Selbstdisziplin

Selbstdisziplin

Selbstdisziplin oder Selbstbeherrschung bezeichnet ein stetiges und eigenkontrolliertes Verhalten, das einen Ordnungszustand aufrechterhält oder schafft, indem es Anstrengungen aufwendet, die den vorherrschenden individuellen oder äußeren Ablenkungen von einer einzuhaltenden Zielvorgabe entgegenwirken. Die damit verbundene Zurückstellung eigener Bedürfnisse oder beabsichtigter Handlungen erfolgt hierbei zugunsten der Einhaltung von ethischen, religiösen oder rationalen Richtlinien, sowie einem Verhalten, das den logischen Konsequenzen dieser Richtlinien Rechnung trägt. Werden elementare Bedürfnisse diesen Richtlinien geopfert, wird auch von Askese gesprochen.

Diese Richtlinien können konkret z. B. Fastenvorschriften sein, ethische Anweisungen im Umgang mit (emotionsgeladenen) Konflikten, Leistungsvorgaben in einem Beruf, der Wunsch nach Gewichtsabnahme und vieles mehr. Daraus folgt, dass die ethische Bewertung von Selbstdisziplin an die Richtlinien selbst gebunden ist.

Inhaltsverzeichnis

Kulturelle Ausprägungen

England

Die englische Variante der Selbstdisziplin, die es verbietet, sich sowohl Verletztheit als auch überschwängliche Freude anmerken zu lassen, wird “keeping a stiff upper lip” („eine steife Oberlippe behalten“) genannt. Die stete Wahrung der Haltung ist bereits bei den Charakteren aus Shakespeares Werken zu erkennen. In der Zeit des Empire erlebte die “Stiff upper lip” einen Höhepunkt und wurde von den Public Schools, nachdem sie sich in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts reformiert hatten, gefördert. Ab den 1960er Jahren verblasste dieses Ideal zunehmend.

Frankreich

Die französische Variante der Selbstdisziplin (speziell in gehobenen Gesellschaftsschichten) ist die Contenance.

Siehe auch

Weblinks


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