Winnetou und Shatterhand im Tal der Toten

Winnetou und Shatterhand im Tal der Toten
Filmdaten
Deutscher Titel Winnetou und Shatterhand im Tal der Toten
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Produktionsland Deutschland, Italien, Jugoslawien
Originalsprache Deutsch
Erscheinungsjahr 1968
Länge 89 Minuten
Altersfreigabe FSK 12
Stab
Regie Harald Reinl
Drehbuch Herbert Reinecker
(als Alex Berg)
Produktion CCC-Filmkunst GmbH & Co. KG (Artur Brauner)
Jadran Film, Zagreb
Super International Pictures
Musik Martin Böttcher
Kamera Ernst W. Kalinke
Schnitt Hermann Haller
Besetzung
Pierre Brice spielte Winnetou

Winnetou und Shatterhand im Tal der Toten ist ein Kinofilm aus dem Jahr 1968 sehr frei nach Motiven von Karl May (Karl-May-Film).

Der letzte Karl-May-Film der 1960er-Jahre versammelt noch einmal die Hauptdarsteller des ersten, „Der Schatz im Silbersee“. Mit dem Karl-May-Roman „Im Tal des Todes“ hat der Film überhaupt nichts zu tun. Er ist eher eine Neuverfilmung des „Schatz im Silbersee“. Zum letzten Mal erklingt auch die bekannte Musik von Martin Böttcher. Die Uraufführung erfolgte am 12. Dezember 1968 im Mathäser-Filmpalast, München

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Winnetou kommt zu spät, um einen Überfall von Banditen unter der Führung des Schurken Murdock auf die Kriegskasse der Armee zu verhindern. Major Kingsley stirbt in seinen Armen, kann ihm aber zuvor noch mitteilen, wo das Gold versteckt ist. Vor Gericht wird der Major beschuldigt, die Kasse selbst geraubt zu haben und anschließend nach Mexiko geflohen zu sein. Das Verfahren wird unterbrochen, bis Kingleys Tochter Mabel mit einem möglicherweise entlastenden Brief eingetroffen ist.

Oberschurke Murdock war bei der Verhandlung anwesend und hat so von dem Brief erfahren. Er überfällt die Postkutsche mit Mabel, um ihr den Brief zu entwenden, wird aber bei seinem Tun vom eintreffenden Old Shatterhand überrascht. Murdock gelingt die Flucht. Mabel weist den Brief dem Gericht vor, gestattet jedoch nicht die Einsichtnahme und erhält eine Frist von 60 Tagen, um weitere Beweise vorzulegen.

Murdock dringt in das Zimmer von Mabel ein, um ihr den Brief abzunehmen, wird aber auch dabei von Old Shatterhand überrascht und kampfunfähig geschlagen. Er liefert den Banditen beim Sheriff ab, der jedoch insgeheim mit den Banditen zusammenarbeitet und bei nächster Gelegenheit Murdock entkommen lässt.

Winnetou, Old Shatterhand und Mabel machen sich mit Sam Hawkens und Lord Castlepool auf zu dem Versteck des Goldes, sollen aber von Murdock in eine Falle gelockt werden. Jedoch nur Leutnant Cummings fällt in seine Hand und wird gefoltert, um die Herausgabe des Briefes zu erzwingen. Old Shatterhand will die Hilfe der Sioux-Indianer erbitten, wird aber von deren Häuptling Roter Büffel gefangengenommen, der dann auch noch die Banditen mit ihrem Anführer Murdock sowie Shatterhands Freunde festsetzt. Murdock verspricht dem Häuptling die Hälfte des Goldschatzes und wird freigelassen. Winnetou besiegt den Häuptling in einem Zweikampf und kommt mit seinen Freunden ebenfalls frei.

Bei der Verfolgung der Banditen gelingt es Murdock, Mabel in seine Finger zu bekommen. Er zwingt nun Old Shatterhand und seine Freunde, den Goldschatz aus dem mit giftigen, schwefelgelben Dämpfen gefüllten „Tal des Todes“ zu holen. Dabei geraten sie zwischen die Banditen und die rachsüchtigen Sioux-Indianer. Bei dem Feuergefecht entzünden sich die giftigen Dämpfe. Der Goldwagen stürzt in einen Abgrund. Winnetou konnte inzwischen den Stamm der Osagen zur Hilfe bewegen. Gemeinsam besiegen sie Banditen und Sioux-Indianer. Murdock erschießt zwar noch Häuptling Roter Büffel, fällt aber anschließend in einen Feuerschlund. Die Ehre von Major Kingsley wird vor Gericht wiederhergestellt. Mabel heiratet Leutnant Cummings.

Kritiken

„Ein Super-Familien-Film nach Motiven von Karl May: Treue, Edelmut, Gerechtigkeit, Liebe – alles was das Herz des Kinogängers begehrt. In seiner Kategorie ein Spitzenfilm. Es ist nicht neu, daß Harald Reinl weiß, wie man das macht. Spannende Verfolgungsjagden, nervenaufreibende Zweikämpfe, vollendetes Breitwandpanorama, edle Männer, böse Schurken, listige Rothäute und der gerechte Hauch Manitous tragen zum Film-Gelingen bei.“

tz, 13. Dezember 1968

„Harald Reinl, Erfinder des May-Film-Stils, versammelte für diese Winnetou-Spätlese alles, was in diesem Genre Namen hat, und die vermutlich letzte May-Show wurde überraschenderweise die beste. Das Script leidet zwar an der Wiederholung der immer wieder gleichen Situationen – alle möglichen Leute werden entführt und gefoltert, damit sich die ‚Guten‘ erpreßt fühlen sollen –, ist aber, was Dialog und Szenenabfolge betrifft, weitaus interessanter als zu erwarten war.“

Süddeutsche Zeitung, 14. Dezember 1968

„Harald Reinl hat es zwar wiederum verstanden, für 90 Minuten streckenweise sogar atemlose Spannung zu erzeugen. Doch Klischees billigster Sorte waren ihm offensichtlich gerade gut genug, um den Kontrast der beiden Blutsbrüder einerseits und die Nichtswürdigkeit ihrer Gegner andererseits deutlich zu machen. Dabei hat der vergessen, daß seine Fans jugendliche Karl-May-Liebhaber sind. Zwölfjährige aber mit minutenlangen Greuelszenen zu überschütten, ist selbst im tabulosen Zeitalter nicht vertretbar.“

film-dienst, 24. Dezember 1968

„In seiner Machart erscheint der Film als (beabsichtigtes oder unbeabsichtigtes?) Remake von DER SCHATZ IM SILBERSEE […]. Das nostalgische Ende einer großen Filmserie.“

Michael Petzel in „Karl-May-Filmbuch“, 1998

„Ganz auf kampfbetonte Aktionen angelegter letzter Aufguß der "Winnetou"-Serie nach Karl May, noch schablonenhafter und belangloser als alle Vorgänger.“

Lexikon des internationalen Films[1]

Hintergrund

Nachdem am 3. März 1967 Horst Wendlandt das Ende der Winnetou-Serie bekanntgegeben hatte, präsentierte im November 1967 die Jugendzeitschrift Bravo den Produzenten Artur Brauner als Retter der Winnetou-Filme. Brauner verhandelte 1967 sowohl mit der rumänischen Romania-Film als auch der jugoslawischen Jadran-Film, für die er sich als Co-Produzent entschied.

Brauner verwarf den ersten Drehbuchentwurf von Werner P. Zibaso. Das Drehbuch seines Dramaturgen Hannes Dahlberg wurde vom Karl-May-Verlag kritisiert, weil es nichts mit dem Buch Im Tal des Todes zu tun hatte, so dass schließlich Herbert Reinecker engagiert wurde.

Die Dreharbeiten begannen am 1. Juli 1968 in der Umgebung von Dubrovnik. Die meisten Drehorte waren bereits aus früheren Filmen bekannt, neu war vor allem der Vrana-See, der als Hintergrundmotiv für das Siouxdorf diente. Am 9. August erkrankte Rik Battaglia an Hepatitis und kam ins Krankenhaus in Zagreb. Am 22. August wurden deshalb die Dreharbeiten eingestellt. Am 3. September begann man wieder zu drehen, obwohl Battaglia noch nicht voll wiederhergestellt war, so dass nur ein geringes Pensum bewältigt werden konnte. Am 11. September 1968 wurden die letzten Aufnahmen gemacht.

Am 16. und 17. September folgten in den CCC-Filmstudios in Berlin die letzten Szenen im Gerichtsraum. Als besondere Attraktion drehte ein kleines Team unter Regisseur Harald Reinl ab dem 1. Oktober am Grand Canyon mit Doubles noch einige Reitszenen, die in den Film eingebaut wurden.

Medien

  • VHS: „Winnetou und Shatterhand im Tal der Toten“ - Polyband
  • DVD: „Winnetou und Shatterhand im Tal der Toten“ - Polyband 75019-0
  • Musik: „Wilder Westen - Heißer Orient“ - Karl-May-Filmmusik 1936 - 1968 - Bear Family Records BCD 16413 HL - 8 CDs mit 192 Seiten Filmbuch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Winnetou und Shatterhand im Tal der Toten im Lexikon des Internationalen Films

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