Ursensollen

Ursensollen
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Gemeinde Ursensollen
Ursensollen
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Ursensollen hervorgehoben
49.40194444444411.758888888889537
Basisdaten
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Oberpfalz
Landkreis: Amberg-Sulzbach
Höhe: 537 m ü. NN
Fläche: 72,91 km²
Einwohner:

3.758 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 52 Einwohner je km²
Postleitzahl: 92289
Vorwahl: 09628
Kfz-Kennzeichen: AS
Gemeindeschlüssel: 09 3 71 154
Gemeindegliederung: 38 Ortsteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Rathausstraße 1
92289 Ursensollen
Webpräsenz: www.Ursensollen.de
Bürgermeister: Franz Mädler (Freie Wähler)
Lage der Gemeinde Ursensollen im Landkreis Amberg-Sulzbach
Auerbach in der Oberpfalz Königstein (Oberpfalz) Hirschbach (Oberpfalz) Etzelwang Weigendorf Birgland Kastl (Lauterachtal) Edelsfeld Edelsfeld Vilseck Neukirchen bei Sulzbach-Rosenberg Sulzbach-Rosenberg Eichen (gemeindefreies Gebiet) Naturpark Hirschwald Freihung Hirschau Gebenbach Schnaittenbach Hahnbach Illschwang Freudenberg (Oberpfalz) Ursensollen Ursensollen Ebermannsdorf Ensdorf (Oberpfalz) Ensdorf (Oberpfalz) Kümmersbruck Rieden (Oberpfalz) Hohenburg Schmidmühlen Poppenricht Ammerthal Amberg Landkreis Neustadt an der Waldnaab Weiden in der Oberpfalz Landkreis Schwandorf Landkreis Bayreuth Landkreis Nürnberger Land Landkreis Neumarkt in der OberpfalzKarte
Über dieses Bild

Ursensollen ist eine Gemeinde im Oberpfälzer Landkreis Amberg-Sulzbach.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Geographische Lage

Ursensollen liegt im jüngsten Naturpark Bayerns, im Naturpark Hirschwald, im Landkreis Amberg-Sulzbach, in der Region Oberpfalz-Nord etwa 10 km westlich von Amberg.

Gemeindegliederung

Die politische Gemeinde Ursensollen hat 38 amtlich benannte Ortsteile[2]:

  • Bittenbrunn
  • Darsberg
  • Eglhofen
  • Ehringsfeld
  • Eigentshofen
  • Erlheim
  • Garsdorf
  • Gunzelsdorf
  • Haag
  • Hausen
  • Häuslöd
  • Heimhof
  • Heinzhof
  • Hohenkemnath
  • Inselsberg
  • Kemnatheröd
  • Kotzheim
  • Littenschwang
  • Oberhof
  • Oberleinsiedl
  • Ödallerzhof
  • Ödgötzendorf
  • Reinbrunn
  • Richtheim
  • Rückertshof
  • Salleröd
  • Sauheim
  • Stockau
  • Thonhausen
  • Ullersberg
  • Unterleinsiedl
  • Ursensollen
  • Waldhaus
  • Wappersdorf
  • Weiherzant
  • Winkl
  • Wollenzhofen
  • Zant

Geschichte

Der Beginn der Geschichte Ursensollens ist eng verbunden dem Adelsgeschlecht der "von Scharfenberg". Dieses hat sich wahrscheinlich um das Jahr 1000 auf dem so genannten Scharfenberg, etwa einen Kilometer südwestlich von Ursensollen, angesiedelt. Im Jahre 1144 wurden dieses Adelsgeschlecht und der Ort Ursensollen erstmals erwähnt. Der Ort war Teil des Kurfürstentums Bayern und bildete eine geschlossene Hofmark, deren Sitz Ursensollen war. Im 14. Jahrhundert wurde ein Landsassenschloss in Ursensollen beurkundet. 1383 war nachweislich die Burg Scharfenberg zerstört. Die Scharfenberger blieben bis etwa 1550 in Ursensollen ansässig. Deren berühmtester Sohn war der Minnesänger "Albrecht von Scharfenberg", der in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts wirkte. Seine berühmtesten Werke sind: "Der jüngere Titurel" und "Merlin". Ab dem Jahr 1550 sind die Meringer als Herren von Ursensollen bezeichnet. Doch bereits 1566 wurde ein Johan Erckenbrecht als Besitzer genannt. 1693 wurde die Hofmark Ursensollen an einen Johann Jakob Haller von Hallerstein verkauft. Im Jahre 1729 wurde ein Johann Michael von Thünefeld als neuer Besitzer genannt. Im Jahre 1749 wurde die Hofmark erneut verkauft. Die Erwerber waren die Brüder Velhorn. 1773 verkauften diese ihre Besitzungen an Hofrat Franz de Paula Knebel. Neun Jahre später war wieder Besitzerwechsel angesagt: Der neue Eigentümer wurde Ferdinand von Hötzendorf. 1817 hieß der neue Eigentümer Joseph von Schenkl. Im Jahre 1828 war wieder ein Franz von Hötzendorf als Eigentümer genannt, der Schwiegersohn des vorhergehenden Eigentümers. Sein Schwager Franz von Schenkl kaufte die Hofmark sechs Jahre später zurück und mit ihm endete 1838 die Linie der ortsansässigen Adelsgeschlechter. Der erste nichtadelige Besitzer der Hofmark war Regierungsrat Jakob Windwarth aus Amberg. Nach dem Tode des Schlossherren verkaufte die Witwe 1856 Gebäude und Grundstücke an den Braumeister Mathias Muggenthaler. Dieser richtete eine Brauerei ein und begründete damit den guten Ruf des Ursensollener Bieres.

Eingemeindungen

Im Zuge der Gebietsreform in Bayern in den 1970er Jahren wurden die bis dahin selbstständigen Gemeinden Haag, Hohenkemnath, Ullersberg und Zant sowie Teile der Gemeinde Garsdorf (am 1. April 1971) und jeweils Teile der zuvor zum Landkreis Neumarkt i. d. OPf. gehörenden Gemeinden Hausen, Thonhausen, Winkl und Wolfsfeld (am 1. Juli 1972) nach Ursensollen eingemeindet.[3]

Einwohnerentwicklung

Die Gemeinde Ursensollen ist zwischen 1971 und 1978 aus sieben ganzen und drei Teilgemeinden entstanden. Auf dem Gebiet der Gemeinde wurden 1970 2678, 1987 2991, im Jahr 2000 3518 und im Jahr 2008 3801 Einwohner gezählt. Die Ortschaft Ursensollen hatte im Jahre 1933 382 Einwohner, 1939 415 Einwohner und im Jahre 2010 1350 Einwohner.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Burg Heimhof
  • Katholische Pfarrkirche St. Vitus (Ursensollen) - Altäre um 1712 von Meister Johann Michael Schaller aus Velburg, Epitaph für Johann Erckenprechtshausen († 1578) an der Südwand
  • Katholische Kirche St. Laurentius (Erlheim) - Erbaut 1433, Gotischer Chor, Rokoko-Ausstattung
  • Katholische Pfarrkirche St. Georg (Hausen) - Neubarocker Bau aus dem Jahr 1914, Spätgotische Maria (Ende des 15. Jahrhunderts) im linken Seitenaltar
  • Schloss Heimhof - Im Kern eine mittelalterliche Wohnburg aus dem 14. Jahrhundert mit teilweise originaler Ausstattung (Privatbesitz - nicht zu besichtigen)
  • Katholische Filialkirche St. Joseph mit romanischer Burgruine - Kirche im Kern mittelalterlich, jedoch im 18. Jahrhundert im Auftrag von Rummel von Lonnerstadt umgestaltet, Rokoko-Ausstattung
  • Kunstwerke der Bildhauerin Sabine Mädl:
    • Albrecht von Scharfenberg (1996) Minnesänger des 13. Jahrhunderts. Bronzeguss mit Brunnen vor dem Rathaus
    • Bärenbrunnen (2003) vor der Grundschule: Eine Bärin mit ihren zwei Jungen an einem Weiher.
    • Pieta (2004 - Edelstahl) vor dem Friedhof in Hohenkemnath
    • Einradfahrer (2005 - Edelstahl) am Brunnen vor der Grund- und Mittelschule
    • Kreuz aus Edelstahl mit Glas an der Ortseinfahrt West in Ursensollen
    • "Gänseliesl" mit drei Gänsen (2010 - Edelstahl und Bronze, geschweißt) auf dem Dorfplatz Ursensollen, zur Erinnerung an die ursprünglich bäuerliche Bevölkerung
  • Kunstwerk der Bildhauerin Uber-Diem, Aschach: Madonna (Bronzeguss - 2010) auf dem Kirchplatz Ursensollen

Die Gemeinde Ursensollen gehört zum Bistum Eichstätt, Dekanat Habsberg. Die östlich gelegenen Gemarkungen befinden sich schon auf dem Territorium der Diözese Regensburg.

Politik

Erster Bürgermeister der neu geformten Gemeinde Ursensollen war Michael Kuhn (Ursensollen) bis zum Jahr 1978. Ihm folgte von 1978 bis 1989 Anton Lindner (Hohenkemnath) nach. Josef Wölfl (Heimhof) war von 1989 bis 2002 Bürgermeister. Seit 2002 ist Franz Mädler (Freie Wähler) Bürgermeister. Der Gemeinderat besteht aus 16 Mitgliedern. Davon gehören seit der letzten Kommunalwahl am 2. März 2008 drei der SPD, sieben den Freien Wählern und sechs der CSU an.

Von 1978 bis 2002 bildeten die Gemeinden Ammerthal und Ursensollen eine Verwaltungsgemeinschaft (VG).

Wirtschaft und Infrastruktur

In Ursensollen existieren zwei Gewerbegebiete, in denen namhafte Firmen angesiedelt sind. "Käfer und Hummel" fertigen hochwertige Polstermöbel, TLA ist eine weltweit tätige Logistikfirma und die Fa. sheepworld ist europaweit erfolgreich im Geschenkartikelmarkt. Zahlreiche weitere leistungsfähige mittelständische Firmen bieten mehrere hundert Arbeitsplätze.

Die medizinische Versorgung der Gemeinde Ursensollen wird durch ein Ärztehaus, eine Apotheke, einen Physiotherapeuten und eine Zahnarztpraxis sichergestellt. Über 40 Vereine bieten ein reichhaltiges sportliches und kulturelles Angebot.

Wirtschaft sowie Land- und Forstwirtschaft

Die Gemeinde Ursensollen wurde am 4. März 2008 mit Ingolstadt und Neustadt bei Coburg der "Bayerische Qualitätspreis 2008" - Wirtschaftsfreundliche Gemeinde verliehen.

Es gab 1998 nach der amtlichen Statistik im Bereich der Land- und Forstwirtschaft 33, im produzierenden Gewerbe 170 und im Bereich Handel und Verkehr 122 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 95 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 1251. Im verarbeitenden Gewerbe gab es keine, im Bauhauptgewerbe neun Betriebe. Zudem bestanden im Jahr 1999 noch 159 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 4141 ha, davon waren 3251 ha Ackerfläche und 886 ha Dauergrünfläche.

Bildung

Mit Stand von 2010 gab es folgende Einrichtungen:

  • Kinderkrippe in Ursensollen für ein- bis dreijährige Kinder
  • Zwei Kindergärten: 75 Kindergartenplätze in Ursensollen und 25 Kindergartenplätze in Hausen
  • Grund- und Mittelschule in Ursensollen mit 23 Lehrern und ca. 340 Schülern
  • Offene Ganztagesschule mit ca. 60 Kindern und Jugendlichen
  • Musikschule der Musikkapelle Ursensollen
  • Bücherei. 2011 wurde sie mit dem Kinderbibliothekspreis,als eine der 10 besten Kinderbüchereien Bayerns, ausgezeichnet. E.ON-Bayern gab ein Preisgeld von 5000 Euro.

Weblinks

 Commons: Ursensollen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Quartale (hier viertes Quartal, Stichtag zum Quartalsende) (Hilfe dazu)
  2. http://www.bayerische-landesbibliothek-online.de/orte/ortssuche_action.html?anzeige=voll&modus=automat&tempus=+20111105/213204&attr=OBJ&val=903
  3. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C.H.Beck’sche Verlagsbuchhandlung, München 1983, ISBN 3-406-09669-7. Seite 419

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