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Roter Main Der Rote Main östlich von Bayreuth
Daten Gewässerkennzahl DE: 2412 Lage Oberfranken, Bayern, Deutschland Flusssystem Rhein Abfluss über Main → Rhein → Nordsee Quelle im Lindenhardter Forst zehn Kilometer südlich von Bayreuth bei Hörlasreuth (Creußen)
49° 51′ 23,4″ N, 11° 31′ 59,5″ O49.856511.533194444444581Quellhöhe 581 m ü. NN Zusammenfluss südlich von Kulmbach, bei Schloss Steinenhausen mit dem Weißen Main zum Main 50.08688888888911.398805555556298Koordinaten: 50° 5′ 13″ N, 11° 23′ 56″ O
50° 5′ 13″ N, 11° 23′ 56″ O50.08688888888911.398805555556298Mündungshöhe 298 m ü. NN Höhenunterschied 283 m Länge 55,1 km[1] Einzugsgebiet 500,35 km²(bei Unterzettlitz) Abflussmenge
am Pegel Unterzettlitz[2]NNQ: 410 l/s
MNQ: 1,1 m³/s
MQ: 4,51 m³/s
MHQ: 71,4 m³/s
HHQ: 322 m³/s (im Jahr 1984)Mittelstädte Bayreuth Der Rote Main ist der wasserärmere und längere der beiden Quellflüsse des Mains. Er entspringt in der Fränkischen Schweiz und vereinigt sich bei Kulmbach mit dem rechten und nördlichen Quellfluss Weißer Main. Auf einer Länge von 55 Kilometern überwindet der Rote Main einen Höhenunterschied von 283 Metern.
Das Gewässer durchfließt ein Gebiet mit lehmhaltigem Boden, weshalb der Fluss vor allem nach Regenfällen viel Schwebfracht führt und eine rötlich-braune Färbung annimmt. Daher der Name Roter Main.
Inhaltsverzeichnis
Quelle
Der Rote Main entspringt zehn Kilometer südlich von Bayreuth bei Hörlasreuth (Creußen) im Lindenhardter Forst auf einer Höhe von 581 m ü. NN. Die Rotmainquelle wurde 1907 in Stein gefasst, das Wasser fließt über ein schmales Holzrohr ab. Das Quellgebiet liegt im Naturpark Fränkische Schweiz-Veldensteiner Forst. Es gehört geologisch zum Braunen Jura.
Flusslauf
Der Rote Main fließt zunächst in südöstlicher Richtung, bevor er nach Nordosten abbiegt und durch Creußen fließt. Von dort aus zieht er ziemlich genau nach Norden und knickt hinter der Eremitage nach Westen ab. Die Stadt Bayreuth durchquert er von Osten nach Westen. In der Innenstadt ist er seit den 70er-Jahren in ein Betonbett gefasst und teilweise überdeckelt.
In der Nähe des Bayreuther Volksfestplatzes teilt sich der Fluss in zwei Arme. Der südliche Arm heißt Mühlkanal, da er früher mehrere Mühlen im Stadtbereich speiste. Seine Wassermenge wird mit einem Wehr ungefähr konstant gehalten. Er verläuft oberirdisch bis in die Münzgasse. Hinter der ehemaligen Landeszentralbank verschwindet er dann in einem Tunnel und tritt erst gegenüber der Graserschule, kurz vor der Vereinigung mit dem nördlichen Arm, wieder ans Tageslicht. In den späten 90er Jahren wurde ein Stück des Kanals in der Opernstraße freigelegt und in die Neugestaltung des südlichen Endes des Luitpoldplatzes einbezogen.
Der nördliche Arm führt gewöhnlich nur sehr wenig Wasser, dient aber bei Hochwasserständen als Flutbach und hat ein sehr breites Bett. Er ist teilweise durch zwei Parkplätze überdacht.
Hinter Bayreuth fließt der Rote Main stark mäandrierend durch ein breites Tal in Richtung Nordwesten, vorbei an den Ortschaften Heinersreuth und Neudrossenfeld. Südlich von Kulmbach, bei Schloss Steinenhausen, vereinigt er sich mit dem Weißen Main, der im Fichtelgebirge bei Bischofsgrün entspringt. Der Rote Main ist 73 Kilometer lang (Quelle bis Mündung), der Weiße Main 52 Kilometer. Am Zusammenfluss der beiden Quellarme wurde 2009 eine Brücke errichtet, auf der der junge Main gleich an seinem Beginn überquert werden kann. Informationstafeln an der Brücke informieren über den weiteren Flusslauf, die örtlichen Wander- und Radwege und das nähere Umland.
Geotop Bodenmühlwand
In der Nähe der Bodenmühle östlich von Bayreuth hat der Rote Main an einem Prallhang einer Flussschleife durch Erosion die so genannte Bodenmühlwand[3] geschaffen, einen Steilhang von 20 Meter Höhe. Dadurch sind Erdschichten aus der Mittleren Keuperzeit aufgeschlossen. Vor rund 225 Millionen Jahren war die Gegend ein küstennahes Gebiet mit häufigem Wechsel des Einflusses von Land und Meer. Deshalb liegen hier heute Tonstein- und Estherienschichten übereinander. In letzteren fanden Geologen Fossilien von Muschelkrebsen (Palaesteria Minuta), nach denen die Schichten benannt sind, Reste von Quastenflossern sowie Schuppen, Zähne und Flossenstachel urzeitlicher Haie. Die oberste und zugleich mächtigste Gesteinsschicht zählt zum Schilfsandstein.
Fauna
Im Roten Main kommen Bachforelle, Äsche, Barben, Mühlkoppe, Neunauge, Karpfen, Schleie, Brachse, Rotauge, Barsch, Hecht, Zander, Aal und Aalrutten vor.[4]
Zuflüsse
- Simmelbach (rechts)
- Eschingbach (rechts)
- Hühnerbach (rechts)
- Kupfergraben (Kaingraben) (links)
- Tiefenbach (links)
- Schwarzbach (rechts)
- Metzelersbach (rechts)
- Gosenbach (links), (7,95 km)
- Schliefgraben (rechts)
- Schwarzweiherbach (links)
- Weihersgraben (links)
- Brunnengraben (rechts)
- Schamelsgraben (rechts)
- Mühlwässerlein (links)
- Schnerfenbach (rechts)
- Thiergatenweihergraben (links)
- Ölschnitz (rechts), (mit Laimbach 14,72 km)
- Gereutbach (rechts)
- Bühlersbach (links)
- Warme Steinach (rechts), (24,61 km)
- Erlgraben (rechts)
- Reuthbach (Rotbach) (links), (5,94 km)
- Schellenbach (rechts)
- Friesenbach (links), (8,85 km)
- Aubach (rechts)
- Erlenbach (rechts)
- Hirtengraben (links)
- Krummer Lachengraben (rechts)
- Proßer Bach (rechts)
Wanderwege
Bei der Quelle beginnt der Rotmainweg, der vom Fichtelgebirgsverein e. V. angelegt wurde. Die durchgehende Markierung dieses Hauptwanderweges ist ein rotes M auf weißem Grund. Der 60 Kilometer lange Wegeverlauf: Rotmainquelle-Creußen–Eimersmühle–Schlehenberg–Eremitage–Bayreuth–Martinsreuth–Altenplos–Grüngraben–Jöslein–Langenstadt–Affalterhof Katschenreuth–Schloss Steinenhausen bei Kulmbach (Zusammenfluss mit dem Weißen Main).
Bei der Quelle beginnt auch der Main–Mies–Weg, der vom Oberpfälzer-Wald-Verein angelegt wurde. Hier ist die Markierung ein rotes Schrägkreuz auf weißem Grund. Der 93 Kilometer lange Wegeverlauf: Rotmainquelle–Creußen–Seidwitz–Frankenberg–Neustadt am Kulm–Erbendorf–Falkenberg–Tirschenreuth–Griesbach.
Flusssystem Roter Main
siehe Liste der Fließgewässer im Flusssystem Roter Main
Literatur
- M. Johann Willen: Das Teutsche Paradeiß in dem vortrefflichen Fichtelberg. In: Archiv für Geschichte von Oberfranken. Band 15, Heft 3, S.167
- Johann Christoph Pachelbel: Ausführliche Beschreibung des Fichtel-Berges im Nordgau liegend. Leipzig 1716, S.18
- Faltblatt des Fichtelgebirgsvereins: Der Rotmainweg (ausführliche Wegebeschreibung)
- Gustav Schmidt: Der Obermain von den Quellen bis Bamberg. In: Heimatbeilage zum Oberfränkischen Schulanzeiger. Nr. 325/2005
- Franz X. Bogner: Der Obermain. Ein Luftbildporträt von Bayreuth bis Bamberg. Ellwanger-Verlag, Bayreuth 2006, ISBN 3-925361-57-X
Einzelnachweise
- ↑ Kartenservice des Bayrischen Landesamt für Umwelt
- ↑ Bayerischer Hochwassernachrichtendienst (Stand: 6. September 2011)
- ↑ Bodenmühlwand. lfu.bayern.de. Abgerufen am 20. Juli 2011.
- ↑ Bezirksfischereiverein Bayreuth: Roter Main
Weblinks
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