Burg Rode

Burg Rode

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Burg Rode
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Entstehungszeit: vor 1104
Burgentyp: Höhenburg, Ortslage
Erhaltungszustand: Erhalten
Ständische Stellung: Grafen
Bauweise: Backstein, Buckelquader
Ort: Herzogenrath
Geographische Lage 50° 52′ 1″ N, 6° 5′ 24″ O50.8669444444446.09Koordinaten: 50° 52′ 1″ N, 6° 5′ 24″ O

Die Burg Rode ist eine Höhenburg in der Stadtmitte von Herzogenrath in der Städteregion Aachen. Sie befindet sich nur wenige hundert Meter von der Grenze zum niederländischen Nachbarort Kerkrade. Der Verein „Burg Rode Herzogenrath e.V.“ führt regelmäßige Veranstaltungen wie Konzerte, Mundartabende, Ausstellungen und Kabarett in der Burg durch. Das traditionelle Burgfest findet im Juni statt. Ferner werden Burgführungen angeboten.

Geschichte

1104 wird Herzogenrath erstmalig urkundlich erwähnt in den Annales Rodense des Klosters Rolduc als Burgsiedlung der Grafen von Saffenberg „Castrensis Viculis“. Die Burg ist Grenzfestung und Zollburg in einem. Sie kommt durch Heirat von Mathilda von Saffenberg 1136 als Mitgift ans Hause des Herzöge von Limburg. Das Wurmufer bildet nicht nur Reichs- sondern auch die Bistumsgrenze. So befindet sich auf der Burgseite um 1136 beispielsweise das Bistum Lüttich, während die Pfarrei Afden in der Unterstadt zum Erzbistum Köln gehörte. An Herzogenrath vorbei läuft in Höhe des heutigen Rathauses bereits in der Römerzeit die via belgica, welche schnell zu einer wichtigen Handelsstraße wird.

Im frühen Mittelalter wird die alte Trassenführung über Übach Palenberg jedoch aufgegeben und stattdessen durch Herzogenrath umgeleitet. Von Köln aus kommend kann der Handel über Herzogenrath Heerlen, Maastricht, Tongeren bis Boulogne sur Mèr reisen.

Wie wichtig die Zollstelle in Herzogenrath war, kann man an zwei Faktoren erkennen: Zum einen wird die Abtei Rolduc, die unmittelbar neben der Festung Rode liegt, Stammkirche der Herzöge von Limburg, zum anderen existieren heute noch Steuerlisten des Reiches Brabant, die Auskunft über Einnahmen aus dem Reich geben. Diese zeigen auch, dass in Herzogenrath über 3300 Goldgulden pro Jahr gemacht wurden, was die übrigen Zollstellen des Landes um mehr als das 10 fache überschritt.

Vor allem angesichts der Schlacht von Worringen 1288 kann davon ausgegangen werden, dass die Zollstelle in Herzogenrath beim Limburgischen Erbfolgekrieg eine wesentliche Rolle gespielt hat. Diese These vertreten vor allem Johannes Becker und Stefan Becker vom Burg Rode Verein und führen als Beleg u.a. die im Vorfeld der Schlacht von Worringen unternommenen Bestrebungen der Brabanter die Burg Rode einzunehmen an. Diese versuchten in mehreren Anläufen zuletzt 1283 die Burg Rode einzunehmen. Nachdem alle Bemühungen die stark ausgebaute Feste selbst einzunehmen, brachte der Erbfolgestreit um das Haus Limburg für die Brabanter eine glückliche Wende. Zudem verweisen Johannes und Stefan Becker auf die oben genannten Zolleinnahmen in Brabanter Zeit, die deutlich aufzeigten, wie enorm wichtig die Zollstätte für den jeweiligen Besitzer war. Die Ausbaustufen der Burg hin zu einer Feste erster Klasse, sprächen indes ebenfalls für die Wichtigkeit der Burg.

1282 wurde der Name Herzogenrath unter der Bezeichnung „s’Hertogenrode“ („des Herzogs Rodung“) urkundlich belegt. Nach dem Ende des Herzogtums Limburg und der damit verbundenen Schlacht von Worringen ging Burg Rode in den Besitz der Herzöge von Brabant über. Die Burgherren und Droste von Herzogenrath waren auch die Herren der Burg Alsdorf.

1150 wurde als erster Ritter Gottfried von Lovenberg, der Mann von Adelheidis von Merode, urkundlich erwähnt. 1229 ist Ritter Harper von Lovenberg, „dictus Mule castelanus ostri et dapifer de Rode“, Burggraf und Drost des brabanter Landes Herzogenrath, von 1320 bis 1342 ein Harper, Mule von Lovenberg.

Zeitweise an das Herzogtum Jülich verpachtet, gehörte die Burg von 1544 bis zur französischen Besetzung 1794 für 250 Jahre zu den habsburgischen Niederlanden.

Mit der Grenzziehung durch den Wiener Kongress 1815 fällt Burg Rode an Preußen und wird erstmalig von Kerkrade und dem Kloster Rolduc getrennt. Heute durchläuft die Landesgrenze, die ursprünglich an den Außenbereichen von Herzogenrath verlief, durch die Städte Kerkrade und Herzogenrath.

Weblinks

 Commons: Burg Rode – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien

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