Polaritätsereignis

Polaritätsereignis

Ein Polaritätsereignis, in der Fachsprache auch Subchron, ist eine Umkehr der Polarität des Erdmagnetfeldes, die etwa 10.000 bis 100.000 Jahre andauert. Davon zu unterscheiden sind einerseits Polaritätsexkursionen mit einer Dauer von unter 1.000 Jahren, bei denen sich lediglich die Geometrie des Erdmagnetfeldes ändert, eine dauerhafte Polumkehr aber nicht zustande kommt. Andererseits spricht man dann, wenn die Feldumkehr von Dauer ist (gemeint sind 100.000 bis 1.000.000 Jahre), von einem Polaritätswechsel (auch Chron genannt).

Inhaltsverzeichnis

Bedeutung für die Geologie

Durch die globale Auswirkung dieser Ereignisse, stellen sie ein wichtiges Mittel der Stratigraphie dar. Sie dienen dazu, geologischen Formationen ein Alter zuzuordnen und sie mit anderen Gesteinsfolgen zu korrelieren. Beispielsweise kann das Laschamp-Ereignis (vor ca. 40.000 Jahren) zur Datierung von Proben aus dem jüngeren Pleistozän verwendet werden.
Derjenige Zweig der Stratigraphie, der sich mit den Veränderungen des Erdmagnetfeldes auseinandersetzt, wird als Magnetostratigraphie bezeichnet.

Ursache

Die Ursache der Veränderung im Erdmagnetfeld wird heute im Rahmen des Geodynamo-Modells auf lokale Störungen der Konvektionsströme im äußeren Erdmantel zurückgeführt.[1]

Literatur

  • Hailwood,E.A.: Magnetostratigraphy, Geological Society 1989,Spec. Rep. No.19, Blackwell Scientific Publications
  • Blatt, H., Berry, W.B.N., Brande, S.: Principles of Stratigraphy, Blackwell Scientific Publications, Boston 1991, 512 S.
  • Spektrum der Wissenschaft: Die Dynamik der Erde, Bewegungen, Strukturen, Wechselwirkungen, Heidelberg 1987, 216 S.

Einzelnachweise

  1. Herrero-Bervera, Emilio, and S. Keith Runcorn. "Transition Fields during the Geomagnetic Reversals and Their Geodynamic Significance." Philosophical Transactions: Mathematical, Physical, and Engineering Sciences, Vol. 355 No. 1730 (September 15, 1997), pp. 1713-42.

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