Reihenmischkultur

Reihenmischkultur

Die Reihenmischkultur ist eine von der Gärtnerin Gertrud Franck entwickelte Form des Gemüseanbaus, bei der über einen sorgfältig geplanten Anbau von Haupt-, Zwischen-, Vor- und Nachkultur zur Verfügung stehendes Gartengelände intensiv genutzt wird.

Der Anbau erfolgt in Reihen, die in a-, b-, und c-Reihen eingeteilt werden:

  • In den a-Reihen wird pro Pflanzsaison nur eine Hauptkultur angebaut
  • b-Reihen haben einen Abstand von a-Reihen von 80 bis 100 cm und werden mit Gemüse bebaut, das eine kurze Vor- oder Nachkultur erlaubt.
  • In den c-Reihen werden niedrige Gemüsearten mit geringem Platzbedarf und rascher Entwicklung angebaut, so dass eine zwei bis dreimalige Bestellung möglich ist.

Als Pflanzschema ergibt sich damit:
b - c - a - c - b
Zwischen diesen a-, b-, c-Reihen wird als Vorfrucht schon sehr früh im Jahr entweder Spinat oder an dessen Stelle die Stickstoff sammelnde Ackerbohne angebaut. Diese Vorfrucht wird entweder geerntet oder als Mulchmaterial abgehackt, sobald sie in ihrem Wachstum die übrigen Gemüsepflanzen beeinträchtigen.

Typisch für eine Reihenmischkultur ist außerdem ständiges Mulchen, wozu entweder Rasenschnitt, Blattabfälle oder - als Mulchpflanze besonders geschätzt - die Arten der Beinwell-Gattung verwendet werden. Wege werden zwischen den Reihen nicht angelegt. Das Beet wird mit Hilfe von Brettern betreten, die nach der Gartenarbeit wieder entfernt werden, so dass keine verdichteten Trittwege entstehen. Gemeinsam mit dem Mulchen führt dies zu einem sehr lockeren, humusreichen Boden. Verglichen mit anderen traditionellen Anbaumethoden im Privatgarten wird mit dieser Methode auf einer gegebenen Gartenfläche sehr viel mehr Ertrag erwirtschaftet. Nachteilig ist der hohe Arbeits- und Planungsaufwand.

Lehrgärten, die Reihenmischkultur zeigen

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