Utzberg

Utzberg
Utzberg
Koordinaten: 50° 59′ N, 11° 12′ O50.97666666666711.192222222222265Koordinaten: 50° 58′ 36″ N, 11° 11′ 32″ O
Höhe: 265 m
Fläche: 6,79 km²
Einwohner: 295 (31. Dez. 2006)
Eingemeindung: 1. Dez. 2007
Postleitzahl: 99428
Vorwahl: 036203

Utzberg ist ein Ortsteil der Gemeinde Nohra im Westen des Kreises Weimarer Land und Teil der Verwaltungsgemeinschaft Grammetal.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Im Frühmittelalter gab es auf dem benachbarten Utzberg, nach dem der Ort benannt worden ist, eine Kultstätte, wo der germanische Gott Wodan verehrt wurde. Um 1170 erfolgte die erste urkundliche Erwähnung des Ortes als Wuodenesberg und Wutensberc in einer Urkunde, die Kaiser Friedrich I. für die Reichsabtei Fulda ausfertigte. Um 1123 gab es einen Hermannus de Wothensberg oder Wodenesberg. Der Ortsname änderte sich im Laufe der Zeit. Ab 1273 war Utensberc gebräuchlich, im 15. Jahrhundert Utisberg und ab 1790 ist schließlich Utzberg als Ortsname nachzuweisen.

An der Südostecke des Dorfes stand auf einer Geländeterasse eine Burg. Sie gehörte den Landgrafen von Thüringen. 1316 wurde sie von Truppen der Stadt Erfurt zerstört. Von da an gehörte der Ort zur Stadt Erfurt, wobei im gleichen Jahr ein Adliger von Utzberg erwähnt wird. 1518 werden noch einmal die Herren von Utzberg genannt, als sie Besitzungen der Burg Ollendorf übernommen haben.[1]

Die Bevölkerung des Dorfes lebte mehrheitlich von der Landwirtschaft. Waid wurde nachweislich im 16. Jahrhundert angebaut.

Das Dorf war mehrfach vom Kriegseinwirkungen betroffen. So wurde der Ort im Dreißigjährigen Krieg verwüstet. Weitere Schäden entstanden während der napoleonischen Koalitionskriege in den Jahren 1806 und 1813. In den Jahren 1896 und 1909 wurde der Ort von Feuersbrünsten verwüstet.

Nach der Wende 1989 entwickelte sich, begünstigt durch die gute Verkehrsanbindung, ein Gewerbegebiet. Am 1. Dezember 2007 wurde Utzberg nach Nohra eingemeindet.[2]

Verkehr

Etwa 1 km südlich des Ortskernes verläuft die Bundesstraße 7 ErfurtWeimar. Der nächste Bahnhof befindet sich in Hopfgarten an der Bahnstrecke Erfurt–Weimar.

Sehenswürdigkeiten

Napoleonstein an der B7

Die folgenden Bauwerke des Ortes stehen unter Denkmalschutz:

  • Kirche mit Friedhof

Eine erste Kirche wurde im 15. Jahrhundert errichtet. Nach einem Brand im 17. Jahrhundert erfolgte der Wiederaufbau. Nach dem Brand in der 2. Hälfte des 17. Jh. wurde sie erneut aufgebaut. Die älteste Glocke wurde im Jahr 1703 gegossen. Hervorzuheben ist der im Jahr 1725 durch den Erfurter V. Ditmar geschaffene Kanzelaltar.

  • Ehemaliges Brauhaus, Am Teich
  • Scheune, Nr. 6
  • Portal und Tor, Weimarer Straße 32
  • Napoleonstein an der B 7

Die Stele erinnert auf einer eingelassenen Tafel: "In Deutschlands tiefster Schmach zum Fürstenkongreß in Erfurt 1808 begrüßten sich hier am 27.September und verabschiedeten sich am 14.Oktober Napoleon I. und Zar Alexander von Russland. Fünf Jahre später verfolgten deutsche und russische Truppen auf dieser Straße die bei Leipzig geschlagenen Truppen (Napoleons)." Die Stele ist 1936 errichtet und 2008 saniert worden. Nun zeigt sie auf der anderen Seite eine zweite eingelassene Tafel mit folgendem Text: "1813 - 1913. Zur hundertjährigen Jubelfeier der Erhebung Deutschlands und Unterdrückung der Fremdherrschaft Napoleons". Offenbar aus der DDR-Zeit stammt eine weitere Tafel an dem Obelisken: "Deutschland, sei wachsam gegen die Imperialisten". Der Stele beigesellt ist ein Findling, der 1913 aufgestellt wurde und wohl der ursprüngliche Träger des Textes "1813 - 1913..." mit der Erinnerung an die Völkerschlacht von Leipzig war.

  • Interessant ist ein Kriegerdenkmal im Ortszentrum, das aus drei Waidmühlsteinen zusammengesetzt ist.

Einzelnachweise

  1. Michael Köhler: Thüringer Burgen und befestigte vor- und frühgeschichtliche Wohnplätze. Jenzig-Verlag, 2001, ISBN 3-910141-43-9, S. 256 u. 196/197.
  2. StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 2007

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