Bruno Bräuer

Bruno Bräuer

Bruno Oswald Bräuer (* 4. Februar 1893 in Willmannsdorf, Landkreis Jauer in Schlesien; † 20. Mai 1947 in Chaidari bei Athen/Griechenland) war ein deutscher Offizier und General der Fallschirmtruppe während des Zweiten Weltkrieg. Er wurde nach dem Krieg wegen Kriegsverbrechen angeklagt und hingerichtet.

Leben

Bräuer war vom 27. April 1905 bis zum 14. April 1908 Schüler an der Militär-Knabenerziehungs-Anstalt in Annaburg/Kreis Halle und im Anschluss Schüler an der Unteroffizier-Vorschule in Greifenberg/Pommern, ehe er am 15. April 1910 ein Lehrgang an der Unteroffiziersschule in Treptowan der Rega antrat. Es folgte seine Beförderung zum Gefreiten am 1. Dezember 1911 und am 1. April 1912 tritt er dem 7. Westpreußischen Infanterie-Regiment Nr. 155 in Ostrowo/Pleschen bei.

Als Unteroffizier (seit 1. Juli 1912) nimmt er mit dieser Einheit am Ersten Weltkrieg teil und wird schließlich am 1. Oktober 1917 zum Offizier-Stellvertreter befördert. Nach Kriegsende als Leutnant in die Reichswehr übernommen, dient er als Zugführer im Schützen-Regiment 9. Er verlässt die Reichswehr und wechselt am 1. Januar 1920 zur Schutzpolizei. Dieser gehört er bis 31. März 1935 an.

Ab 1. April 1936 wird Bräuer in die Fallschirmtruppe der Luftwaffe übernommen und ab 1. September 1937 zum Kommandeur des IV. Fallschirmschützen-Bataillons Regiment General Göring ernannt. Zum 1. Januar 1938 wird er Oberstleutnant und ab 1. April des Jahres Kommandeur des I. Bataillon des Fallschirm-Jäger-Regiment 1 in Stendal. Mit Wirkung zum 1. Januar 1939 wird er zum Oberst befördert sowie zum Regimentskommandeur und stellvertretender Kommandeur der Flieger-Division 7 ernannt.

Mit Beginn des Zweiten Weltkriegs nimmt er zunächst am Polenfeldzug und anschließend an der Besetzung der Niederlande teil. Am 16. Mai 1941 wird er zum Kommandeur der Kampfgruppe Ost für das Unternehmen Merkur ernannt und ist aktiv an den Kämpfen auf Kreta beteiligt.

Es folgt am 1. September 1941 seine Beförderung zum Generalmajor. Im September 1942 wird Bräuer in die Führerreserve versetzt und ist als Offizier z.b.V. des Reichsministers für Luftfahrt und Oberbefehlshabers der Luftwaffe als Nachfolger des abgesetzten Generals Andrae mit der Führung der Geschäfte des Kommandanten der Festung Kreta und des Befehlshabers des Luftgaustabes Kreta beauftragt. Am 23. Februar 1943 wird er zum Kommandant der Festung Kreta und zum Befehlshaber des Luftgaustabes Kreta ernannt. Diese Stellung hat er bis zum 31. Mai 1944 inne, als er durch Friedrich-Wilhelm Müller abgelöst und am 1. Juni 1944 unter gleichzeitiger Beförderung zum General der Fallschirmtruppe erneut in die Führerreserve versetzt wird. Ab 2. März 1945 in den aktiven Dienst zurückgekehrt, wird er Kommandeur der 9. Fallschirm-Jäger-Division, ehe er am 10. April 1945 wegen schwerer Erkrankung das Kommando abgibt und am 19. April 1945 wieder in die Führerreserve versetzt wird.

Nach Kriegsende gerät er am 10. Mai 1945 in britische Kriegsgefangenschaft. Für die Deportation von ca. 8.000 jüdischen Griechen in seinem Verantwortungsbereich wurde Bräuer nach seiner Gefangennahme an Griechenland ausgeliefert und vor ein Gericht gestellt. Man verurteilte ihn gemeinsam mit dem General der Infanterie Friedrich-Wilhelm Müller zum Tode durch erschießen. Das Urteil wurde am 20. Mai 1947 in Athen vollstreckt. Sein Grab befindet sich auf dem 1974 neugestalteten Deutschen Soldatenfriedhof Maleme auf Kreta.

Auszeichnungen

Literatur

  • Franz Thomas/Günter Wegmann: Die Ritterkreuzträger der Deutschen Wehrmacht 1939-1945 Teil II: Fallschirmjäger, ISBN 3-7648-1461-6

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