Werner Theodor Martini

Werner Theodor Martini
Werner Theodor Martini

Werner Theodor Martini (* 14. Juni 1626 in Salzwedel; † 10. März 1685 in Wittenberg) war ein deutscher Rechtsgelehrter.

Inhaltsverzeichnis

Leben und Wirken

Werner Theodor Martini wurde 1626 als Sohn des späteren Ratsherren und Bürgermeisters Johann Mertens in der Neustadt Salzwedel geboren. Er besuchte die Schule in Salzwedel, Brandenburg und Lüneburg. Das Studium der Rechtswissenschaften absolvierte er 1646 an den Universitäten Rostock, 1651 an der Universität Frankfurt (Oder), später in Leipzig und Jena.

Größere Studienreisen machte Martini mit den Herren von Eltz durch Deutschland und Holland und knüpfte dabei erste Beziehungen zu bedeutenden Gelehrten. Danach kam er als Hofmeister des Baron von Schulenburg über Kassel und Marburg, nach Heidelberg. Dort erteilte er bis 1658 Privatunterricht in den „Rechten“ (Rechtskunde) bis er schließlich 1659 in Jena die Doktorwürde erwarb.

Seine an verschiedenen Universitäten im In- und Ausland erworbenen Fähigkeiten in Rechtswissenschaft und Politik, die vorhandenen Fremdsprachenkenntnisse und die an Fürstenhöfen erstandenen Erfahrungen brachten ihm hochrangige Empfehlungen. So verwandte sich unter anderem der Markgraf Christian Ernst von Baireuth für Martini. Das brachte ihm im Jahre 1662 die Professur für Rechtswissenschaften an der Universität Leucorea in Wittenberg und zunächst eine Beisitzerstelle am Hofgericht ein.

Später bekam er eine Stelle als Appellationsrat in Dresden und das Assessorat am Niederlausitzischen Landgericht. In den Sommersemestern 1662, 1669, 1677 und 1683 war er Rektor der Universität Wittenberg.

Familie

Martini heiratete 1662 in Dresden Magdalena Sibylla, die Tochter des kursächsischen Oberhofpredigers Jakob Weller von Molsdorf. Aus dieser Ehe gingen elf Kinder hervor, darunter ein Sohn gleichen Namens, der sich ebenfalls als Jurist hervortat, aber bereits 1698 starb. Bekannt sind die Kinder:[1]

  1. Johann Jacob Martini (* 1. Januar 1667 in Wittenberg)
  2. Werner Theodor Martini (* 9. November 1668 in Wittenberg)
  3. Christina Sibylla Martini (* 12. Oktober 1670 in Wittenberg)
  4. Paul Friedrich Martini (* 7. August 1672 in Wittenberg) wird Kauf und Handelsherr in Freiberg
  5. Magdalena Elisabeth Martini (* 23. Juni 1674 in Wittenberg) heiratet den Juwelier in Freiberg Tobias Richter
  6. Gottfried August (* 20. April 1676 in Wittenberg)
  7. Christian Gotthelf Martini (* 24. Juni 1677 in Wittenberg)
  8. Christian Gottlieb Martini (* 28. Juli 1680 in Wittenberg) wird königlich polnischer und kurfürstlich sächsischer Wachtmeister
  9. Abraham (* 22. September 1684 in Wittenberg)
  10. Anna Christina Martini (starb jung)
  11. Maria Dorothea Martini (starb jung)

Werke (Auswahl)

Von den Publikationen Martinis sind insbesondere „Jurisprudentia criminalis“ und „Constitutiones Electorales Saxonicae“ erwähnenswert. Die 1669 als Buch veröffentlichte „Jurisprudentia criminalis“ setzt sich aus zehn Dissertationen zusammen, welche die einzelnen Hauptmaterialien des Strafrechts behandeln. In ähnlicher Form hat Martini auch das damalige Lehnrecht dargestellt. Andere Disputationen befassen sich hingegen mit Teilen des Zivilrecht und des Staatsrecht, so auch des sächsischen Rechts. Letzterem widmete Martini eine Folge von Dissertationen, die unter dem oben genannten Titel „Constitutiones Electorales Saxonicae divi Augusti, notis theoreticis et praticis illustratae“ 1684 erschienen ist.

  • Jurisprudentia criminalis. Wittenberg 1669
  • Constitutiones Electorales Saxonicae. 1684
  • De transmissionibus actorum. Wittenberg 1670
  • De sequestro. Wittenberg 1670
  • De injuriis
  • De restitutione alieni injuste ablati. Wittenberg 1673
  • De jure civili rom. Ante justiniani tempora. Wittenberg 1674
  • De excusationibus tutorum & curatorum. Wittenberg 1676
  • De usu & abusu monomarchiae. Wittenberg 1666
  • De imperio romano germ. Wittenberg 1664
  • De inquisitione criminali. Wittenberg 1671
  • De carceribus. Wittenberg 1671
  • De nobilitate, que liberis acquiritur
  • De jure venandi
  • De auxilio restitutionis in integrum, sexui toemininio competente. Wittenberg 1671
  • De consuetudine. Wittenberg 1675
  • De testamento paterno minus solenni
  • De gradibus culpae & poenae in delictis
  • De fumtibus pietatis causa factis. Wittenberg 1683
  • De apanagio
  • De mercibus illicitis seu caontrabandis. Wittenberg 1684
  • De agricolis. Wittenberg 1683
  • De commissariis. Wittenberg 1668
  • De sanctitate & justitia legum Romanorum. Wittenberg 1663
  • De Procuratoribus. Wittenberg 1674
  • De quaestionibus & rorturis. Wittenberg 1668
  • De Jure Saxonum veteri & moderno in genre. Wittenberg 1663
  • De ortu & progressu Juris justinianei. Wittenberg 1670
  • De incendio, vi publica & privata, & crimine falsi. Wittenberg 1666

Literatur

Einzelnachweise

  1. vgl: Leichenpredigt Maria Hahn in Fritz Roth: Restlose Auswertungen von Leichenpredigten und Personalschriften für genealogische und kulturhistorische Zwecke. Band 8, S. 482, R 7962

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