Rudolf Faltin

Rudolf Faltin

Rudolf Faltin, eigentlich Ernst Karl Rudolph Faltin (* 21. Mai^jul./ 2. Juni 1830^greg.[1] in Riga; † 27. Januar 1918 in Riga) war ein bedeutender evangelischer Pastor und Missionar.

Von 1852-1855 studierte er Theologie in Dorpat (Tartu). Danach arbeitete er zwei Jahre von 1856- 58 als Pfarrgehilfe in Archangelsk in der evangelischen Gemeinde, bevor er 1859 seine Ordination in Riga erhielt. Er ging nach Kischinew im ehemaligen Bessarabien, (heute Chișinău in Moldawien), wo er zahlreiche geistliche Aufgaben innehatte. So war er als Militärgeistlicher für das dort stationierte russische Militär tätig. Auch stand er als evangelischer Gemeindepastor dem Kirchspiel der Bessarabiendeutschen in Kischinew vor. Außerdem betreute er kirchlich weit verstreute Diasporagemeinden des Kirchspiels im mittleren, westlichen und nördlichen Bessarabien. Darüber hinaus war er Religionslehrer am Gymnasium in Kischinew. 1890 wurde er zum Propst des Ersten Südrussischen Probstbezirks der Evangelischen Kirche ernannt, der Teil des Konsistoriums in St. Petersburg war. Dadurch war er Seelsorger aller Pastoren, die in den bessarabischen und chersonschen lutherischen Gemeinden tätig waren. 1903 emeritierte er aus Altersgründen und zog zurück nach Riga. Rudolf Faltin trat vor allem als erfolgreicher Judenmissionar in den russischen jüdischen Gemeinden in Erscheinung. Sein Bruder war Alexander Faltin.

Rudolph Faltin war dreimal verheiratet:

• Erste Ehe: geschlossen am 1. Juli 1856 mit Luitgarde Erasmus (* 5. November 1828 in Riga; † 2. Juli 1862 in Kischinew); aus dieser Ehe stammen vier Kinder: Rudolph († 1863), Betty, Luita (* 1860) und Johannes (* 1862; † 1863);
• Zweite Ehe: geschlossen am 16. September 1863 in Kischinew mit Adelaide Katharina Bernardazzi (* 15. September 1829 in Pjatigorsk, Region Stawropol; † 27. Juli 1887 in Odessa); aus dieser Ehe stammt ein Sohn: Herrmann Immanuel (* 3. Oktober 1864 in Kischinew; † 22. Oktober 1932 in München);
• Dritte Ehe: geschlossen am 19. Juni 1889 in Riga mit Mathilde Siering *31. Januar 1862 Riga, St. Petri.

Sein Grab befindet sich in Mitau (Jelgawa).

Literatur

• Cornelia Schlarb: Tradition im Wandel - Die evangelisch-lutherischen Gemeinden in Bessarabien 1814-1940, Köln 2007, ISBN 978-3-412-18206-9, S. 36.

Weblinks

• Album academicum der Kaiserlichen Universität Dorpat, Dorpat 1889

Einzelnachweise

1. ↑ Eintrag im Taufregister der Jesuskirche zu Riga