Römerlager Rödgen

Römerlager Rödgen

Das Römerlager Rödgen ist ein römisches Militärlager im Ortsteil Rödgen von Bad Nauheim im Wetteraukreis in Hessen. Es liegt etwa 700 Meter östlich des Lagers am Goldstein.

Inhaltsverzeichnis

Forschungesgeschichte

Das Lager wurde 1960 von einem Arzt beim Bau einer Schule entdeckt und kurz darauf durch Mitarbeiter des Saalburgmuseums ergraben.

Geschichte

Aufgrund der Münz- und Keramikfunde gehört das Lager in den Oberadenhorizont (besser Oberaden-Rödgen-Horizont) mit einem Gründungsdatum um 10 v. Chr. Damit muss Rödgen im Zusammenhang der Drususfeldzüge gesehen werden.

Das Lager nimmt eine Fläche von 3,3 Hektar ein und war von einer 3 Meter breiten Holz-Erde-Mauer mit vorgelagertem Doppelgraben umgeben.

Bei der Innenbebauung fallen die großen horrea (Lagerhäuser) auf, die für ein Versorgungs- und Nachschublager in der Etappe sprechen. Die Wetterau war ein idealer Verfügungsraum für die Drususoffensive gegen Germanien. Hier konnten Truppen gesammelt und die Versorgung der nach Norden (Hedemünden) orientierten Legionen organisiert werden.

Ein prominenter Fund aus Rödgen ist ein strigilis (Abstreifblech zum Zwecke der Hautreinigung) mit verziertem Kopfteil und Stempel (PRIMI).

Nach Beendigung des Feldzuges wurde das Lager durch die Römer selbst niedergebrannt. Germanicus errichtete bei seinem Feldzug zwei Jahrzehnte später ein Militärlager auf dem Burgberg von Friedberg, etwa 3 km südlich von Rödgen, welches dann bis 260 n. Chr der römische Stützpunkt in dieser Region war.

Denkmalschutz

Der Bereich des Lagers ist ein Bodendenkmal nach dem Hessischen Denkmalschutzgesetz. Nachforschungen und gezieltes Sammeln von Funden sind genehmigungspflichtig, Zufallsfunde an die Denkmalbehörden zu melden.

Literatur

  • Römerlager Rödgen. Mann, Berlin 1976, ISBN 3-7861-1067-0 (Limesforschungen, Band 15). Darin:
    • Hans Schönberger: Das augusteische Römerlager Rödgen. S. 11ff.
    • Hans-Günther Simon: Die Funde aus den frühkaiserzeitlichen Lagern Rödgen, Friedberg und Bad Nauheim. S. 51ff.
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