WESTbahn GmbH

WESTbahn GmbH
Westbahn Management GmbH
Rechtsform GmbH
Gründung 2008
Sitz Wien, Österreich
Leitung Stefan Wehinger
Mitarbeiter ca. 200
Branche Eisenbahnunternehmen
Produkte Transport
Website www.westbahn.at
Ein Doppelstockzug der WESTbahn (Stadler KISS, ähnlich den SBB RABe 511) auf Testfahrt in der Schweiz

Die WESTbahn Management GmbH ist ein Tochterunternehmen der 2008 gegründeten RAIL Holding AG, das ab 2011 als Eisenbahngesellschaft einen Fernverkehr zwischen Wien und Salzburg auf der namensgebenden Westbahn initiieren möchte. Geschäftsführer ist der ehemalige Vorstand des ÖBB-Personenverkehrs Stefan Wehinger.

Planungen

Das Unternehmen plant, ab 11. Dezember 2011[1] in Konkurrenz zu den ÖBB-InterCity-Zügen einen Fernverkehr im Stundentakt zwischen Wien und Salzburg anzubieten. Das rollende Material soll barrierefrei sein [2] und wird aus sieben sechsteiligen Doppelstock-Triebzüge von Stadler Rail mit 150 Metern Länge, 200 km/h Höchstgeschwindigkeit, einer Beschleunigung von 0,85 m/s² und einer Kapazität von 501 Sitzplätzen[3] bestehen. Diese basieren konstruktiv auf den bestellten Triebzügen RABe 511 der S-Bahn Zürich.

Drei Garnituren wurden bis Mitte August 2011 fertiggestellt. Den Reisenden werden je Zug 500[4] Ledersitze und Gratis-W-LAN zur Verfügung stehen.[1] Jeder Wagen wird von einem eigenen Kundenbegleiter betreut,[5] von den rund 200 Mitarbeitern des Unternehmens sollen rund 85 % in den Zügen unterwegs sein.[1]

Zwar will man keinen Preiskampf mit den ÖBB, dennoch sollen sich die Fahrpreise für alle Fahrgäste am Halbpreis des Regeltarifs der 2. Klasse der ÖBB im Dezember 2011 orientieren. Die Fahrkarten werden sowohl über das Internet als auch ohne Aufpreis im Zug beim Personal erhältlich sein. Die 312 Kilometer lange Linie Wien–Salzburg soll in jede Richtung 13-mal täglich in 2 Stunden 57 Minuten gefahren werden, mit Halten in Wien-Hütteldorf, St. Pölten, Amstetten, Linz, Wels und Attnang-Puchheim.[6]

Am 30. Juni 2009 wurde mit der ÖBB Infrastruktur Betrieb AG eine Rahmenvereinbarung über die Zuweisung von Fahrwegkapazitäten für die Jahre 2011 bis 2016 geschlossen. Damit ist fahrplantechnisch sichergestellt, dass die WESTbahn einen Taktverkehr zwischen Wien und Salzburg anbieten kann.[7] Wie auch die ÖBB Personenverkehrs AG muss das Unternehmen der ÖBB Infrastruktur drei Euro pro Trassenkilometer bezahlen.[1]

Nachdem die ÖBB mit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2010 die Direktverbindung zwischen Graz und Linz gestrichen haben, wurde Anfang Februar 2011 bekannt, dass die WESTbahn es in Erwägung zieht, auch diese Strecke zu bedienen.[8] Nachdem die ÖBB kurz darauf ankündigten, diese Strecke doch wieder selbst mit einer Direktverbindung zu bedienen, wurden diese Pläne wieder verworfen.[9]

Nach Spekulationen bestätigte die WESTbahn GmbH im Juli 2011 weit gediehene Verhandlungen mit der französischen Bahngesellschaft SNCF über ein mögliches Joint Venture.[10] Am 23. August 2011 wurde bekannt gegeben, dass das Closing der Transaktion einen Tag zuvor erfolgt ist und die SNCF nunmehr mit 26 % am Unternehmen beteiligt ist. Dennoch will das Unternehmen die internationale Strecke Wien–Paris nicht bedienen, da nach Wehinger „man mit dem Flugzeug besser bedient“ wäre.[1]

RAIL Holding AG

  • Vorstand: Stefan Wehinger
  • Aufsichtsrat: Benedikt Weibel (Vorsitzender), Hans Peter Haselsteiner (Vorsitzender-Stellvertreter)
  • Anteilseigner: Haselsteiner Familien-Privatstiftung (26 %), Stefan Wehinger Beteiligungs- und Beratungs GmbH (26 %), SNCF (26 %), Augusta-Holding (Schweiz; 22 %)[1] (Bis 22. August 2011: Haselsteiner Familien-Privatstiftung (35 %), Stefan Wehinger Beteiligungs- und Beratungs GmbH (35 %), Oldro AG (30 %)[11])

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b c d e f Frankreich steigt bei Westbahn ein. In: wien.orf.at, 23. August 2011. Abgerufen am 23. August 2011.
  2. Wie barrierefrei ist die WESTbahn? In: BIZEPS-INFO, 2. Oktober 2011
  3. Elektrischer Doppelstocktriebzug KISS für die WESTbahn Management GmbH, Österreich. Datenblatt (PDF) der Stadler Altenrhein AG.
  4. Vgl. jedoch die Angabe von Stadler Rail mit 501 Sitzplätzen pro Garnitur.
  5. Kein großer Bahnhof für den "Neuen". In: Die Presse, 4. Juni 2011
  6. Westbahn gegen ÖBB: Kein "Preiskampf". In: oesterreich.orf.at, 3. April 2011. Abgerufen am 23. August 2011.
  7. Ex-SBB-Chef Weibel fordert ab 2011 Österreichs Staatsbahn heraus. In Tagesanzeiger, 19. Juni 2009.
  8. "Westbahn"-Verbindung Linz-Graz angedacht. In: ooe.orf.at, Februar 2011. Abgerufen am 2. Februar 2011
  9. Wirtschaftsblatt.at: Westbahn und ÖBB steuern auf harten Konfrontationskurs zu., In: Wirtschaftsblatt, 8. Februar 2011. Abgerufen am 27. Mai 2011
  10. Bahn: Partner für „Westbahn“? In Die Presse, 22. Juli 2011. Abgerufen am 30. Juli 2011
  11. Schweizer Investoren für Haselsteiners Westbahn. In: Der Standard, 29. Jänner 2010.

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