Burg Diemerstein

Burg Diemerstein
Burg Diemerstein
Burg Diemerstein 1985

Burg Diemerstein 1985

Entstehungszeit: 1216
Burgentyp: Spornburg
Erhaltungszustand: Ruine
Ständische Stellung: Freiadlige
Ort: Diemerstein
Geographische Lage 49° 26′ 43″ N, 7° 57′ 44″ O49.4452777777787.9622222222222280Koordinaten: 49° 26′ 43″ N, 7° 57′ 44″ O
Höhe: 280 m ü. NN
Burg Diemerstein (Rheinland-Pfalz)
Burg Diemerstein
Lithographie nach Weiß-Kuby

Die Ruine der Burg Diemerstein befindet sich im Ortsteil Diemerstein der Gemeinde Frankenstein (Pfalz) in der Pfalz im Bundesland Rheinland-Pfalz.

Inhaltsverzeichnis

Lage

Burg Diemerstein liegt im Glasbachtal am Ende eines langgezogenen Bergrückens auf einem steil abfallenden Felsplateau. Sie gehört zum Typus der Spornburgen.

Der Burgberg wurde im 18. Jahrhundert als Landschaftsgarten angelegt. Dieser ist aber nur noch Ansatzweise erkennbar. Oberhalb der Burg befindet sich eine kleine Freilichtbühne auf welcher ausschließlich das Stück ,Deutsches Schicksal - das Geschehen in Burg und Landhaus Diemerstein‘ von Pfarrer Johann Jakob Hamm, letztmals 1975, aufgeführt wurde.

Geschichte

Das genaue Datum und der Name des Erbauers des Diemerstein ist unbekannt. Im Jahre 1216 wird mit Rudegar von Dimarstein erstmals ein Adeliger genannt, der sich nach der Burg benennt. 1217 werden Nebelung und Rudiger von Dymerstein erwähnt, die in finanzielle Streitigkeiten mit dem Kloster Otterberg um ihnen zustehende Zinsen des Hofes Sendelborn verwickelt waren. Nebelung von Dymerstein besaß auch das Patronatsrecht der Kirche in Hochspeyer. Im Jahre 1221 übergaben Nebelung von Dimarstein und Berthold von Dyrmstein dieses an den Bischof von Worms.

1250 werden die Raugrafen als Besitzer des Diemerstein genannt, welche den Ritter Gundelmann als Burgmann einsetzten. Über das Zustandekommen der Inbesitznahme gibt es keine bekannten Dokumente. Ein Dorf gehörte zu dieser Zeit wohl nicht zur Burg sondern nur ein ausgedehnter Waldbezirk. 1362 oder 1380 wurde der Diemerstein an den Trierer Erzbischof Kuno von Falkenstein verpfändet. Der von ihm eingesetzte Burgmann Johann Schilling verwaltete auch die Hälfte der nahe gelegenen Burg Frankenstein. 1397 fiel die Burg zurück an die Rauhgrafen, welche die Burg zu drei Viertel an verschiedene pfälzische adelige veräußerten, womit die Burg endgültig zur Ganerbenburg wurde. Ein Viertel der Burg wurde an Phillip von Dun (=Daun-Oberstein) vererbt. Phillip von Dun verkaufte seinen Anteil der Burg 1418 an den Kurfürsten von der Pfalz, der zusammen mit elf weiteren Adeligen Besitzer der Burg war und mit diesen einen detaillierten Burgfrieden abschloss.

Nach und nach brachten die Kurfürsten drei Viertel der Burg in ihren Besitz. Seit 1478 waren die Herren von Weingarten Lehensmänner der Kurfürsten von der Pfalz, das restliche Viertel der Burg war ihr Eigentum. 1521 beherbergte Christoph Bonn von Wachenheim den Reformator Ulrich von Hutten auf dem Diemerstein.

Im Dreißigjährigen Krieg wurde die Burg zerstört und nicht wieder aufgebaut. Sie fiel in diesen Jahren an die Kurpfalz zurück. Anfang des 18. Jahrhunderts kam die Burg und der Diemersteiner Wald in den Besitz der Grafen von Wartenberg. In den 1840er Jahren wurde der Diemerstein in den Besitz des Paul Camille von Denis gegeben. Dieser nahm eine Umgestaltung und Ausbau der Ruine vor.

Heutige Nutzung

Der Diemerstein ist eine Ruine die Mitte des 18. Jahrhunderts im Geschmack der damaligen Zeit umgestaltet wurde. So ist die mit Zinnen geschmückte Mauer ein Zeugnis dieser Zeit. Der Diemerstein befindet sich in Privatbesitz. Die Unterburg ist frei zugänglich. Die Oberburg ist durch ein Tor verschlossen. Der Schlüssel ist in der Regel bei den Besitzern der Villa Denis erhältlich.

Literatur

  • Karl Lieser: Frankenstein und Diemerstein, Bilder aus alter Zeit. Verlag Franz Arbogast, ISBN 3-87022-225-5
  • Pfälzisches Burgenlexikon, Band I, A - E. Institut für pfälzische Geschichte und Volkskunde Kaiserslautern, ISBN 3-927754-18-8

Weblinks


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