Robert Schulz

Robert Schulz
Robert Schulz (Porträtfoto im Reichstagshandbuch 1938)

Robert Schulz (* 28. Juli 1900 in Pyritz; † 26. November 1974 in Dahlenburg) war ein SS-Brigadeführer im Nationalsozialismus und Mitglied des Reichstages.

Leben und Wirken

Schulz wurde 1900 in Pyritz als Sohn eines Schneidermeisters geboren. Er besuchte von 1906 bis 1914 die Knaben-Volksschule in Pyritz und machte anschließend eine Lehre zum Konditor. Nach dem Abschluss war er von Frühjahr 1918 bis Sommer 1920 als Soldat tätig und wurde 1921 Geschäftsführer einer Bonbon- und Marzipanfabrik in Tilsit, was er bis Oktober 1923 blieb. Im Jahr 1922 trat Schulz der NSDAP und der SA bei, drei Jahre später der SS. Ab 1927 war er stellvertretender Gauleiter in Pommern und ab 1930 im Reichstag, wo er den Wahlkreis 6 (Pommern) vertrat. Er begründete im Januar 1929 die NS-Wochenzeitung Die Diktatur, die in Pommern ausgegeben wurde. Im November 1933 wurde er zum SS-Obersturmbannführer ernannt. In den Jahren 1933 bis 1934 war er Führer des SD-Abschnitts Pommern. Im April 1934 wurde er zum SS-Standartenführer ernannt und gleichzeitig zum Führer im SD-Hauptamt befördert. Im Januar 1936 folgte der Aufstieg zum SS-Oberführer, außerdem wurde er Landeshauptmann der Provinz Pommern in Stettin. Im Juli 1937 wurde in einem Disziplinarverfahren wegen SS-schädlichen Verhaltens gegen ihn ermittelt, was im Januar 1938 in der Degradierung zum SS-Standartenführer endete. Von Februar 1938 bis April 1940 war er Führer beim Stab des SS-Oberabschnitts Nord.

Im April 1939 wurde er erneut zum SS-Oberführer befördert und war seit September 1939 im deutsch besetzten Posen mit dem Aufbau der sogenannten Gauselbstverwaltung beauftragt. Seit Oktober 1939 war er Gauamtsleiter für Kommunalpolitik im Reichsgau Wartheland und nebenamtlich bis April 1941 Gaustabsamtsleiter unter Wahrnehmung der Geschäfte des stellvertretenden Gauleiters. Von April 1940 bis 1943 war er Gauhauptmann von Wartheland und ab Mai 1940 als Führer beim Stab des SS-Oberabschnitts Warthe tätig Ab November 1940 war er als Leutnant der Reserve im Krieg eingesetzt, wo er im April 1942 zum SS-Brigadeführer befördert wurde.

Nach Ende des Nationalsozialismus arbeitete er bis 1965 als Verwaltungsbeamter und wohnte bis zum März 1967 in Barsinghausen. Anschließend zog er nach Dahlenburg, wo er im November 1974 verstarb. Wenige Jahre vor seinem Tod wurde gegen ihn wegen der Ermordung geistig Behinderter in den Heilanstalten Tiegenhof, Treskau, Kosten, Wartha und Schrimm ermittelt, das Verfahren aber erst am 5. Dezember 1974 eröffnet.

Literatur

  • Ernst Klee: Das Personenlexikon zum Dritten Reich - Wer war was vor und nach 1945, Frankfurt am Main, 2. Auflage: Juni 2007, S. 569.
  • Joachim Lilla (Bearbeiter): Statisten in Uniform. Die Mitglieder des Reichstags 1933–1945. Droste Verlag, Düsseldorf 2004, ISBN 3-7700-5254-4.

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать реферат

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Schulz — Verteilung von Schulz in Deutschland Schulz ist eine Variante eines Familiennamens, der auf das mittelalterliche Amt des Schultheiß zurückgeht. Varianten Schulze Schultz Schulzke Shultz (eine amerikanische Schre …   Deutsch Wikipedia

  • Robert Sexé — Naissance 17 novembre 1890 La Roche sur Yon Décès 1986 Poitiers Nationalité …   Wikipédia en Français

  • Robert Ritter von Greim — Naissance 22 juin 1892 Bayreuth, Allemagne Décès …   Wikipédia en Français

  • Robert Geisendörfer — 1967 in seinem Büro in der Münchner Birkerstraße Robert Geisendörfer (* 1. September 1910 in Würzburg; † 26. Februar 1976 in Frankfurt am Ma …   Deutsch Wikipedia

  • Robert Wuellner — (auch Robert Wüllner; * 25. Oktober 1885 in Luzern als Robert Wyss; † 11. August 1966 in Berlin) war ein Schweizer Schauspieler, Regisseur und Filmproduzent. Inhaltsverzeichnis 1 Biografie 2 Filmografie …   Deutsch Wikipedia

  • Robert Ripley — Robert LeRoy Ripley (December 25, 1890 May 27, 1949) [ [http://www.nndb.com/people/293/000113951/ NNDB biography of Robert L. Ripley ] ] was an American cartoonist, entrepreneur and amateur anthropologist, who created the world famous Ripley s… …   Wikipedia

  • Robert Bosch — im Alter von 27 Jahren …   Deutsch Wikipedia

  • Robert Eduard Loesener — (* 13. Februar 1869 in Hamburg; † 24. August 1960 in Burg auf Fehmarn) war ein deutscher Reeder und Kaufmann. Sohn von Friedrich Leopold Loesener (1834–1903), hamburger Kaufmann, und Crisca Sloman (1841–1933), Tochter des hamburger Reeders Robert …   Deutsch Wikipedia

  • Robert Oelbermann — (* 24. April 1896 in Bonn; † 29. März 1941 im KZ Dachau) war der Gründer des Nerother Wandervogels. Inhaltsverzeichnis 1 Biografie 1.1 Jugend 1.2 Der Erste Weltkrieg …   Deutsch Wikipedia

  • Robert Blum — Robert Blum, Gemälde von August Hunger, zwischen 1845 und 1848 Robert Blum (* 10. November 1807 in Köln; † 9. November 1848 in der Brigittenau bei Wien) war ein deutscher Politiker, Publizist, Verleger und Dichter in den Jahren vor und während… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”