- Schwarzer Regen (Film)
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Filmdaten Deutscher Titel Schwarzer Regen Originaltitel Kuroi ame Produktionsland Japan Originalsprache Japanisch Erscheinungsjahr 1989 Länge 118 Minuten Altersfreigabe FSK 12 Stab Regie Shōhei Imamura Drehbuch Shōhei Imamura
Toshirō IshidoProduktion Hisao Iino Musik Tōru Takemitsu Kamera Takashi Kawamata Schnitt Hajime Okayasu Besetzung - Yoshiko Tanaka als Yasuko
- Kazuo Kitamura als Shigematsu Shizuma
- Etsuko Ichihara als Shigeko Shizuma
- Shoichi Ozawa als Shokichi
- Norihei Miki als Kotaro
- Keisuke Ishida als Yuichi
- Hisako Hara als Kin
- Masato Yamada als Tatsu
Schwarzer Regen (jap. 黒い雨, Kuroi ame) ist ein japanischer Schwarzweißfilm aus dem Jahr 1989, der auf dem gleichnamigen Roman von Masuji Ibuse basiert. Regie führte Shōhei Imamura, der gemeinsam mit Toshirō Ishido auch das Drehbuch schrieb. Die Hauptrolle spielte Yoshiko Tanaka.
Der Film thematisiert die Nachwirkungen des Atombombenabwurfs auf Hiroshima.
Inhaltsverzeichnis
Handlung
Als die Atombombe auf Hiroshima fällt, ist die zwanzigjährige Yasuko gerade auf dem Weg zu ihrem dort wohnenden Onkel Shigematsu und wird vom „Schwarzen Regen“ getroffen. In mehreren Rückblenden erzählt der Film, wie Yasuko durch die brennende Stadt irrt.
Fünf Jahre später sind viele der Überlebenden strahlenkrank. Yasuko, die mit Onkel und Tante die brennende Stadt durchquert hat, ist äußerlich nichts anzumerken, doch Shigematsu gelingt es trotz eines ärztlichen Attests nicht, sie zu verheiraten. Zu dieser Zeit versuchen Atombombenopfer („Hibakusha“) ein sogenanntes Gesundheitszeugnis zu bekommen, um damit als „unbedenklich“ eingestuft zu werden. Obwohl Yasuko eines besitzt, macht sie kein Geheimnis daraus, dass sie nach der Explosion in der Stadt war und auch den „Schwarzen Regen“ abbekommen hat. Sobald sie einem potentiellen Bräutigam davon erzählt, verliert dieser sein Interesse an ihr.
Zuneigung findet sie bei dem unter Wahnvorstellungen leidenden Nachbarjungen Yuichi. Dieser gilt als „verrückt“, da er ein Kriegstrauma hat. Er musste Minen unter amerikanische Panzer legen und ist durch seine Angst traumatisiert. Während alle im Dorf ihm aus dem Weg gehen, trifft sich Yasuko mit ihm. Mehr und mehr Bekannte und Verwandte sterben, und auch Yasuko erwartet einen baldigen Tod. Sie wird krank und man versucht sie mit „Wundermitteln“ zu behandeln, doch die Medizin ist völlig wirkungslos. Bevor sie stirbt, fährt Yuichi als einziger mit ihr ins Krankenhaus.
Ob sie überlebt, bleibt am Ende offen.
Veröffentlichungen
Der Film feierte seine Premiere im Mai 1989 bei den Internationalen Filmfestspielen von Cannes und kam am 13. Mai 1989 in die japanischen Kinos.
Rezeption
Kritiker nahmen Schwarzer Regen überwiegend positiv auf und lobten vor allem Imamuras Fähigkeit, mit Schwarzweißbildern umzugehen.
Der renommierte US-amerikanische Kritiker Roger Ebert meinte in der Chicago Sun-Times, Imamura drehe in „schön strukturiertem Schwarz und Weiß, um die Geschichte der Überlebenden der Hiroshima-Atombombe zu erzählen, die durch den Fallout zu Schaden gekommen sind.“ ([…] in beautifully textured black and white to tell the story of survivors of the Hiroshima atomic bomb who were contaminated by the fallout.)[1]
Die Zeitschrift Cinema schrieb über den Film: „In eindrucksvollen, preisgekrönten Schwarzweiß-Bildern erzählt Regisseur Imamura über den atomaren Wahnsinn.“[2]
Auszeichnungen
Der Film gewann auf den Internationalen Filmfestspielen von Cannes 1989 den Großen Technik-Preis und den Preis der ökumenischen Jury und war für die Goldene Palme nominiert. Auf dem Asia-Pacific Film Festival wurde das Drehbuch des Films ausgezeichnet. Bei der Verleihung der Independent Spirit Awards 1991 war der Film als Bester ausländischer Film nominiert, musste sich aber dem Film Sweetie der Australierin Jane Campion geschlagen geben. In derselben Kategorie wurde der Film bei den spanischen Sant Jordi Awards ausgezeichnet.
Bei japanischen Filmpreisen war Schwarzer Regen sehr erfolgreich. Den Japanese Academy Award gewann der Film in den Kategorien Bester Film, Beste Regie, Bestes Drehbuch, Beste Hauptdarstellerin (Yoshiko Tanaka), Beste Nebendarstellerin (Etsuko Ichihara), Beste Kamera, Beste Musik, Bestes Licht und Bester Schnitt. Zudem war der Film in den Kategorien Bestes Szenenbild und Bester Ton nominiert. Yoshiko Tanaka gewann neben dem Japanese Academy Award auch den Blue Ribbon Award, den Hochi Film Award und den Kinema Junpo Award. Den Kinema Junpo Award erhielt der Film auch in den Kategorien Bester Film und Beste Regie.
Stil
Der Karpfenteich wird immer wieder symbolisch als Ort der Handlung genutzt. Zu Anfang sind die Karpfen noch klein und man sieht im Film, wie diese im Teich ausgesetzt werden. In einer späteren Szene springen die Karpfen und sind groß, dann ist vom Fischen der Karpfen die Rede und am Schluss des Films blickt Shigematsu voller Hoffnung auf den Teich: „Wenn jetzt die Karpfen springen und ein Regenbogen am Himmel erscheint, wird Yasuko wieder kommen...“
Der Film besteht aus parallel verlaufenden Handlungssträngen: Die Zeit des Atombombenabwurfs und die Tage danach werden innerhalb der Haupthandlung als eingestreute Rückblenden erzählt. Obwohl die Zeiträume von den Figuren im Film nicht genannt werden, kann sich der Zuschauer an den Ereignissen mehrfach gezeigter „7-Uhr-Nachrichten“ orientieren. Einige Beispiele sind die darin zu hörende Ansprache des japanischen Kaisers mit der Kapitulation Japans 1945 und der Beginn des Koreakrieges 1950.
Weblinks
- Schwarzer Regen in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
Einzelnachweise
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