Tiroler Zugspitzbahn

Tiroler Zugspitzbahn
Tiroler Zugspitzbahn
Lage: Ehrwald-Zugspitze, TirolTirol (Bundesland) Tirol OsterreichÖsterreich Österreich
Gebirge: Wettersteingebirge, Alpen
Länge: 3.600 m
Höhendifferenz: 1.725 m
1.225 m\mathrm{\nearrow}2.950 m
Fahrt
Fahrzeit: 10 Minuten
Geschwindigkeit: 36 km/h
Hintergrund
Besitzer: Zillertaler Gletscherbahn
Eröffnung: Juli 1926 (Neubau Juli 1991)
Webseite: zugspitzbahn.at
Blick von der Talstation zur Spitze
Blick auf die Stütze II der Tiroler Zugspitzbahn in der Nähe der Wiener-Neustädter-Hütte
Alte Kammstation 2011 bis 1991 in Betrieb
Kabine vom Gipfel aus

Die Tiroler Zugspitzbahn ist eine Luftseilbahn, von der Hotelsiedlung Ehrwald-Zugspitzbahn (Ehrwald-Obermoos) auf den Westgipfel der Zugspitze. Sie ist als Zwei-Seil-Pendelbahn (2 Tragseile, ein Zugseil) mit drei Stützen ausgeführt und erschließt das Gletscherschigebiet am Zugspitzplatt.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Im Juli 1926 wurde die erste Zugspitzbahn eröffnet. Die Tiroler gewannen damit den Wettlauf mit der bayerischen Seite um die technische Erschließung des Gipfels. Obwohl die von Adolf Bleichert & Co. gebaute Bahn für ihre Zeit eine technische Meisterleistung war, führte sie jedoch nur zu einer Bergstation unterhalb des Zugspitzkamms auf 2.805 m, so dass der Gipfel (2.962 m) nicht direkt erreichbar war. Die Förderleistung betrug bei einer Kabinengröße von 19 Personen und einer Fahrzeit von mindestens 16 Minuten nur 80 Personen pro Stunde. Das Zugspitzplatt konnte zum Skifahren über einen 700 m langen Stollen erreicht werden. An die Bergstation wurde das „Kammhotel“ angebaut.

Nach finanziellen Schwierigkeiten war die Tiroler Zugspitzbahn gezwungen, ihre Aktien im Jahr vor der Annexion Österreichs an die Bayerische Zugspitzbahn zu verkaufen. Nach Zerstörungen im Krieg (Bombardierung der Talstation) konnte bereits 1945 der Betrieb wieder aufgenommen werden. Die Bahn war ab 1958 mehrheitlich im Besitz des Landes Tirol. 1960 wurde im „Gamskar“ eine Zwischenstation eröffnet („Stütze IV“), die eine Skiabfahrt nach Ehrwald ermöglichte. 1962 wurde das Kammhotel durch einen Brand zerstört. Erst 1964 wurde das letzte Stück zwischen Kammstation und Gipfel durch eine Seilbahn ebenfalls erschlossen.

Durch das Land Tirol wurde die Bahn 1988 unter der Bedingung, diese neu zu bauen, privatisiert. Die Aktienmehrheit wurde von der Zillertaler Gletscherbahn übernommen. Darin begründet sich das heutige Logo der Tiroler Zugspitzbahn. Im Juni 1989 wurde mit dem Bau der neuen Zugspitzbahn durch Waagner-Biro begonnen, die im Juli 1991 eröffnet wurde. 13 Monate Verzögerungen entstanden durch die schwierige Gründung des Stützenfundaments I im brüchigen Wettersteinkalk – Injektionen im Umfang von 2.000 Tonnen Beton waren erforderlich – sowie durch die Beschädigung eines Tragseils, das beim Seilzug zu Boden fiel und ersetzt werden musste. Die alte Trasse wurde aufgegeben. Die Bahn führt jetzt direkt auf den Gipfel der Zugspitze. Die Förderleistung beträgt bei einer Kabinengröße von 100 Personen und einer Fahrzeit von zehn Minuten 730 Personen pro Stunde.

Nach einem Brand in der Talstation im Februar 2003 – die Bahn war zu diesem Zeitpunkt nicht in Betrieb –, bei dem die Talkabine und die Seile beschädigt wurden, konnte der Betrieb nach dem Wiederaufbau durch Garaventa Seilbahnbau mit neuem Kabinen- und Seilmaterial bereits im August 2003 fortgeführt werden. Dabei wurde die Fahrzeit auf 7,2 Min verkürzt, die alte Beförderungskapazität von 730 Personen pro Stunde und Richtung jedoch beibehalten.[1]

Im Gipfelgebäude wurde ein kleines Museum eingerichtet, das den Bau der ersten und zweiten Zugspitzbahn dokumentiert.

Der Gipfel der Zugspitze ist weiters mit der Eibseeseilbahn und der bayerischen Zugspitzbahn (Zahnradbahn) erreichbar.

Literarische Rezeption

Der Bau der Tiroler Zugspitzbahn ist Gegenstand des Bühnenstücks Die Bergbahn von Ödön von Horváth (1927/1929). Zu Ehren des 80. Geburtstags der Zugspitzbahn wurde Horváths Erstlingswerk im Sommer 2006 am authentischen Standort der alten Talstation der Tiroler Zugspitzbahn auf einer überdachten Freilichtbühne aufgeführt.

Literatur

  • Wunder der Technik – Tiroler Zugspitzbahn. Die Geschichte der ersten Seilbahn Tirols. Herausgegeben von der Zillertaler Gletscherbahn GmbH&Co KG, Innsbruck 2006

Weblinks

 Commons: Tiroler Zugspitzbahn – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. lift-world.info, abgerufen am 30. März 2011
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