Schroth Safety Products

Schroth Safety Products
Schroth Safety Products GmbH
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Rechtsform GmbH
Gründung 1946
Sitz Arnsberg
Leitung Bernd Wallraff
Mitarbeiter 95
Umsatz 27 Mio Euro
Branche Automobilzulieferer
Website http://www.schroth.com

Die Schroth Safety Products GmbH ist ein deutsches Unternehmen, das sich auf die Herstellung von Sicherheitssystemen für Automobile und Luftfahrzeugen spezialisiert hat.

Geschichte

Gegründet wurde das Unternehmen am 12. Juni 1946 von Carl Friedrich Schroth (1909-1997) und Hildegard Schroth, geb. Tobler. Hildegard Schroth war Schneiderin und meldete einen Textilbetrieb bei der Militärregierung an. Sie nähte Filterschläuche und Kleidungsstücke für Fahrzeuggasgeneratoren. Besonders erfolgreich war ihre Motorradschutzkleidung. Carl Friedrich Schroth, der zuvor Betriebsleiter des Instandsetzungswerkes von Lueg in Bochum war, montierte Kinderwagen im Unternehmen. Das Geschäft florierte, deshalb wurde 1953 eine Halle am Siegenbittel im Ortsteil Hüsten bezogen.

Carl Friedrich Schroth war Rallyefahrer. Es störte ihn, dass sein Beifahrer nicht ordentlich die Karten lesen konnte, da er ständig im Sitz herumgeschleudert wurde. So beschloss Schroth aus Rolladenband und Mantelschnallen einen Halteriemen zu entwickeln. So wurde der erste deutsche Gurt, ein Hosenträgergurt, entwickelt.

Bis 1984 entwickelte sich das Unternehmen zum weltgrößten Hersteller von Hosenträgergurten. In den folgenden Jahren begann sich das Unternehmen umzuorientieren und sich vom Massenmarkt der Konsumprodukte zu entfernen. Im Jahr 1991 folgte der Einstieg in den Luftfahrtmarkt. Patente hält das Unternehmen unter anderem auf den Schroth-Drehverschluss für Flugzeuge ein. Als erstes Unternehmen produzierte es einen Drei-Punkt-Gurt mit Drucktastenverschluss für Luftfahrzeuge.[1]

Ein Großteil des heutigen Umsatzes wird im Export realisiert. Besonders stark ist sie in Nischenbereichen. So entwickelte das Unternehmen Anfang des neuen Jahrtausend Sicherheitssysteme für Achterbahnen. In fast allen Airbus-Flugzeugen, MD-Helikoptern und zahlreichen Sportflugzeugen wurden Schrothgurte eingebaut. Auch für die Mercedes-Benz C-Klasse wurden Stützgurte gefertigt. Der Sportwagenhersteller Porsche bietet für die Modelle 911 GT2 und 911 GT3 ein sogenanntes Clubsport-Paket, das 6-Punkt-Schroth-Gurte enthält. Auch für den Supersportwagen Carrera GT waren Schroth-Gurte ohne Aufpreis erhältlich. Im Rennsport werden außerhalb der USA 70% der Teams ausgestattet. Im Jahr 2001 etwa verwendeten sieben Formel I-Teams Gurtsysteme der Firma.[2]

Im Bereich der Flugzeugausstattung konzentrierte sich das Unternehmen lange auf Rückhaltesysteme für Piloten und Crew, seit 2005 kamen erste Aufträge auch für den Passagierbereich hinzu.[3] Schroth rüstet den Airbus A380 mit einer Bremseinheit für die Cockpittür aus.[4] In einem Konsortium mit anderen Firmen rüstet Schroth die militärische Variante des A400M aus.[5]

Dabei verzeichnete das Unternehmen 2005 einen Umsatz von 14 Millionen Euro. Im Jahr 2007 waren es 20 Millionen Euro und im Jahr 2008 bereits 27 Millionen Euro.[6] Die Schroth Gruppe bestand aus der Schroth GmbH Deutschland, der Schroth Saftey Products Florida sowie als Immobilienverwaltung der Schroth GmbH & Co. KG. Der Eigentümer verkaufte das Unternehmen 2006 an einen amerikanischen Investor (Armor Holdings Inc.). Im Jahr 2007 wurde das Unternehmen in den Konzern BAE Systems Inc. integriert.

Einzelnachweise

  1. Westfälische Rundschau Lokalausgabe 14. August 2005
  2. Westfälische Rundschau 28. Februar 2001 Lokalausgabe Neheim-Hüsten
  3. Westfälische Rundschau 10. August 2005 (Lokalausgabe Neheim-Hüsten)
  4. Westfälische Rundschau 18. Januar 2008 (Lokalausgabe Neheim Hüsten)
  5. Westfälische Rundschau 14. August 2005 Lokalausgabe Neheim-Hüsten
  6. Westfalenpost vom 5. Dezember 2008

Weblinks


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