Z 11 Bernd von Arnim

Z 11 Bernd von Arnim
War Ensign of Germany 1938-1945.svg
Bernd von Arnim scuttled.jpg
Schiffsdaten
Typ: Zerstörer
Klasse: 1934 A
Kiellegung: 26. April 1935
Stapellauf (Schiffstaufe): 8. Juli 1936
Indienststellung: 8. Juni 1938
Bauwerft: Germaniawerft, Kiel
Bau-Nr.: 537
Besatzung: 260–315 Mann
Baukosten: 13,4 Mio. Reichsmark
Technische Daten
Verdrängung: Standard. 1625 ts
offiziell: 2270 ts
Maximal: 3.190 ts
Länge: über alles: 121 m
KWL: 116 m
Breite: 11,36 m
Tiefgang: 3,82–4,23 m
Maschinenanlage: 6 Hochdruck-Dampfkessel
Bauart Benson;
2 Wagner-Dampfturbinen
Anzahl der Wellen: 2
Leistung an den Wellen: 63.000 PSw
Höchstgeschwindigkeit: 38,2 kn
Fahrbereich: 2680 sm bei 19 kn
Brennstoffvorrat: maximal 715 t
Bewaffnung
Seeziel: 5 × 12,7-cm-L/45-Tk C/34
in Einzellafetten
Flugabwehr: 4 × 3,7-cm-L/83-FlaMK C/30
in Doppellafetten C/30
6 × 2-cm-L/65-Fla-MK C/30
in Einzellafetten
Torpedorohre \varnothing 53,3 cm: 8 in zwei Vierlingssätzen mit insgesamt 12 Torpedos
Wasserbomben: in vier Ablauframpen im Heck
Seeminen: bis zu 62
Sensorik
1 Gruppenhorchgerät 1 Kristall-Drehbasisgerät
1 Atlas-Echolot
Kommando
Bis Januar 1940: 6. Zerstörerdivision
ab Februar 1940: 4. Zerstörerflottille

Der Zerstörer Z 11 Bernd von Arnim war ein Kriegsschiff der ehemaligen deutschen Kriegsmarine. Namensgeber war der Kommandant des Torpedobootes G 42, Bernd von Arnim (1885 - 1917), der bei dessen Versenkung am 21. April 1917 ums Leben kam.

Inhaltsverzeichnis

Allgemeines

Unter der Baunummer 537 lief der Zerstörer Z 11 am 8. Juli 1936 bei der Germaniawerft in Kiel vom Stapel und wurde auf den Namen Bernd von Arnim getauft. Der Typ 1934 A wies bereits gegenüber den ersten, nach dem Ersten Weltkrieg gebauten Zerstörern einige Modifikationen auf. Es wurden die Schiffsböden verstärkt, Schlingerkiele angebaut, das Vorschiff um einen Meter verlängert und um einen halben Meter erhöht. Das wichtigste Unterscheidungsmerkmal war aber der rechtwinklige Übergang des Schergangs im Bereich des Backdecks und ein etwas weniger steil ausfallender Vorsteven. Insgesamt ließ die Seefähigkeit des Typs 1934 A aufgrund geringen Freibords und einer geringen Längsstabilität aber zu wünschen übrig – ein Mangel, der erst mit dem Typ 1936 abgestellt wurde. Die Bernd von Arnim wurde am 8. Juni 1938 in Dienst gestellt.

Einsatz

Nach dem üblichen Flottendienst wurde Z 11 bei Beginn des Krieges in der Danziger Bucht zur Blockade der polnischen Flotte eingesetzt, bevor er Ende September 1939 in die Nordsee verlegte, dort Handelskrieg führte und zwei für England bestimmte dänische Frachter als Prise aufbringen konnte. Am 17. November 1939 nahm die Bernd von Arnim an einer offensiven Minenoperation vor der Themsemündung teil.

Für das Unternehmen Weserübung nahm Z 11 in Wesermünde Heerestruppen auf und lief zusammen mit der Kriegsschiffgruppe 1 sowie den Schlachtschiffen Scharnhorst und Gneisenau, am 6. April 1940 nach Norwegen aus. Während der Überfahrt zum Zielhafen Narvik, den es einzunehmen galt, kam der deutsche Verband in schwere See (teilweise bis Windstärke 9) und hatte große Probleme, den Kurs zu halten. Er wurde dabei weit auseinandergezogen. Am Morgen des 8. April 1940 kam es auf der Bernd von Arnim zu einem Ruderversager, der beinahe zum Kentern des Zerstörers geführt hätte. Kurz darauf kam der britische Zerstörer HMS Glowworm in Sicht und die beiden Schiffe gerieten in ein heftiges Gefecht. Erst als der Schwere Kreuzer Admiral Hipper zur Hilfe kam, konnte der britische Zerstörer versenkt werden. Die Bernd von Arnim lief am 9. April 1940 als erstes Kriegsschiff in den Hafen von Narvik ein und wurde beim Absetzen der Gebirgsjäger vom norwegischen Küstenpanzerschiff Norge beschossen, das daraufhin vom deutschen Zerstörer versenkt wurde. Nach der Treibstoffübernahme vom Versorger Jan Wellem war Z 11 am 10. April 1940 wieder einsatzbereit und lag zusammen mit der Georg Thiele im Balangenfjord, westlich von Narvik. Als die Nachricht vom britischen Überfall auf den Hafen Narviks bekannt wurde, lichteten die beiden deutschen Schiffe sofort die Anker und griffen die fünf feindlichen Zerstörer an, wobei der Flottillenführer HMS Hardy und der Zerstörer HMS Hunter so schwer beschädigt wurden, dass sie schließlich aufgegeben werden mussten. Die Bernd von Arnim erhielt während dieses Gefechtes fünf Treffer und hatte zwei Tote zu beklagen. Bis zum Abend des 12. April konnten die Gefechtsschäden soweit behoben werden, dass Z 11 teilweise einsatzbereit war. Nach einem neuerlichen britischen Angriff auf Narvik am 13. April 1940, an dem auch das Schlachtschiff Warspite beteiligt war, zog sich die Bernd von Arnim, nachdem sie ihre gesamte Munition verschossen hatte, in den Rombakenfjord zurück und wurde dort zusammen mit den Zerstörern Hans Lüdemann und Z 9 Wolfgang Zenker von den Besatzungen selbstversenkt, um eine Erbeutung der Schiffe durch die Briten zu verhindern.

Das Wrack wurde 1962 abgebrochen.

Kommandanten

Einziger Kommandant war vom 8. Juni 1938 bis 13. April 1940 Korvettenkapitän Curt Rechel.

Quellen

  • Willi Fraider: Der Modellnachbau von Kriegsschiffen (Band 2)
  • Koop/Schmolke: Vom Original zum Modell – Die Deutschen Zerstörer 1935 bis 1945
  • Alex Buchner: Narvik
  • Marine Arsenal: Sonderheft Band 17 – Deutsche Zerstörer im Einsatz
  • Marine Arsenal: Band 33 – Die deutschen Zerstörer (Teil 1)

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать реферат

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Bernd von Arnim — Johann Friedrich Bernd von Arnim (* 20. Mai 1850 auf Gut Criewen, Kreis Angermünde, Brandenburg; † 15. Dezember 1939 ebenda), Dr. med. vet. h. c., war ein preußischer Staats und Landwirtschaftsminister. Familie Er entstammte einem märkischen …   Deutsch Wikipedia

  • Bernd von Arnim — Kapitänleutnant Bernd von Arnim (died 21 April 1917) was a German naval officer killed during World War I. He was killed in action with Royal Navy forces aboard torpedo boat SMS G42 during the Battle of Dover Strait. The World War II German… …   Wikipedia

  • Z-11 Bernd von Arnim (1936) — У этого термина существуют и другие значения, см. Арним. Z 11 «Бернд фон Арним» ( …   Википедия

  • Von Arnim — may refer to: * Adolf Heinrich von Arnim Boitzenburg (1803 1868), German statesman * Arnulf von Arnim (born 1947), German classical pianist and teacher. * Bernd von Arnim (died 1927), German naval officer. * Bettina von Arnim (1785 1859), German… …   Wikipedia

  • Von Arnim — Wappen derer von Arnim Erbgrab der Familie von Arnim in Suckow (Uckermark) …   Deutsch Wikipedia

  • Hans Georg von Arnim — Porträt von Hans Georg von Arnim als Heliogravüre um 1900, nach dem Kupferstich von P. Aubry um 1650 Hans Georg von Arnim Boitzenburg (auch Arnheim; * 1583 in Boitzenburg; † 28. April 1641 in Dresden), oft auch als Johann Georg von Arnim, war ein …   Deutsch Wikipedia

  • Hans Georg von Arnim-Boitzenburg — Porträt von Hans Georg von Arnim als Heliogravüre um 1900, nach dem Kupferstich von P. Aubry um 1650 Hans Georg von Arnim Boitzenburg (* 1583 in Boitzenburg; † 28. April 1641 in Dresden), oft auch als Johann Georg von Arnim, war ein bedeutender… …   Deutsch Wikipedia

  • Gustav von Arnim (Politiker) — Friedrich Bernhard Gustav von Arnim (* 29. Mai 1820 auf Gut Criewen, Landkreis Angermünde, Brandenburg; † 2. August 1904 in Schwedt an der Oder, Landkreis Uckermark, Brandenburg) war Gutsbesitzer und preußischer Politiker. Inhaltsverzeichnis 1… …   Deutsch Wikipedia

  • Arnim — est le patronyme d une famille de la noblesse allemande, originaire de la Marche de l Ucker dans le Brandebourg. Elle a été fondée par Alardus de Arnem, en 1204. Sommaire 1 Histoire 2 Personnalités éminentes 3 Voir aussi …   Wikipédia en Français

  • Elizabeth von Arnim — (* 31. August 1866 in Kirribilli Point bei Sydney, New South Wales, Australien; † 9. Februar 1941 in Charleston, South Carolina; eigentlich Mary Annette Beauchamp) war eine englische Schriftstellerin aus dem Commonwealth. Inhaltsverzeichnis 1… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”