Bornheimer Hang (Böschung)

Bornheimer Hang (Böschung)
50.1307118.719741
Bornheimer Hang im Winternebel
Bornheimer Hang, Blick nach Norden
Wohngebäude der Siedlung Bornheimer Hang vom Bornheimer Hang aus gesehen
Heilig-Kreuz-Kirche ("Hangkrone") von vor dem Eingang des Frankfurter Volksbank Stadions aus gesehen
Nördliches Ende der Parkanlage am Bornheimer Hang
Nord-östlicher Eckturm des Ratskellers
Symbol der Jakobsmuschel an dem Jakobsweg unterhalb des Bornheimer Hangs
Ratskeller von unterhalb des Bornheimer Hangs aus gesehen
Trainingsparcours für Senioren

Der Bornheimer Hang ist ein Abhang und eine Parkanlage an der Grenze der Frankfurter Stadtteile Bornheim und Seckbach sowie im Ostend. Geologisch entstanden ist die zwischen 20 und 30 Meter über dem unteren Geländeniveau liegende Böschung als Prallhang einer stillgelegten nördlichen Schleife des Mains. Seine höchste Stelle erreicht der gut 1500 Meter lange Bornheimer Hang nördlich der Kohlbrandstraße kurz vor dem Einschnitt der A 661 im Übergang nach Seckbach. Seine südwestliche Fortsetzung findet der Hang am Randes des Ostparks und im Verlaufe des Röderbergwegs, ständig flacher werdend bis zum Normalniveau am Danziger Platz.

Inhaltsverzeichnis

Parkanlage

Der in der heutigen Form am Ende der 1920er Jahre angelegte Park verfügt über zwei Spielplätze. Im März 2011 wurde oberhalb des Festplatzes am Ratsweg ein Parcours mit Fitnessgeräten für Senioren eröffnet.[1],[2] In der Ost-West-Achse des Parks befindet sich eine Treppe, die den Höhenunterschied des Hangs überbrückt. Von dieser Mittelachse winden sich in der Mitte der Höhe des Hangs zwei im Bogen geschwungene Wege nach links und rechts ebenfalls in Richtung Westen. Innerhalb der Parkanlage und unterhalb des Hangs befinden sich zahlreiche Kleingärten. Die Grünanlagen wurden von dem Frankfurter Gartenbaudirektor Max Bromme und seinem Mitarbeiter Ulrich Wolf gestaltet. Die Parkanlage ist heute nach der Widerstandskämpferin Rose Schlösinger benannt.

Oberhalb des Hangs

Oberhalb des Hangs befindet sich auf Bornheimer Gebiet die Wohngebäude der Siedlung Bornheimer Hang, die in der zweiten Hälfte der 1920er Jahre durch den Architekten und Stadtplaner Ernst May geplant wurde. Der Frankfurter Baustadtrat Ernst May baute in der Zeit von 1926 bis 1930 am Bornheimer Hang eine große Wohnsiedlung. Der Bau wurde durch die Verwendung industriell vorgefertigter Teile beschleunigt, so dass in vier Jahren 1234 Wohnungen fertiggestellt werden konnten. Zu der Siedlung gehört auch die Heilig-Kreuz-Kirche des Kirchenbaumeisters Martin Weber, die 1929 am östlichen Ende der Wittelsbacher Allee in Stahlskelettbauweise fertig gestellt wurde. Die Kirche bezeichnete der Architekt als Hangkrone, da sie von unterhalb des Hangs gesehen den Hang krönt. In ihr befindet sich seit dem Juli 2007 das Zentrum für christliche Meditation und Spiritualität des Bistums Limburg.

Nördlich davon befindet sich direkt am Hang der Ratskeller, heute ein Restaurant und Gartenlokal in einer Burg-ähnlichen Anlage, der ursprünglich als Raststätte für die Fuhrleute und ihre Pferde diente. Der Eiskeller unter dem heutigen Restaurant diente als Lagerraum für Eis, das im Winter am Main gebrochen wurde. Dieses Eis wurde früher vor der weiteren Verbreitung von Kühlschränken in Eisschränken zum Kühlen verwendet.

Weiter nördlich davon befinden sich oberhalb des Hangs das Panoramabad, dessen Name sich auf die Aussicht von oberhalb des Hangs bezieht und das Sportcenter Bornheim der Turngemeinde Bornheim.

Unterhalb des Hangs

Auf Bornheimer Gebiet befindet sich unterhalb des Hangs der Festplatz am Ratsweg auf dem unter anderem die Dippemess stattfindet. Nördlich davon befinden sich die Frankfurter Eissporthalle, das Frankfurter Volksbank Stadion des FSV Frankfurt und die Charles-Hallgarten-Schule. Die Charles-Hallgarten-Schule wurde von Ernst May geplant und sollte ursprünglich im Zentrum der neuen Siedlung stehen. Der unterhalb des Hanges geplante Teil mit dem Namen Rotenbuschsiedlung wurde jedoch nicht gebaut.[3]

Im Osten verläuft unter dem Hang ein Zweig des deutschen Jakobswegs.[4] Der Gesamtverlauf dieses Zweiges orientiert sich an dem Verlauf des historischen Fernhandelsweges von Leipzig nach Frankfurt am Main (Des Reiches Straße).[5]

Am Ratsweg lag das von 1920 bis 1943 genutzte Alte Stadion am Riederwald der Eintracht Frankfurt. Dieses wurde ab dem 16. November 1943 als Abladefläche von Trümmerschutt der im Zweiten Weltkrieg im Bombenkrieg zerstörten Gebäude Frankfurts genutzt. Die Frankfurter bezeichneten diesen Trümmerberg als Monte Scherbelino. Von 1946 bis 1964 arbeitete auf dem Gelände, das von den Straßen Ratsweg, Am Riederbruch und Riederspießstraße begrenzt wird, die Trümmerverwertungsgesellschaft in der Aufbereitungs- und Verwertungsanlage für Trümmerschutt die Trümmer auf.[6]

Auf dem Gebiet des Ostends befindet sich unterhalb des dort Röderberg genannten Hangs der Ostpark.

Verkehrsanbindung

Die Strecke C der Frankfurter U-Bahn unterquert auf Bornheimer Gebiet den Hang. Unter dem Hang liegt der U-Bahnhof Eissporthalle. Zwischen der Frankfurter Eissporthalle und dem Frankfurter Volksbank Stadion endet der Tunnel der C-Strecke und die Gleise führen durch ein Portal aus dem Hang heraus. Auf der Strecke verkehrt die Stadtbahn-Linie U7, außerdem wird sie für Zu- und Abfahrten des Betriebshofs Ost der VGF genutzt. Die Straßenbahn-Linie 12 der Frankfurter Straßenbahn durchquert den Bornheimer Hang in einem Geländeeinschnitt zwischen Bornheim und dem Röderberg im Ostend. Die Endhaltestelle Ernst-May-Platz der Linie 14 liegt in der Wittelsbacher Allee kurz vor einem Knick des letzten Teilstücks dieser Straße vor dem Bornheimer Hang. Diese Linien werden von der VGF betrieben. Parallel zum Hang verläuft im Osten die A 661. Unterhalb des Hangs soll als Verbindung zum geplanten Riederwaldtunnel der A 66 das Autobahndreieck Frankfurt-Erlenbruch entstehen.

Quellen

  1. Artikel Fitness ohne Zaungäste auf der Internetseite der Stadt Frankfurt, Aktuelles, abgerufen am 16. März 2011
  2. Artikel Beweglich im Alter -Bewegungsparcours für Senioren am Bornheimer Hang der Frankfurter Rundschau, abgerufen am 16. März 2011
  3. Helen Barr / Ulrike May / Rahel Welsen: Das Neue Frankfurt - Spaziergänge durch die Siedlungen Ernst Mays und die Architektur seiner Zeit, B3 Verlag, Frankfurt 2007, ISBN 978-3-938783-20-7
  4. Rhein-Main-Vergnügen - Jacobsweg, Karte des Jacobsweges von Fulda bis Frankfurt des RMV als PDF, abgerufen am 10. März 2011
  5. Wanderkarte Rhein-Main-Vergnügen: Der Jakobsweg von der Fulda an den Main, abgerufen am 10. März 2011
  6. http://www.frankfurt.de/sixcms/detail.php?id=2345277 Chronik von Riederwald

Weblinks

 Commons: Bornheimer Hang – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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