Trans-Eurasia-Express

Trans-Eurasia-Express

Der Produktname Trans-Eurasia-Express steht für die geplante erste kommerzielle Güterzugverbindung zwischen China in Asien und Deutschland in Europa. Der Begriff besteht aus Trans (lateinisch „durch“, „zwischen“) und Eurasia (gemeint ist der Doppelkontinent Eurasien). Der Trans-Eurasia-Express wird von der Trans Eurasia Logistics GmbH (TEL) vermarktet.

Inhaltsverzeichnis

Vertrieb

Der Trans-Eurasia-Express wird von der Trans Eurasia Logistics GmbH (TEL) vermarktet, die als Joint Venture zwischen den Russischen Eisenbahnen (RŽD) und der DB Mobility Logistics AG im März 2008 gegründet wurde. Diese Gesellschaft hat das Ziel, den Containerzug als Blockzug zwischen Europa und Asien schrittweise aufzubauen und übernimmt die Koordination zwischen den beteiligten Eisenbahngesellschaften.[1] Angesichts der globalen Wirtschaftskrise wird der Trans-Eurasia-Express nicht vor Ende 2011 starten. Deswegen wurde zunächst der Verkehr zwischen Deutschland und Russland beziehungsweise den GUS-Staaten aufgebaut.[2] Seit dem Juni 2010 verkehrt der Logistigzug Moscovite regelmäßig die Strecke von Duisburg nach Moskau in sieben Tagen.[3]

Testzug

Der erste Testzug fuhr am 6. Oktober 2008 aus Xiangtang (westlich von Zhuzhou und Changsha rund 700 Kilometer nördlich von Hongkong) kommend im Hamburger Hafen ein. Es wurden 50 Container mit hochwertigen IT-Produkten wie Monitore und Chassis von Computern transportiert. Erstmals hat ein Unternehmen einen kompletten Zug gemietet (Company Train). Die Container legten die 10.000 Kilometer in 17 Tagen zurück. Der Weg verlief von China über die Transsibirische Eisenbahn via Nowosibirsk, Omsk, Jekaterinburg bis Moskau; von dort führte er über Weißrussland und Polen weiter nach Deutschland.[4]

Ein weiterer Containerzug startete als Vorläufer des geplanten regelmäßigen Verkehrs am 20. März 2011 von Chongqing in der chinesischen Provinz Sichuan und fuhr in 16 Tagen über die 10.300 Kilometer lange Südroute durch Kasachstan nach Duisburg. Diese Strecke ist 2.000 Kilometer kürzer als die Nordroute über die Transsib und erfordert weniger Zollformalitäten.[5]

Planungen

Der Trans-Eurasia-Express sollte ab Anfang 2009 einmal wöchentlich aus Peking oder Schanghai nach Hamburg, Duisburg oder Nürnberg und in Gegenrichtung fahren. Wegen der durch die globale Wirtschaftskrise gesunkenen Auslastung des Trans-Eurasia-Express musste der vorgesehene Start verschoben werden.[6] Grundsätzlich sind nach den Planungen drei Routen möglich:

In allen Fällen muss der Zug an der chinesischen und der polnischen Grenze umgespurt werden. In China, Polen und Deutschland haben die Eisenbahngleise eine Spurweite von 1435 mm, während in Russland, Kasachstan und Weißrussland wie in allen GUS-Staaten sowie in der Mongolei auf Breitspur von 1520 mm gefahren wird. Koordiniert wird die Bahnverbindung nach China, die sieben Zeitzonen und sechs Staaten durchquert, von DB Schenker in Zusammenarbeit mit Bahngesellschaften der durchfahrenen Länder.

Die Beförderung per Bahn ist ein Optimum hinsichtlich Liefergeschwindigkeit, Kosten und Umweltschutz: sie ist um ein Drittel schneller als Seefracht, ist billiger als die Luftfracht und erzeugt weniger als 5 % des CO2-Ausstoßes im Vergleich zum Luftverkehr.

Einzelnachweise

  1. Vgl. Trans Eurasia Logistics GmbH, Trans Eurasia Express, a new product between Asia and Europe. Abgerufen am 25. Juni 2009 (pdf, englisch).
  2. Vgl. Verkehrsrundschau, "DB plant vorerst keinen Güterzug Deutschland-China". 25. Juni 2009, abgerufen am 25. Juni 2009.
  3. Vgl. Trans Eurasia Logistics GmbH, Innovative Schienenlogistik: Schnelle Verbindungen mit dem Moscovite. 2010, abgerufen am 12. September 2011 (PDF).
  4. Siehe www.n-tv.de, „Trans-Eurasia-Express“, Güterzüge nach China. 20. September 2008, abgerufen am 22. Januar 2009.
  5. Vgl. DB Schenker, Güterzug aus China erreicht nach 10.300 Kilometern Duisburg. 5. April 2011, abgerufen am 12. September 2011 (PDF).
  6. Siehe www.logistik-inside.de, Bahn verschiebt Start regelmäßiger Güterzüge nach China. 21. Januar 2009, abgerufen am 22. Januar 2009.

Weblinks


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