Poppaea Sabina

Poppaea Sabina
Münze mit Abbildung Neros und Poppaeas

Poppaea Sabina (* ca. 30/32 n. Chr. in Pompeji; † Sommer 65 n. Chr. in Rom) war die zweite Frau des römischen Kaisers Nero.

Inhaltsverzeichnis

Herkunft

Poppaea Sabina, geboren in Pompeji[1], war Tochter des Titus Ollius[2] aus Picenum und der Poppaea Sabina der Älteren. Ihr Vater war mit dem Prätorianerpräfekten Seian befreundet, der unter Kaiser Tiberius jahrelang der mächtigste Mann im Reich war. Seians Sturz im Jahre 31 bedeutete für Titus Ollius, der nie über das Amt des Quästors hinauskam,[3] ebenfalls den Untergang.[2]

Seine Tochter, die bis dahin den Namen Ollia trug, nahm später den Namen ihres Großvaters mütterlicherseits an, „da das Andenken des Poppaeus Sabinus berühmt war, der hervorstrahlte im Ehrenschmucke des Konsulates und Triumphes, während Ollius, noch ehe er ein Ehrenamt bekleidet hatte, die Freundschaft des Seianus stürzte.“[4]

Erste Ehe: Rufrius Crispinus

Poppaea heiratete (bereits im Jahr 44?[5]) zunächst den Prätorianerpräfekten Rufrius Crispinus aus ritterlichem Stand.[3] Im Jahr 47 wurde der zweimaligen Konsul Valerius Asiaticus auf Beschuldigung der Kaiserin Messalina durch den berüchtigten Suillius angeklagt, er habe mit Poppaeas (gleichnamiger) Mutter einst Ehebruch getrieben,.[6] Claudius schickte seinen Prätorianerpräfekten Rufrius, den Schwiegersohn der Beschuldigten, nach Baiae, um den Angeklagten gefangen zu nehmen und ihn nach Rom zu bringen.[6] Asiaticus wurde zum Selbstmord gezwungen, Poppaeas Mutter von Messalina durch Drohungen ebenfalls in den Selbstmord getrieben. „Der Kaiser wusste gar nichts davon, so dass er wenige Tage darauf an Scipio, ihren Gatten, als dieser bei ihm speiste, die Frage richtete, warum er sich ohne seine Gemahlin zu Tische begeben habe? worauf dieser die Antwort gab, sie sei gestorben.“[7] Rufrius Crispinus wurde vier Jahre später (51) von Agrippina seiner Stellung als Prätorianerpräfekt enthoben und durch Sextus Afranius Burrus ersetzt, weil diese den Präfekten „dem Andenken der Messalina und deren Kindern ergeben“ glaubte.[8]

58 ließ Poppaea sich von Rufrius Crispinus scheiden. Rufrius Crispinus wurde später (im Jahr 65) im Rahmen der Pisonischen Verschwörung gefangengenommen und ins Exil geschickt: „Vertrieben wurde auf Grund der Verschwörung auch Rufrius Crispinus, doch eigentlich Nero verhasst, weil er einst Poppaea zur Frau gehabt hatte.“[9] Einen vermutlich um das Jahr 51 (oder etwas später) geborenen Sohn aus dieser Ehe, der wie sein Vater Rufrius Crispinus hieß, ließ Nero noch als Knaben „durch dessen eigenen Sklaven im Meer ertränken, während er beim Fischen war; er hatte nämlich gehört, dieser spiele immer ‚Feldherr und Kaiser.’“[10]

Zweite Ehe: Otho

„Eine nicht minder [als der Mord des Octavius Sagitta] in diesem Jahr hervorstechende Schamlosigkeit machte den Anfang großen Unglücks für den Staat. Es lebte in Rom Sabina Poppaea […] Als sie so in der Ehe mit dem römischen Ritter Rufus Crispinus lebte, dem sie einen Sohn geboren hatte, lockte Otho sie durch seine Jugend und durch Verschwendung an sich, auch weil er als der Heißgeliebteste in Neros Freundschaft galt. Und nicht lange währte es, so gesellte sich zu dem Ehebruche die Vermählung.“[11]

Der spätere Kaiser Otho war so leichtsinnig, Nero gegenüber die Vorzüge seiner Frau zu preisen. Auch Poppaea machte sich erfolgreich daran, die Begierde des Fürsten durch geschickte Verführung und Verweigerung zu reizen. Schließlich wurde Otho von den Vertraulichkeiten ausgeschlossen und von Nero („als Vertuschung der Verbannung“) weit weg von Rom als Statthalter nach Lusitania geschickt.[12]

Etwas anders wird die Geschichte bei Plutarch überliefert. Hier ist Otho ursprünglich nur ein Strohmann Neros:

„Da war ein gewisser Marcus Otho, ein Mann von nicht unedler Herkunft, der aber durch Üppigkeit und Genußsucht von Kind auf wie nur irgendeiner in Rom verdorben war, und wie Homer den Alexandros oftmals den ‚Gatten der schönhaarigen Helene’ nennt und ihn, weil er sonst nichts Besonderes aufzuweisen hat, wegen seines Weibes rühmt, so war Otho wegen seiner Ehe mit Poppaea in Rom bekannt geworden.
In sie, die mit Crispinus vermählt war, hatte sich Nero verliebt. Weil er aber noch Scheu vor seiner Gemahlin [Octavia] und Furcht vor seiner Mutter empfand, so schickte er insgeheim Otho ab, um Poppaea zu verführen. Denn er hielt sich Otho wegen seiner Zuchtlosigkeit als Freund und Gesellschafter […] Er verführte also Poppaea noch vor Nero, verlockte sie mit den Aussichten auf ihn und brachte sie dazu, sich von ihrem Mann scheiden zu lassen. Nachdem sie als seine Ehefrau zu ihm gekommen war, begnügte er sich nicht damit, ihr Mitbesitzer zu sein, sondern war erbost, dass er sie mit einem anderen teilen sollte; und wie es heißt, war auch Poppaea diese Eifersucht nicht unwillkommen, denn sie soll sich, auch wenn Otho abwesend war, vor Nero verschlossen haben, sei es, um eine Übersättigung am Genuß zu vermeiden, oder sei es, dass sie, wie einige sagen, aus Zuchtlosigkeit keine Lust hatte, sich mit dem Kaiser zu vermählen, aber nicht abgeneigt war, ihn zum Liebhaber zu haben. Hierdurch kam Otho in Lebensgefahr, und es war gegen alle Erwartung, dass Nero, der wegen der Verbindung mit Poppaea seine Frau und Schwester [Octavia] umgebracht hatte, Otho verschonte. Aber er hatte Seneca zum Gönner, und auf dessen Rat und Mahnung wurde er von Nero als Statthalter von Lusitanien an den Ozean gesandt.“[13]

Die Geliebte des Kaisers

Im Jahr 59 erglühte Nero in „täglich heftigerer Liebe zu Poppaea“, die aber „solange Agrippina lebte, die Ehe mit ihm und seine Scheidung von Octavia nicht hoffen konnte.“ Poppaea trieb also Nero durch Spottreden massiv dazu an, sich von seiner Mutter unabhängig zu machen. „Könne Agrippina keine andre als eine ihrem Sohn feindlich gesinnte Schwiegertochter ertragen, nun so möge man sie der Ehe Othos wiedergeben.“ So setzte sie, in Übereinstimmung mit dem Hof, Nero unter Zugzwang. Womit niemand gerechnet hatte: Nero selbst sah offenbar keine andere Möglichkeit, sich von seiner Mutter zu befreien, als sie im März 59 ermorden zu lassen.[14]

Dritte Ehe: Nero

Erst nachdem die einflussreichen Berater Burrus und Seneca im April 62 kaltgestellt waren, setzte Poppaea endlich durch, dass sich Nero unter dem Vorwand, sie sei unfruchtbar, von seiner ersten Frau scheiden ließ.[15] Nero verband sich nun offiziell mit Poppaea, die der Octavia Sklavenliebschaft mit dem alexandrinischen Flötenspieler Eucerus vorwerfen ließ. Tigellinus betätigte sich hierbei als williger Folterknecht. Die Ehe mit Nero wurde offiziell geschieden, Octavia später nach Kampanien verbannt. Doch scheint die negative Reaktion des Volkes auf diese Maßnahme so eindringlich gewesen zu sein, dass Nero Octavia als seine Frau zurückholte.[16]

„Sofort erstieg man freudig das Kapitol und verehrte die Götter endlich wieder. Die Statuen der Poppaea riss man nieder, trug Octavias Bildnisse auf den Schultern umher, bestreute sie mit Blumen…”[15]

Poppaea, die inzwischen ihre Schwangerschaft bemerkt hatte,[17] brachte Nero dazu, Octavia einen weiteren Ehebruch zu unterstellen. Octavia wurde nach Pandateria verbannt und dort am 7. Juni 62 ermordet. „Ihr Haupt wurde abgeschnitten und in die Stadt gebracht und Poppaea betrachtete es.“[15]

Zwölf Tage nach der Scheidung von Octavia heiratete Nero Poppaea.[18]

Die Tochter: Claudia Augusta

Wohl am 21. Januar 63[19] kam eine Tochter zur Welt:

„Unter dem Konsulat des Memmius Regulus und Verginius Rufus [= 63 n. Chr.] hatte Nero eine übermenschliche Freude darüber, dass ihm von Poppaea eine Tochter geboren wurde, und nannte sie Augusta, nachdem er diesen Namen auch der Poppaea gegeben hatte.“[20]

Der ganze Senat strömte nach der Niederkunft nach Antium, dem Ort der Geburt, wo Nero selbst geboren war.

„Ferner hatte der Senat Poppaeas Mutterleib den Göttern anempfohlen und öffentlich Gelübde übernommen, welche noch vervielfacht und entrichtet wurden. Auch Dankgebete fügte man hinzu und beschloß einen Tempel der Fruchtbarkeit, ein Kampfspiel nach dem Muster der actischen Feier, dass der Glücksgöttinen goldene Bilder auf dem Throne des kapitolinischen Jupiters aufgestellt, und dass ein Zirkusspiel, wie dem julischen Geschlechte bei Bovillae, so dem claudischen und julischen bei Antium gegeben würde. Dies alles zerfloß in nichts, da das Kind schon innerhalb des vierten Monats starb.“[21]
„Nun erhoben sich von neuem die Schmeicheleien derer, welche die Ehre einer Göttin, ein Opfertisch, Tempel und einen Priester für sie beantragten. Auch Nero selbst benahm sich, wie in der Freude, so im Grame ohne Maß.“[20]

Aussehen

Poppaea galt – wie bereits ihre Mutter – als eine der schönsten Frauen ihrer Zeit:

„Ihre Mutter nämlich, die Frauen ihrer Zeit an Schönheit übertreffend, hatte diesen Ruhm zugleich mit ihrer Schönheit auf sie vererbt.“[22]

Ihr Haar war rotgolden, wie Plinius berichtet:

„Domitius Nero eignete sich, neben den anderen Scheußlichkeiten seines Lebens, sogar die Haare seiner Frau Poppaea in diesem Namen an, und nannte sie auch in einigen seiner Gedichte 'Bernsteine'. Denn bei keinen Lastern fehlen die Namen von Kostbarkeiten.“ [23]

Ihre Haut war weiß, was sie durch das Baden in Eselsmilch weiter zu befördern suchte.[24]

Von Poppaea sind aufgrund der nach Neros Tod einsetzenden damnatio memoriae nur wenige Statuen erhalten, die ihr zudem oft auch nur unsicher zugeordnet werden können. Ihr Bild ist vor allem durch Münzen überliefert, die aber keinen überzeugenden Eindruck von der überragenden Schönheit dieser Frau zu liefern vermögen.

Bildung und Sprache

Poppaea besaß offenbar eine für eine Frau der damaligen Zeit recht gute Ausbildung. In einem zeitgenössischen Epigramm wird sogar ihre Weisheit („sophia“) der gelobt.[25] Dass dies nicht vollständig als die übliche Schmeichelei gegenüber einer Kaiserin verbucht werden kann, zeigt das Urteil des Tacitus, der sonst nur wenig Schmeichelhaftes von Poppaea berichtet:

„ihre Rede war freundlich, ihr Verstand nicht ungebildet.“[26]

Tacitus, der uns ihre Sprechweise sehr anschaulich überliefert, hebt besonders ihre kokette, in Frageform gekleidete, Ironie hervor. Er zitiert sie wörtlich, ganz als wenn er Briefe gekannt hätte,[27] die sie in den Jahren 59 und 62 an Nero schrieb:

„Denn warum würde die Vermählung mit ihr aufgeschoben? Gewiß mißfalle ihre Gestalt und die triumphgeschmückten Ahnen, oder fürchte man etwa ihre Fruchtbarkeit und ihren geraden Sinn?“[28]
„Was sei denn übrigens ihr Vergehen? Womit habe sie denn irgendwen beleidigt? Etwa damit, dass sie den Penaten der Cäsaren einen echten Sprößling geben würde? Wolle denn das Römervolk es lieber, daß der Nachwuchs eines ägyptischen Flötenspielers zu kaiserlicher Hoheit gelange?“[29]

Charakter und Gewohnheiten

Lasterhaftigkeit

Poppaeas Ruf war bestimmt von Wollüstigkeit und Berechnung:

„Diese Frau besaß alles andere außer einem tugendhaften Herzen. […] Ehrbarkeit trug sie zur Schau, leichtfertig war sie in Wirklichkeit.“[30]
„Selten ging sie aus, und dann mit halb verschleiertem Gesichte, um dem Auge nicht volle Befriedigung zu gewähren, oder weil ihr dies vorteilhaft stand.”[31],

vielleicht auch nur, um sich die vornehme Blässe zu erhalten, für die sie berühmt war.

„Ihren Ruf aber schonte sie nie, keinen Unterschied machend zwischen ihren Ehemännern und Liebhabern. Auch von Neigung, ihrer eigenen oder eines anderen, unabhängig ließ sie dahin, wo sich Vorteil zeigte, ihre Sinnenlust gehen.“[32]

Wechselhaftigkeit und Jähzorn

„Sobald sie Zutritt erhalten hatte, suchte Poppäa zuerst durch Schmeicheleien und Verführungskünste Einfluß zu gewinnen, sich dabei stellend, als erliege sie ihrer Leidenschaft und sei von Neros Schönheit ganz eingenommen.“[33]

Später machte sie Nero Vorwürfe

„unter häufigen Beschuldigungen, bisweilen durch Spottreden“ und nannte ihn „unmündig“ und „unfrei“.[34]

Ihr Zorn und ihre Grausamkeit waren gefürchtet. Poppaea geriet

„immer schon aus Haß, jetzt auch aus Furcht in Wut“.[35]

Ihr Tod war „für alle erfreulich, die sich ihrer Unkeuschheit und Grausamkeit erinnerten.“[36]

Eitelkeit

„Denn sie verwandte die größte Mühe auf ihre Schönheit und den Glanz ihrer Erscheinung, und das war der Grund, dass sie, als sie sich einmal im Spiegel nicht anmutig fand, den Wunsch aussprach, sterben zu dürfen, ehe sie verblühe.“[37]

Reichtum, Luxus und kosmetische Raffinessen

„ihr Vermögen entsprach der Berühmtheit des Geschlechts.“[38]

Poppaea und die goldenen Esel

Von den goldenen Schuhen der Poppaea-Esel und ihrem Baden in Eselsmilch berichtete schon ihr Zeitgenosse Plinius:

„Zu unserer Zeit ließ Poppaea, die Gattin Neros, auch ihren verwöhnteren Lasttieren Fußfesseln aus Gold anziehen.“[39]
„Von Eselsmilch glaubt man auch, dass sie dazu beiträgt, die Haut der Frauen aufzuhellen. Jedenfalls pflegte Poppaea, die Gattin von Domitius Nero, stets 500 Eselinnen, die frisch gefohlt hatten, mit sich zu führen, und gewöhnlich weichte sie ihren ganzen Körper in einer Badewanne in deren Milch ein, weil sie glaubte, das dies der Haut auch noch zusätzliche Straffheit verleihe.“[40]
„Man glaubt, dass sich durch Eselsmilch die Gesichtshaut straffe und sie durch Blässe zart werden lasse, und es ist bekannt, dass einige (Frauen) täglich siebenmal, bei genau beachteter Anzahl, die Wangen warm waschen. Die Poppaea des Kaisers Nero führte dies ein, indem sie Mischbäder nahm, wobei Eselsherden sie aus diesem Grund begleiteten.“[41]

Auch der Satiriker Juvenal machte sich in seiner berühmten Frauensatire über diese luxuriöse Marotte der Poppaea lustig:

„Dabei sieht sie abstoßend und lächerlich aus, ihr Gesicht dick bepflastert mit Brotteig und Salbe à la Poppaea. […] sobald man sie [unter der Brotteigmaske] erkennen kann, lässt sie sich mit jener warmen Milch waschen, derenthalben sie Eselinnen mit sich führt, würde sie auch an den Nordpol verbannt.“ [42]

Noch Cassius Dio wusste von diesem verschwenderischen Aufwand:

„Was diese Frau an beispiellosem Luxus sich erlaubte, soll in aller Kürze zusammengefassend dargestellt werden: Sie ließ die Maultiere, die ihren Wagen zogen, mit vergoldeten Schuhen versehen und fünfhundert Eselinnen, die eben gefohlt hatten, täglich melken, um sich in ihrer Milch baden zu können.“[43]

Religiosität

Astrologen

Poppaea hielt sich einen ganzen Stab von Astrologen:

„Viele solcher Astrologen [„Mathematiker“], in dem ehelichen Leben eines Fürsten die verderblichsten Werkzeuge, hatte sich das geheime Kabinett Poppäas gehalten. Einer derselben, Ptolemäus, Othos Begleiter in Spanien, hatte ihm verheißen, dass er Nero überleben werde…“[44]

Obgleich schon so mancher Römer wegen Astrologie verurteilt und verbannt wurde,[45] war Poppaeas Neigung zur Sternkunde wohl öffentlich bekannt und geduldet. Der Dichter Leonidas von Alexandria schenkte Poppaea zum Geburtstag einen Himmelsglobus:

„Nimm zum Geburtstag als Gabe dies Abbild des Himmelsgewölbes
gnädig vom Sohne des Nils, deinem Leonidas, an,
Kaiserin, Gattin des Zeus, Poppaea! Erfreu dich des Globus,
den du durch deinen Gemahl wie durch dein Wissen verdient.“
(Anthol. Pal. 9.355)[46]

Poppaea und die Juden: Gottesfürchtig oder gottlos?

Der Jude Josephus berichtet in seinen Antiquitates Judaicae, dass Agrippa II. im Jahr 62 in Jerusalem ein hohes Gebäude errichtet hatte, von dem aus man den Tempel beobachten konnte. Die „Vornehmen“ der Stadt erbauten nun eine Mauer, die den Einblick verhinderte, allerdings auch den Römern die Kontrolle versperrte. Der Statthalter Festus

„gab den Befehl, die Mauer niederzureißen. Die Juden baten jedoch um Erlaubnis, wegen dieser Angelegenheit Abgeordnete an Nero schicken zu dürfen, weil sie lieber sterben, als einen Teil ihres Tempels zerstört sehen wollten. Da Festus dies gestattete, ordneten sie zehn vornehme Bürger aus ihrer Mitte sowie den Hohepriester Ismael und den Tempelschatzmeister Helkias an den Caesar ab. Nero erteilte ihnen Audienz und verzieh ihnen nicht nur das Geschehene, sondern gestattete auch, dass das Bauwerk stehen blieb, und zwar tat er das seiner Gemahlin Poppaea zu Gefallen, die eine gottesfürchtige Frau war, und sich deshalb für die Juden ins Mittel legte. Poppaea ließ alsdann nur die zehn Vornehmen heimkehren, behielt aber Helkias und Ismael als Geiseln zurück.“[47]

Diese Notiz wird ergänzt durch die über zwanzig Jahre früher entstandene Selbstbiographie des Josephus. Er selbst unternahm in den Jahren 62/63 (?) eine Reise nach Rom, um ihm „sehr befreundete Priester, wackere und ehrenwerte Männer“ zu befreien, die „einer ganz unbedeutenden Ursache wegen“ von dem Statthalter Felix (!?) verhaftet und nach Rom geschickt worden waren. Josephus erlitt Schiffbruch und fand in Puteoli Aufnahme bei dem jüdischen Schauspieler Aliturus, der bei Nero in hoher Gunst stand.

„Durch ihn wurde ich mit der Gemahlin des Caesars, Poppaea, bekannt und trug ihr nun sogleich die Bitte um Freilassung der Priester vor. Sie gewährte mir denn auch diese Gnade, und nachdem ich obendrein noch reichlich von ihr beschenkt worden war, kehrte ich nach Hause zurück.“[48]

Nur drei Kapitel nach dem Bericht vom Mauerstreit wechselt Josephus sein positives Urteil von der gottesfürchtigen Poppaea ins genaue Gegenteil:

„Was nun Gessius Florus anlangt, den Nero [im Jahr 64] als Nachfolger des Albinus gesandt hatte, so verhängte er unsägliches Leid über die Juden. er stammte aus Klazomenae und brachte seine Gattin Kleopatra mit, die als Freundin und an Gottlosigkeit ebenbürtige Genossin von Neros Gemahlin Poppaea ihm das Amt eines Landpflegers von Judaea verschafft hatte.“[49]

Tod

Die antiken Zeugnisse stimmen darin überein, dass Poppaea im Sommer 65 an einem Fußtritt Neros starb:

„Nach Beendigung des Spieles [= der vorgezogenen Neronia des Jahres 65] fand Poppaea ihren Tod zufällig durch den Jähzorn des Gemahles, von welchem die Schwangere einen Fußtritt erhielt. Denn an Gift möchte ich nicht glauben, wiewohl es einige Schriftsteller, mehr aus Haß als der Wahrheit gemäß, berichten. Wünschte er sich doch Kinder und war der Liebe zur Gemahlin ganz hingegeben.“ (Tacitus)[50]
„Poppaea […] liebte er [Nero] leidenschaftlich. und doch tötete er auch sie durch einen Fußtritt weil sie ihn, als sie krank und schwanger war, heftig ausgescholten hatte, als er einmal sehr spät vom Wagenrennen heimkam.“ (Sueton)[51]
„Auch Sabina kam damals durch einen Gewaltakt Neros zu Tode; absichtlich oder unabsichtlich war er mit dem Fuß auf sie gesprungen, während sie schwanger war.“ (Cassius Dio)[43]

Begräbnis

„Ihr Leichnam wurde nicht verbrannt, wie es Römersitte ist, sondern nach Gewohnheit ausländischer Könige mit einer Füllung von Spezereien einbalsamiert und im Begräbnis der Julier beigesetzt. Doch wurde ein öffentliches Leichenbegängnis gehalten, und er selbst pries auf der Rednerbühne ihre Schönheit, dass sie eines göttlichen Kindes Mutter gewesen sei, und noch andere Geschenke des Glückes als Tugenden.
Der Tod Poppaeas, welcher, wiewohl öffentlich betrauert, doch für alle erfreulich war, die sich ihrer Unkeuschheit und Grausamkeit erinnerten, machte Nero erst dadurch zu einem wirklichen Unglück, daß er Gajus Cassius von der Ehre des Leichenbegängnisses ausschloß, was der erste Vorbote zu seinem Sturz war.“[52]

Neros Poppaea-Klon: Sporus

„Nero vermisste sie [Poppaea] sehr. Als er daher nach ihrem Tode eine Frau kennenlernte, welche ihr glich, ließ er zuerst sie holen und nahm sie zu sich. Später ließ er auch einen freigelassenen Jungen, den er Sporus[53] nannte, wegen seiner Ähnlichkeit mit Sabina kastrieren und gebrauchte ihn ganz und gar wie ein Weib.“[54]

Nach Cassius Dio wurde Sporus von Nero „Sabina“ genannt.[55] Sporus trug das Ornat der Kaiserinnen.[56]

„Nero nannte aber Sporus nicht nur deshalb ‚Sabina’, weil er ihn wegen seiner Ähnlichkeit mit ihr zum Eunuchen gemacht, sondern auch, weil der junge Mann ebenso wie die frühere Gemahlin Neros mit ihm in Griechenland auf feierliche Weise vermählt worden war. Tigellinus besorgte dabei, wie das Gesetz es anordnete, die Verheiratung der Braut.“[57]

Damnatio memoriae

Nach dem Tod Neros im Juni 68 fiel auch das Andenken der Poppaea einer Damnatio memoriae anheim. Doch zu Beginn des Jahres 69 ließ der soeben zum Kaiser ausgerufene Otho „auch jetzt nicht einmal seine Liebeständel vergessend, die Bildsäulen der Poppaea durch einen Senatsbeschluß wieder aufrichten.“[58]

Künstlerische Gestaltungen

  • Im Drama Octavia, angeblich von Seneca, wohl aber von einem Schüler des Stoikers verfasst, wird ihre Schönheit hervorgehoben, Poppaea selbst tritt als Rolle auf.

Literatur

  • Gerhard Winkler. Poppaeus; 4. P. Sabina. In: Der Kleine Pauly, Bd. 4 (1972) Sp. 1055.

Weblinks

 Commons: Poppaea Sabina – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Anmerkungen

  1. Im Familienbesitz der Poppaei befand sich sehr wahrscheinlich die sogenannte Casa del Menandro in Pompeji (I, 10, 4), benannt nach einem Porträt des griechischen Komödiendichters Menander, wo man um 1930 auch ein 115-teiliges Silberbesteck fand (jetzt im Museum in Neapel). Enge Verbindung zu Poppaea hat auch die sogenannte Villa Oplontis, 3 km von Pompeji entfernt und am Meer gelegen. Poppaea unterstützte ihren Geburtsort Pompeji auch bei dem Versuch, als Kolonie anerkannt zu werden.
  2. a b Tacitus, Annalen 13, 45.
  3. a b Sueton, Nero 35, 1.
  4. Tacitus, Annalen 13, 45; Übersetzung W. Bötticher/A. Schaefer.
  5. So die englische Wikipedia, jedoch ohne Quellenangabe
  6. a b Tacitus, Annalen 11, 1f.
  7. Tacitus, Annalen 11, 2.
  8. Tacitus, Annalen 12, 42.
  9. pellitur et Rufrius Crispinus occasione coniurationis, sed Neroni invisus, quod Poppaeam quondam matrimonio tenuerat (Tacitus, Annalen 15, 71).
  10. Sueton, Nero 35. Dies geschah vermutlich erst nach dem Tod Poppaeas im Sommer 65, Rufrius Crispinus der Jüngere wäre demnach, da er noch keine 15 Jahre alt war, nicht vor 51 geboren, wohl aber auch nicht sehr viel später.
  11. Non minus insignis eo anno impudicitia magnorum rei publicae malorum initium fecit. erat in civitate Sabina Poppaea, […] igitur agentem eam in matrimonio Rufri Crispi[ni] equitis Romani, ex quo filium genuerat, Otho pellexit iuventa ac luxu et quia flagrantissimus in amicitia Neronis habebatur. nec mora quin adulterio matrimonium iungeretur. (Tacitus, Annalen 13, 45).
  12. Tacitus, Annalen 13, 46: Otho sive amore incautus laudare formam elegantiamque uxoris apud principem, sive ut accenderet ac, si eadem femina potirentur, id quoque vinculum potentiam ei adiceret. saepe auditus est consurgens e convivio Caesaris seque ire ad illam, sibi concessam dictitans nobilitatem pulchritudinem, vota omnium et gaudia felicium. his atque talibus inritamentis non longa cunctatio interponitur, sed accepto aditu Poppaea primum per blandimenta et artes valescere, imparem cupidini et forma Neronis captam simulans; mox acri iam principis amore ad superbiam vertens, si ultra unam alteramque noctem attineretur, nuptam esse se dictitans, nec posse matrimonium omittere, devinctam Othoni per genus vitae, quod nemo adaequaret: illum animo et cultu magnificum; ibi se summa fortuna digna visere. at Neronem, paelice ancilla et adsuetudine Actes devinctum, nihil e contubernio servili nisi abiectum et sordidum traxisse. deicitur familiaritate sueta, post congressu et comitatu Otho, et ad postremum, ne in urbe aemulatus ageret, provinciae Lusitaniae praeficitur; ubi usque ad civilia arma non ex priore infamia, sed integre sancteque egit, procax otii et potestatis temperantior.
  13. Plutarch Galba 19f; Übersetzung Konrat Ziegler. Seneca hatte sich schon einmal, durch Zuführung der Claudia Acte, aktiv in das Liebesleben Neros eingeschaltet (siehe Tacitus, Annalen 14, 2).
  14. Tacitus, Annalen 14, 1.
  15. a b c Tacitus, Annalen 14, 59.
  16. Tacitus, Annalen 14, 60.
  17. Tacitus, Annalen 14, 61. Da die Geburt der Tochter wohl am 21. Januar 63 erfolgte, dürfte die Zeugung 9 Monate vorher, um den 21. April herum stattgefunden haben. Poppaea dürfte demnach frühestens Anfang Mai ihre Schwangerschaft bemerkt haben.
  18. Sueton, Nero 35, 3.
  19. Die Arvalbrüder lösten ihr für eine glückliche Geburt geleistetes Gelübde an diesem Tag ein: CIL 6, 2043.
  20. a b Tacitus, Annalen 15, 23; Übersetzung W. Bötticher/A. Schaefer.
  21. Tacitus, Annalen 15, 23; Übersetzung W. Bötticher/A. Schaefer. Vgl. Sueton, Nero 35: „Von ihr [Poppaea] hatte er [Nero] eine Tochter, Claudia Augusta, die er aber, als sie noch ein Kind war, wieder verlor.“
  22. quippe mater eius, aetatis suae feminas pulchritudine supergressa, gloriam pariter et formam dederat (Tacitus, Annalen 13, 45); vgl. Tacitus, Annalen 16, 6: [Nero] laudavitque ipse apud rostra formam eius.
  23. Domitius Nero in ceteris vitae suae portentis capillos quoque Poppaeae coniugis suae in hoc nomen adoptaverat quodam etiam carmine sucinos appellando, quoniam nullis vitiis desunt pretiosa nomina. (Plinius, Naturgeschichte 37, 50.
  24. Plinius, Naturgeschichte 11, 238; vgl. 28, 183.
  25. Anthologia Palatina 9.355
  26. sermo comis nec absurdum ingenium (Tacitus, Annalen 13, 45; dt. Übers. W. Bötticher/A. Schaefer).
  27. Es „kann kein Zweifel bestehen, dass Tacitus eine große Menge dokumentarischer Primärquellen zur Verfügung stand: Protokolle, Berichte, Erlässe, Gerichtsurteile, Beschlüsse, Reden, Briefe (vgl. etwa Tac. hist. 4,25,2 […]), Inschriften und […] Nachrichten aus den acta diurna.“ (Stefan Schmal Tacitus (Hildesheim, 2005) 110.
  28. cur enim differri nuptias suas? formam scilicet displicere et triumphales avos, an fecunditatem et verum animum? (Tacitus, Annalen 14, 1).
  29. quod alioquin suum delictum? quam cuiusquam offensionem? an quia veram progeniem penatibus Caesarum datura sit? malle populum Romanum tibicinis Aegyptii subolem imperatorio fastigio induci? (Tacitus, Annalen 14, 61).
  30. huic mulieri cuncta alia fuere praeter honestum animum. […] modestiam praeferre et lascivia uti (Tacitus, Annalen 13, 45); vgl. Tacitus, Annalen 16, 7: impudicitiam eius.
  31. rarus in publicum egressus, idque velata parte oris, ne satiaret adspectum, vel quia sic decebat (Tacitus, Annalen 13, 45).
  32. famae numquam pepercit, maritos et adulteros non distinguens. neque adfectui suo aut alieno obnoxia, unde utilitas ostenderetur, illuc libidinem transferebat (Tacitus, Annalen 13, 45; dt. Übers. W. Bötticher/A. Schaefer).
  33. accepto aditu Poppaea primum per blandimenta et artes valescere, imparem cupidini et forma Neronis captam simulans (Tacitus, Annalen 13, 46; dt. Übers. W. Boetticher/ A. Schaefer).
  34. crebris criminationibus, aliquando per facetias incusare principem et pupillum vocare (Tacitus, Annalen 14, 1; dt. Übers. W. Boetticher/ A. Schaefer)
  35. quae semper odio, tum et metu atrox (Tacitus, Annalen 14, 61; dt. Übers. W. Boetticher/ A. Schaefer)
  36. Mortem Poppaeae […] recordantibus laetam ob impudicitiam eius saevitiamque (Tacitus, Annalen 16, 7; dt. Übers. W. Boetticher/ A. Schaefer)
  37. Cassius Dio 62, 28, 1; Übersetzung: Otto Veh (Zürich/München 1987).
  38. opes claritudine generis sufficiebant (Tacitus, Annalen 13, 45).
  39. nostraque aetate Poppaea coniunx Neronis principis soleas delicatioribus iumentis suis ex auro quoque induere iussit (Plinius, Naturgeschichte 33, 140).
  40. conferre aliquid et candori in mulierum cute existimatur. Poppaea certe, Domiti Neronis coniunx, quingentas per omnia secum fetas trahens, balnearum etiam solio totum corpus illo lacte macerabat, extendi quoque cutem credens (Plinius, Naturgeschichte 11, 238).
  41. Cutem in facie erugari et tenerescere candore lacte asinino putant, notumque est quasdam cottidie septies genas custodito numero fovere. Poppaea hoc Neronis principis instituit, balnearum quoque solia sic temperans, ob hoc asinarum gregibus eam comitantibus. (Plinius, Naturgeschichte 28, 183). Es ist zu überlegen, ob die Symbolzahl Sieben in einem Zusammenhang mit dem von Poppaea geachteten Judentum steht, dem die Zahl Sieben heilig ist und dem in der Antike bekanntlich Eselsverehrung nachgesagt wurde.
  42. atque illo lacte fovetur propter quod secum comites educit asellas (Juvenal 6, 462–4698; Übersetzung Harry C. Schnur). Auch der Scholiast zu Juvenal 6, 462 äußert sich zu den Eselsmilchbädern (vgl. Edward Champlin, Nero, Harvard 2005, S. 297, Anm. 46).
  43. a b Cassius Dio 62, 28, 1; Übersetzung: Otto Veh (Zürich/München 1987).
  44. multos secreta Poppaeae mathematicos pessimum principalis matrimonii instrumentum, habuerant: e quibus Ptolemaeus Othoni in Hispania comes, cum superfuturum eum Neroni promisisset, postquam ex eventu fides, coniectura iam et rumore senium Galbae et iuventam Othonis computantium persuaserat fore ut in imperium adscisceretur. […] (Tacitus, Historien 1, 22); bei Sueton, Otho 4 heißt der Astrologe “Seleucus”.
  45. So wurde zum Beispiel in Jahr 49 Lollia wegen ihres „Umgangs mit Chaldäern und Magiern“ verbannt (Tacitus, Annalen 12, 22). Im Jahr 52 wurden die Astrologen durch Claudius „aus ganz Italien verbannt und ihre Anhänger bestraft“ (Cass. Dio 61.33.3b)
  46. Dietrich Ebener (Hrsg.): Die Griechische Anthologie, Bd. II (Berlin 1991) 355. „Yet she was as intelligent as she was beautyful. The poet Leonides of Alexandria gave to Poppaea Augusta a globe of the heavens as a birthday present because, as he says in the accompanying epigram, she enjoyed gifts worthy of her marriage-bed (as the ‘wife of Zeus’) and of her learning (sophie).” (Edward Champlin, Nero, Harvard 2005, S. 104.
  47. Josephus, antiquitates 20, 8, 11; Übersetzung Heinrich Clementz.
  48. Josephus, vita 3, Übersetzung Heinrich Clementz.
  49. Josephus, antiquitates 20, 11, 1; Übersetzung Heinrich Clementz.
  50. Tacitus, Annalen 16, 6; dt. Übers. W. Boetticher/ A. Schaefer.
  51. Sueton, Nero 35.
  52. Tacitus. Annalen 16, 6–7; dt. Übers. W. Boetticher/ A. Schaefer.
  53. Griechisch sporos = „Saat“, „Sprössling“.
  54. Cassius Dio 62, 28, 2; Übersetzung: Otto Veh (Zürich/München 1987).
  55. Cassius Dio 63, 12, 3; 13, 1.
  56. Sueton, Nero 28; vgl. Cassius Dio 63, 12, 2: „Zu anderen Titulaturen hinzu wurde nämlich letztere [= Sporus!] als Gebieterin, Kaiserin und Herrin bezeichnet.“
  57. Cassius Dio 63, 13, 1; Übersetzung: Otto Veh (Zürich/München 1987). Dies korrespondiert mit der Notiz bei Sueton, Nero habe Sporus im Jahr 67 als Kaiserin mit nach Griechenland genommen (Sueton, Nero 28). Die Annalen des Tacitus, die im Jahre 66 enden, erwähnen Sporus jedenfalls noch nicht. Sporus war noch beim Tod Neros dessen Begleiter (Sueton, Nero 49).
  58. inter quae necessitate praesentium rerum et instantibus curis excusata ne tum quidem immemor amorum statuas Poppaeae per senatus consultum reposuit. (Tac. Hist. 1, 78; dt. Übers. W. Bötticher/A. Schaefer)

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