Potzneusiedl

Potzneusiedl
Potzneusiedl
Wappen von Potzneusiedl
Potzneusiedl (Österreich)
Potzneusiedl
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Burgenland
Politischer Bezirk: Neusiedl am See
Kfz-Kennzeichen: ND
Fläche: 12,11 km²
Koordinaten: 48° 3′ N, 16° 57′ O48.04527777777816.946944444444166Koordinaten: 48° 2′ 43″ N, 16° 56′ 49″ O
Höhe: 166 m ü. A.
Einwohner: 506 (1. Jän. 2011)
Bevölkerungsdichte: 41,78 Einw. pro km²
Postleitzahl: 2473
Gemeindekennziffer: 1 07 26
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Gemeinde Potzneusiedl
2473 Potzneusiedl
Politik
Bürgermeister: Franz Werdenich (ÖVP)
Gemeinderat: (2007)
(13 Mitglieder)
8 SPÖ, 4 ÖVP, 1 FPÖ
Lage der Gemeinde Potzneusiedl im Bezirk Neusiedl am See
Andau Apetlon Bruckneudorf Deutsch Jahrndorf Edelstal Frauenkirchen Gattendorf Gols Halbturn Illmitz Jois Kittsee Mönchhof Neudorf bei Parndorf Neusiedl am See Neusiedl am See Nickelsdorf Pama Pamhagen Parndorf Podersdorf am See Potzneusiedl Sankt Andrä am Zicksee Tadten Wallern im Burgenland Weiden am See Winden am See Zurndorf Bezirk Neusiedl am SeeLage der Gemeinde Potzneusiedl im Bezirk Neusiedl am See (anklickbare Karte)
Über dieses Bild
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
(Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria)

Potzneusiedl ist eine Gemeinde mit 506 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2011) im Burgenland im Bezirk Neusiedl am See in Österreich.

Der ungarische Ortsname der Gemeinde ist Lajtafalu, der kroatische Lajtica.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Potzneusiedl liegt auf 48° 3′ N, 16° 57′ O, nahe bei Neudorf bei Parndorf und Gattendorf, am Rande der Parndorfer Platte, am Südufer der Leitha.

Geschichte

1002 heiratete der magyarische König Stefan I. die bayerische Prinzessin Gisela, eine Tochter Herzogs Heinrich II. In der Folge kamen bayrische Adelige, kirchliche Orden und Siedler nach Ungarn (Deutsche Ostsiedlung). Zur Sicherung der Grenze wurden um 1021 die besiegten Petschenegen – sie wurden auch Bissener genannt und stammten ursprünglich aus dem Gebiet zwischen Talas und Donau – am Neusiedlersee angesiedelt.

Zu den bayrischen Einwanderern zählten auch die Grafen Poth, die im 13. Jahrhundert Potzneusiedl und Podersdorf gründeten bzw. übernahmen, was sich in den Ortsnamen niederschlug. Ende des 15. Jahrhunderts war das Gebiet Sitz von Kleinadeligen, wie den Herren von Oslip. Anna, die letzte Vertreterin dieser Familie schenkte ihre Anteile am damaligen Herrenhof ihrem Neffen, Johann Vogt von Donnerskirchen. Während des türkischen Einfalls von 1529 wurde der damalige Ansitz zerstört.

Potzneusiedl (Lajtafalu) an der Grenze zu Niederösterreich um 1873 (Aufnahmeblatt der 3.Landesaufnahme)

In der ersten Hälfte des 18. Jh. gehörte der Besitz zur Harrachschen Herrschaft in Bruck an der Leitha. Um die Mitte desselben Jahrhunderts gelangte Potzneusiedl, das niemals von wehrpolitischer Bedeutung war, in das Eigentum des Freiherrn Karl von Bender.

Der Ort gehörte wie das gesamte Burgenland bis 1920/21 zu Ungarn (Komitat Moson). Seit 1898 musste aufgrund der Magyarisierungspolitik der Regierung in Budapest der ungarische Ortsname Lajtafalu verwendet werden.

Nach Ende des Ersten Weltkriegs wurde nach zähen Verhandlungen Deutsch-Westungarn in den Verträgen von St. Germain und Trianon 1919 Österreich zugesprochen. Der Ort gehört seit 1921 zum neu gegründeten Bundesland Burgenland (siehe auch Geschichte des Burgenlandes).

Sehenswürdigkeiten

  • Schloss Potzneusiedl:

Der Bau des heutigen Schlosses wurde unter der teilweisen Verwendung von gotischen Grundmauern ab 1796 errichtet. 1808 war der Bau vollendet. Gegen 1850 erwarb die Familie Batthyány den Besitz, der seine Blütezeit noch in der Zwischenkriegszeit hatte, als hier glanzvolle Feste gefeiert wurden. Fürstin Louise Batthyany, die letzte adelige Besitzerin, starb 1956. Sie vermachte Potzneusiedl ihrem Leibarzt. Dieser behielt die Landwirtschaft und verkaufte das Schloss 1966 dem Wiener Kaufmann Ing. Gerhard Egermann, der in den folgenden Jahren das bereits äußerst desolate Gebäude wieder instand setzen ließ. Ab 1966 hat man das Schloss als Kunst- und Antiquitätenzentrum[1] revitalisiert. Er richtete hier 1970 das Erste Österreichische Ikonenmuseum ein, dessen Glanzstück die „Muttergottes von Kasan“ ist, durch die Potzneusiedl zu einem Wallfahrtsort für fromme Russen wurde.

Das Schloss wird heute (seit 1966) als riesiges Antiquitätszentrum mit angeschlossenem Antiquariat geführt, dessen Schätze sämtliche Räume füllen. Daneben finden immer wieder Sonderausstellungen statt. So werden hier bis Jahresende 2003 Bibeln aus fünf Jahrhunderten gezeigt.

Veranstaltungen wie der Potzneusiedler Theatersommer, Konzerte und Lesungen finden in der ehemaligen Kutschengarage, die als Theater- und Konzertsaal eingerichtet wurde, statt.

Seit 1987 ist das Schloss Potzneusiedl Hauptsitz des Österreichisch-Ungarischen Kulturinstitutes und seit 2001 auch Hauptsitz des Österreichisch-Rumänischen Kulturinstitutes.[2]

Im Museum Schloss Potzneusiedl befinden sich - bei freiem Eintritt:

  • Sammlung von Meisterwerken des 17. - 20. Jahrhunderts: die Sammlungen österreichischer und ungarischer Kunst des 17. bis 20. Jahrhunderts werden seit 1975 ausgestellt
  • Ikonenmuseum: Gründung des Ersten österreichischen Ikonenmuseums 1970
  • Bibelmuseum: seit 2004; gezeigt werden bibliophile Kostbarkeiten, wie eine frühe Bibel von Martin Luther, Künstler-Prachtausgaben des 21.Jhdts. (z.B. von Prof.Ernst Fuchs), und barocke Heiligenlegenden
  • Zsolnay-Museum: dem ungarischen Keramikkünstler Vilmos Zsolnay (1828-1900, der auch die Zsolnay Manufaktur in Pecs gegründet hat) gewidmetes Keramikmuseum, das etwa 500 Exemplare zeigt; Gründung des Museums 1975
  • Bücherflohmarkt: antiquarischer Büchermarkt
  • Antiquitätenhandel:

Windkraftanlagen


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