Teamfähigkeit

Teamfähigkeit

Als Teamfähigkeit wird die Handlungskompetenz innerhalb der Personalwirtschaft und im Sport bezeichnet, sich einer Gruppe anderer Menschen anzuschließen. Sie wird in Bezug auf die Soziale Kompetenz eines Mitarbeiters bzw. Spielers ausgedrückt. Eine formelhafte soziologische oder personalwirtschaftliche Definition des Begriffes existiert nicht, dennoch zählt das Kriterium der Teamfähigkeit häufig zu den wesentlichen Entscheidungskriterien bei Stellenbesetzungen in Unternehmen. Unter Teamfähigkeit versteht man die Fähigkeit mit anderen zusammen sozial zu agieren und sich und sein Können im Sinne einer Gruppenaufgabe optimal einzubringen. Dies erfordert sowohl personale als auch interpersonale Fertigkeiten.

Inhaltsverzeichnis

Elemente der Teamfähigkeit

Persönliche Schlüsselqualifikationen in arbeitsteiligen Organisationseinheiten sind:

Im Bereich der Führungsqualitäten:

Teamfähigkeit als Teil der Sozialkompetenz

Teamfähigkeit ist eine von vielen Qualifikationen, die als Sozialkompetenz bezeichnet wird. Dazu gehören Kooperationsfähigkeit, Kommunikationsfähigkeit, mitmenschliche Sensibilität, Rücksichtnahme, Konfliktfähigkeit und Empathie. Zur Teamfähigkeit gehört aber auch Reflexionen über Normen, Ideale, Ideen, Gesetze, Regeln, Verbote, Gebote, Prinzipien, Erwartungen, Empfindungen [, d.h.] über psychische, pädagogische, politische Probleme wird also gesprochen.

Teamfähigkeit in Schule und Ausbildung

Der Schulalltag ist ebenfalls vom Begriff der Teamfähigkeit geprägt. Damit ist die Ausbildung, die die Kinder erhalten, nicht organischer Teil der Gesellschaft, in der sie leben werden. Es wird daher als wichtiger Teil der Ausbildung betrachtet, Fähigkeiten wie Teamfähigkeit schon in der Schule durch Teamarbeit zu vermitteln, denn erst in der Zusammenarbeit an einer gemeinsamen Sache entwickeln sich soziale Beziehungen. Lernen kann man somit als einen sozialen Prozess verstehen, der durch kollaboratives Lernen zustande kommt. Diese Entwicklung wird zusätzlich durch Teamarbeit gefördert, denn Teamarbeit beinhaltet Werte wie z.B. gut zuzuhören, auf die Gesichtspunkte einzugehen, das Recht zu Kritik einzuräumen, die Interessen und Erfolge anderer anzuerkennen usw. Bereits Maria Montessori, eine bekannte Reformpädagogin, hat in einem Vortrag über Kinder gesagt, dass das soziale Gefühl sowie das gegenseitige Verhältnis zwischen Mensch und Mensch sich durch die Übung entwickelt. Das heißt, personale Tugenden wie Selbstentfaltung, Ich-Kompetenz, Belastbarkeit, Rücksichtnahme, Durchsetzungsvermögen, Friedensbereitschaft und Gerechtigkeit lernt, trainiert und wendet der Schüler in der Arbeit im Team an. In der Schule wird oft in Gruppen gearbeitet, was als soziale Form dazugehört. Vor allem im Schulsport wird das gemeinschaftliche Spielen geübt und gefördert. Beim sog. Gruppen- und Partnerunterricht werden bei den Kleingruppen bzw. Partnern Aufgaben zu selbstständiger Erledigung zugewiesen. In den skandinavischen Ländern besteht ab dem 2. Lebensjahr ein flächendeckendes Bildungssystem, wobei die sozialen Kompetenzen schon früh im Vordergrund stehen. Seit den schlechten Ergebnissen der PISA-Studien steht die frühkindliche Bildung in Deutschland wieder vermehrt im Mittelpunkt. Man möchte weg vom gegenwärtigen Konzept einer Erziehungseinrichtung hin zu einer frühen Bildungsstätte. Die Kleinkinder sollen somit auf die Schule vorbereitet werden und ebenfalls einen erfolgreichen Start für einen lebenslangen Lernprozess erhalten, wozu eben auch soziale Kompetenzen wie Teamfähigkeit gehören.

Anpassungsfähigkeit

Eine weit verbreitete Definition des Begriffes subsumiert unter dem Attribut vor allem die Fähigkeit eines Menschen sich unterzuordnen, anzupassen und auf die Bedingungen einer Hierarchie einzustellen. Selten werden Führungskompetenzen oder Selbstbewusstsein als originäre Elemente der Teamfähigkeit verstanden. Dies wird vor allem durch volkswirtschaftliche Erkenntnisse gestützt, die einen extremen Überhang an Arbeitskräften beschreiben und eine sehr geringe Anzahl an offenen Stellen ausweisen. In diesem sogenannten Käufermarkt suggeriert ein hoher Anteil an Arbeitskräften einen minimalen Spielraum für Arbeitnehmer, eigene Vorstellungen und Ideen in die Arbeitsumgebung einzubringen. Für Führungskräfte wird hingegen umgangssprachlich in vielen KMU-Unternehmen keine besondere Anpassungsfähigkeit erwartet.

Es ist zu berücksichtigen, dass die individuelle psychologische Ausprägung der emotionalen Intelligenz im Grunde für jeden Menschen eine bestimmte Eignung zur Mitarbeit in einem Team zuweist und die eigentliche Frage darin besteht, an welcher Stelle oder in welcher Funktion eine Eignung für die Mitarbeit in einer Gruppe konkret vorliegt und nicht, ob der Mensch in einer bestimmten Teamfunktion optimal wirken kann.

Die tatsächliche Relevanz des Begriffes für Mitarbeiter und Führungskräfte wird in einer modernen Arbeitsumgebung, bei Gruppenfertigung, der Mitwirkung in einem Buying-center oder Selling-center oder in der Projektarbeit deutlich. Da beinahe jeder Mensch zur sozialen Interaktion fähig ist und seine persönlichen Kompetenzen in ein Team einbringen kann, bemisst sich die konkrete Teamfähigkeit weniger an der als allgemein relevant betrachteten Anpassungsfähigkeit in Konfliktsituationen, sondern eher daran, wie gut sich der Einzelne über seine Stärken und Schwächen in arbeitsteiligen Situationen bewusst ist und diese von sich aus kommuniziert.

Teamdesign / Teambuilding

Die Feststellung der Teamfähigkeit im Arbeitskontext ist eine Aufgabe der Eignungsdiagnostik bzw. der Testspiele im Sport. Die nach personalwirtschaftlichen Kriterien oder sportlichen Voraussetzungen getroffenen Entscheidungen können zur Zusammenstellung von Teams verwendet werden. Dieses sog. Teamdesign bzw. Teambuilding stellt also nicht die Anpassungsfähigkeit des Einzelnen in den Mittelpunkt, sondern fügt dominante, initiative, stetige und gewissenhafte Personen zu einer optimal funktionierenden operativen Einheit (Team) zusammen.

Wesentliche Bestandteile des Entwicklungsprozesses zur Teamfähigkeit sind hierbei im Sport z. B. Übungen und Wettkämpfe, in denen die Teams in Konkurrenz zueinander treten, als Teams kooperieren und sich dennoch als Teil eines größeren Teams bzw. als Teile einer Mannschaft verstehen. Der im Prinzip unlösbare Widerspruch zwischen Kooperation und Konkurrenz ist damit nicht aufgehoben. Die Anforderungen an die Kooperationsfähigkeit (Bestehen im Miteinander) und die Notwendigkeit von Konkurrenzfähigkeit (Bestehen im Gegeneinander) verhindert hierbei, dass es zu einer entwicklungshemmenden persönlichen Stagnation bzw. ruinösen Rivalitätshaltung innerhalb der Mannschaft kommt.

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