otto von Moser: Die Württemberger im Weltkriege, Belser-Verlag, Stuttgart 1927

Einzelnachweise

  1. Hanns Möller: Geschichte der Ritter des Ordens pour le mérite im Weltkrieg, Band 1, Verlag Bernard & Graefe, Berlin 1935, S.87
  2. Otto von Moser: Die Württemberger im Weltkriege, 2. erweiterte Auflage, Chr. Belser AG, Stuttgart 1928, S.111

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