Ruine Birchiburg

Ruine Birchiburg

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Ruine Birchiburg
Entstehungszeit: 1000 bis 1300
Burgentyp: Höhenburg, Hanglage
Erhaltungszustand: Mauerreste
Ständische Stellung: Bürgerliche
Ort: Bollschweil-St. Ulrich im Schwarzwald
Geographische Lage 47° 54′ 20,8″ N, 7° 49′ 46″ O47.9057717.829454515.6Koordinaten: 47° 54′ 20,8″ N, 7° 49′ 46″ O
Höhe: 515,6 m ü. NN
Ruine Birchiburg (Baden-Württemberg)
Ruine Birchiburg

Die Ruine Birchiburg ist eine Burgruine im hinteren Möhlintal, unterhalb des Klosters St. Ulrich am Nordhang des Birkenberges circa 3,5 Kilometer südöstlich der Gemeinde Bollschweil im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald in Baden-Württemberg.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

1291 wird der Birkenberg erstmals als „manlehen ze birchiberg“ erwähnt. Die Ersterwähnung der Burg erfolgt 1347 im Testament von Johann Schnewlin der Gresser, dessen Familie Burgherren auf Birchiburg waren, als „festi ze Birchiberg“. Er vererbt die Burg den Söhnen seines Bruder Konrad Snewlin von Oberlinden, da sein einziger Sohn Augustinermöch ist. Dieser Familienzweig nennt sich von da an „von Birchiberg“[1]. Um 1377/78 wurde die Burg zerstört. Die überlieferten Urkunden geben dabei keine genauen Hinweise auf die Gründe der Zerstörung. Vermutet wurde, dass es sich um eine Art Strafaktion gehandelt haben könnte, an der im Rahmen des Oberrheinischen Städtebundes auch die Freiburger Bürgerschaft beteiligt war. 1998 bis 2002 führte das Institut für Ur- und Frühgeschichte und Archäologie des Mittelalters der Albert-Ludwigs-Universität in Freiburg Ausgrabungen im Bereich der Burg durch, die von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert wurden.

Beschreibung

Nach den Ausgrabungsbefunden der DFG verfügte die Burganlage über einen Bergfried mit einer Grundfläche von circa 5,5 bis 6 x 5,5 bis 6 Meter und mindestens einem Palas auf drei Seiten geschützt von einer mindestens 5,50 Meter hohen Schildmauer. Auf der Westseite war ein Abortturm mit Abwasserkanal angebaut. Heute sind von der Anlage nur noch Mauerreste erhalten.

Literatur

  • Alfons Zettler, Thomas Zotz: Die Burgen im mittelalterlichen Breisgau, II. Südlicher Teil: Halbband A-K. Jan Thorbecke Verlag, Ostfildern 2009, ISBN 978-3-7995-7366-5, S. 87-104.
  • Matthias Fröhlich: Burg und Bergbau. Die Ausgrabung der Birchiburg bei Bollschweil. In: Zeitschrift für Archäologie des Mittelalters. 31 (Bonn 2003), S. 208–210.
  • Matthias Fröhlich, Heiko Steuer: Burgen und Bergbau- zum Abschluss der Grabungen an der „Birchiburg“ in Bollschweil- St. Ulrich, Kreis Breisgau- Hochschwarzwald. In: Archäologische Ausgrabungen in Baden-Württemberg. 2002 (Stuttgart 2003), S. 238–243.
  • Heiko Wagner, Joachim Zeune: Theiss Burgenführer Oberrhein. 66 Burgen von Basel bis Karlsruhe. Konrad Theiss Verlag, Stuttgart 2003, ISBN 3-8062-1710-6.
  1. Bürger kaufen Adelsburgen: Das Beispiel der Familie Snewlin in Freiburg, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg im Breisgau, Historisches Seminar, Abteilung Landesgeschichte,Prof. Dr. Thomas Zotz

Weblinks


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