Riederwaldtunnel

Riederwaldtunnel
Bundesautobahn 66 number.svg Riederwaldtunnel
Nutzung Autobahntunnel
Verkehrsverbindung Bundesautobahn 66
Ort Frankfurt am Main
Länge 1095 m/1025 mdep1
Anzahl der Röhren 2
Bau
Bauherr Bundesrepublik Deutschland
Baukosten 173,6 Millionen Euro[1]
Baubeginn 2011[1]
Fertigstellung 2016[1]
Betrieb
Freigabe 2016[1]
Lage
Riederwaldtunnel (Stadtteile von Frankfurt am Main)
Red pog.svg
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Koordinaten
West 50° 7′ 52,6″ N, 8° 43′ 48,7″ O50.1312777777788.7301944444444101
Ost 50° 8′ 2,1″ N, 8° 44′ 36,8″ O50.1339166666678.7435555555556101

Der Riederwaldtunnel ist ein Teilstück einer geplanten Autobahnverbindung im Osten Frankfurts zwischen den Bundesautobahnen 66 und 661 unterhalb des Bornheimer Hangs. Die westliche Verbindung mit der A 661 bildet das geplante Autobahndreieck Frankfurt-Erlenbruch. Im Osten endet der Riederwaldtunnel an der geplanten Ausfahrt Borsigallee. Die Autobahnverbindung führt auf einer Länge von 1100 m im Norden des Frankfurter Stadtteils Riederwald durch einen Tunnel.

Die Verbindung soll den Stadtverkehr in Frankfurt und die Autobahnen südlich von Frankfurt entlasten. Für das Jahr 2015 wird ein Verkehrsaufkommen von täglich 86.000 Kraftfahrzeugen prognostiziert. Hinzu kommen weitere 13.500 Kraftfahrzeuge auf der oberirdisch verlaufenden Straße Am Erlenbruch. Kritiker halten diese Prognosen für zu niedrig.[2][3]

Inhaltsverzeichnis

Aktueller Status

Derzeit ist der Riederwaldtunnel in Planung. Der Planfeststellungsbeschluss wurde am 6. Februar 2007 vom Hessischen Verkehrsminister Dr. Alois Rhiel (CDU) unterzeichnet.[4] Gegen den Planfeststellungsbeschluss haben inzwischen einige Privatpersonen, der BUND, der Volks-, Bau- und Sparverein (VBS) und das Rechtsamt der Stadt Frankfurt beim Hessischen Verwaltungsgerichtshof in Kassel geklagt. Überwiegend geht es um mangelnden Lärmschutz und nicht mehr um das Projekt als solches. [5] Der Baubeginn verschiebt sich somit um etwa drei Jahre auf das Jahr 2011. Bei einer geplanten Bauzeit von fünf Jahren ist mit einer Fertigstellung frühestens im Jahr 2016 zu rechnen.[6]

Geschichte

Die Lücke in der Bundesautobahn 66 sollte ursprünglich schon viel früher geschlossen werden. Schon Anfang der 1960er Jahre wurden Baupläne diskutiert; die Bauarbeiten sollten 1974 beginnen. Mit dem Hinweis auf Kosten, Lärmbelästigung und Umweltschäden konnten Kritiker den Bau aber bislang verhindern. Das Planfeststellungsverfahren für den nun geplanten Riederwaldtunnel wurde erstmalig am 20. April 1989 eröffnet. Durch Einwände von Kritikern musste die Planung erheblich geändert werden. Insbesondere wurden längere Tunnel zur Einhaltung der 23. Bundesimmissionsschutzverordnung notwendig. Bundesverkehrsminister Reinhard Klimmt stimmte dieser Änderung im Jahr 2000 zu. Das erste Planfeststellungsverfahren wurde daraufhin am 5. November 2001 abgebrochen und durch Auslage der neuen Pläne bis zum 7. Dezember 2001 eingeleitet. Es folgte vom 27. bis 31. März 2003 der Erörterungstermin im Stadtteil Riederwald. Erneut gab es viel Kritik, so dass ein Planänderungsverfahren notwendig wurde. Dieses beinhaltete eine Umplanung der Anschlussstelle Borsigallee, zusätzlichen Lärmschutz westlich des Autobahndreiecks Erlenbruch, eine Aktualisierung der Verkehrsuntersuchung sowie der schalltechnischen und lufthygienischen Untersuchung, die Grundwasserhaltung während der Bauzeit, die Grundwasserdükerung mit Flächenfiltern sowie eine Änderung und Ergänzung der Landschaftspflegerischen Begleitplanung. Die Pläne hierzu lagen vom 7. Februar bis 7. März 2005 erneut aus. Nach einem weiteren Erörterungstermin im November 2005 wurde der Planfeststellungsbeschluss am 6. Februar 2007 nach über 35 Jahren Planungszeit unterschrieben. Am 23. September 2009 wurde in Anwesenheit des Bundesverkehrsministers der symbolische 1. Spatenstich ausgeführt, obwohl bekannt ist, dass der eigentliche Bau erst 2011 beginnt. Die dann über 50 Jahre alte Lücke soll nach derzeitigem Planungsstand im Jahr 2018 geschlossen werden.[7]

Bau

Der Riederwaldtunnel wird nur in geringer Tiefe gebaut. Deshalb wird er in einer offenen Baugrube gebaut. Während der Bauarbeiten soll der Verkehr mit nur geringen Einschränkungen aufrechterhalten werden.

Der Tunnel besteht aus zwei rechteckigen Betonröhren. Die Länge der Nordröhre beträgt 1.025 Meter, die der Südröhre 1.095 Meter. Jede der Röhren hat eine lichte Breite von 13,25 m und wird Platz für drei Fahrstreifen ohne befestigten Randstreifen bieten. Die Röhren werden durch eine Betondecke abgeschlossen, auf der die Straße Am Erlenbruch und die U-Bahnlinie U7 wieder aufgebaut werden. Der Tunnel wird mit Entlüftungsanlagen, sowie mit automatischen Brandmeldeanlagen und anderen Sicherheitseinrichtungen ausgestattet. Der Erdaushub wird an der A 5 und an der B 3 in Bad Vilbel für den Bau von Lärmschutz-Erdwällen verwendet.

Kosten

Für die Verbindung zwischen dem Autobahndreieck Frankfurt-Erlenbruch und der Anschlussstelle Frankfurt-Bergen-Enkheim sind 164 Mio. € geplant. Außer dem Riederwaldtunnel umfasst diese Baumaßnahme auch weitere 1100 m oberirdisch verlaufende Autobahn und ein Autobahndreieck am Johanna-Tesch-Platz im Frankfurter Arbeiterviertel Riederwald.

Gleichzeitig wird die Bundesautobahn 661 nördlich der Anbindung zwischen den Anschlussstellen Frankfurt Friedberger Landstraße und Frankfurt Ost von derzeit vier auf dann sechs Fahrstreifen ausgebaut. Dadurch kommen weitere 30 Mio. € hinzu.

Die Kosten von 173,6 Millionen Euro werden zum überwiegenden Teil vom Bund getragen.[8]

Kritik

Anwohner befürchten bei einer durch die Stadt geführte Autobahn ein erhöhtes Verkehrsaufkommen (Durchgangsverkehr) und dadurch folgend eine sehr hohe Lärmbelastung in Verbindung mit hohen Feinstaubbelastungen. Es wird die Abwertung der Lebensqualität und damit einhergehend eine Veränderung der Einwohnerstruktur befürchtet. Mehrere Bürgerinitiativen, Umweltverbände und Bürger haben sich zu einem Aktionsbündnis zusammengeschlossen, um den Bau der Autobahnverbindung zu verhindern.

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b c d geplant
  2. Frankfurter-Info: Riederwaldtunnel wieder auf dem Tisch. 18. Februar 2005
  3. Frankfurt22: Die Verkehrsprognosen zum Riederwaldtunnel sind grundfalsch. 22 November 2005
  4. Hessisches Ministerium für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung: Rhiel: Planfeststellungsbeschluss für den Neubau der A 66, Teilabschnitt Tunnel Riederwald, ist fertig gestellt -Gesamtkosten auf rund 164 Mio. Euro veranschlagt. Pressemitteilung, 6. Februar 2007
  5. Frankfurter Rundschau vom 28. April 2007 im Forum von Autobahn Online: Stadt klagt gegen Tunnelbau. Eintrag vom 28. April 2007
  6. Hessische Straßen- und Verkehrsverwaltung: Neubau als Lückenschluss mit der Ortsumgehung (A 661). HSSV 2007
  7. [1] (Frankfurter Neue Presse)
  8. Hessisches Ministerium für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung: Minister Rhiel: „Super Nachricht aus Berlin: A 66-Riederwaldtunnel ist finanziert – Bundesregierung gibt 224 Mio. Euro für drei Verkehrsprojekte in Frankfurt, Dreieich und Beselich. Pressemitteilung, 17. Dezember 2008. Abgerufen am 2. Januar 2009.

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