Burg Falkenstein (Philippsbourg)

Burg Falkenstein (Philippsbourg)
Turm auf Burg Falkenstein

Die Burg Falkenstein ist eine Burg aus dem 12. Jahrhundert in der Nähe der Gemeinde Philippsbourg, Canton Bitche, Département Moselle.

Seitdem sie im 17. Jahrhundert zerstört wurde, ist sie eine Ruine. Sie ist eine Felsenburg auf einem 120 Meter langen, etwa 22 Meter hohen und drei bis acht Meter breiten Sandsteinfelsen in 386 Meter Höhe.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Das Falkensteiner Tal gehörte im 11. Jahrhundert zur Grafschaft Lützelburg. Die Burg wurde 1127 von Graf Peter von Lützelburg als Schutz gegen das Vordringen der Staufer nach Westen errichtet. Die Lützelburger starben im Laufe des Jahrhunderts aus, und es folgte ein Erbstreit zwischen den Grafen Montbéliard und den Grafen von Saarwerden. Kaiser Friedrich Barbarossa schritt 1143 in den Streit ein und gab die Burg an Graf Volmar von Saarwerden. Die Ministerialen der Burg trugen 1205 ihr Amt zu Lehen der Grafen von Saarwerden. In jenem Jahr wurde auch der erste bekannte Falkensteiner, Jacob von Falkenstein, genannt.

Die Falkensteiner verbündeten sich 1316 mit Ludwig dem Bayern gegen Friedrich den Schönen. Ab 1328 war die Burg im Besitz von Graf Friedrich II. von Saarwerden. Dieser gab seinen Teil 1334 an Graf Wilhelm von Windstein ab. Ein Jahr später herrschte Burgfrieden zwischen den Falkensteinern und den Grafen von Saarwerden. Im Jahr 1377 wurde die Burg durch die Herren von Lichtenstein belagert.

Die Herren von Fénétrange-Brakenkopf bekamen 1414 den saarwerdischen Anteil. Sechzig Jahr später, also 1474, starb Wilhelm von Falkenstein, woraufhin seine Söhne Gottfried, Ortlieb und Wilhelm die Burg erbten und bewohnten. Anlässlich innerfamilärer Streitigkeiten erhielt der Pfalzgraf 1483 das Öffnungsrecht. Nach diesem Ereignis wurde die Burgkapelle 1487 durch Wilhelm von Falkenstein gestiftet.

Die Burg ging 1515 in den alleinigen Besitz der Falkensteiner über. Sie verkauften im Februar 1564 ihre letzten Rechte an Graf Philipp IV. von Hanau-Lichtenberg, der die Burg daraufhin der Gerichtsbarkeit der Burg Lemberg angliederte. Infolge eines fünftägigen Brandes, verursacht durch einen Blitzschlag am 19. April 1564, wurde die Burg beschädigt. Nur notdürftig ausgebessert diente sie seitdem nur noch als Forstamt der Lichtenberger.

Der Falkensteiner Besitz wurde 1572 vom Herzog von Lothringen beansprucht. Jedoch ging die Burg im Jahr 1606 wieder in den Besitz der Falkensteiner über. Im Zuge des Dreißigjährigen Krieges wurde sie 1623 durch Mansfeldische Truppen geplündert und beschädigt und 1676 bis 1680 durch französische Truppen endgültig zerstört.

Seit dem Dezember 1999 ist der Zutritt zur Burgruine wegen Sturmschäden verboten.

Baugeschichte

Die Burg wurde im 12. Jahrhundert errichtet. Der Bau des Mauerturm am Nordende der Oberburg fand von 1220 bis 1230 statt. Die Türme an der Westseite entstanden im 13. Jahrhundert. Die obere Platte des Bergfelsens wurde im 14. Jahrhundert durch einen Graben und einen neuen Mantel zweigeteilt; so entstehen ein zweiter Vorhof, ein zweiter Zugang und ein zweiter Aufzug.

Die Burg wurde im 15. und 16. Jahrhundert für den Schusswaffengebrauch umgestaltet, im Inneren wurden Renaissancegebäude errichtet. Im 20. Jahrhundert wurde die zerstörte Anlage teilweise restauriert und durch den Tourismusausschuss der Moselle für die Bewahrung der Überreste gesorgt.

Literatur

  • Rüdiger Bernges: Felsenburgen im Wasgau. Selbstverlag, Wuppertal 1992.
  • Marco Bollheimer: Felsenburgen im Burgenparadies Wasgau–Nordvogesen. 3. Auflage. Selbstverlag, Karlsruhe 2011, ISBN 978-3-9814506-0-6, S. 148 f.
  • Walter Herrmann: Auf rotem Fels. Ein Führer zu den schönsten Burgen der Pfalz und des elsässischen Wasgau. Braun, Karlsruhe 2004, ISBN 3-7650-8286-4.

Weblinks

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