Peter Ruzicka

Peter Ruzicka

Peter Ruzicka (* 3. Juli 1948 in Düsseldorf) ist ein deutscher Komponist, Dirigent und Intendant.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Peter Ruzicka erfuhr eine instrumentale und theoretische Ausbildung am Hamburger Konservatorium (Klavier, Oboe, Kompositionstheorie). Daran schlossen sich Kompositionsstudien bei Hans Werner Henze und Hans Otte an. Er studierte Rechts- und Musikwissenschaften in München, Hamburg und Berlin und promovierte 1977 mit einer interdisziplinären Dissertation über das „ewige Urheberpersönlichkeitsrecht“.

Für seine Kompositionen erhielt er zahlreiche Preise und Auszeichnungen (u. a. Unesco-Preis „International Rostrum of Composers“, Paris; Louis Spohr Musikpreis). Peter Ruzickas Werke wurden von führenden Orchestern und Ensembles, wie den Berliner Philharmonikern, allen deutschen Rundfunk-Sinfonieorchestern, der Staatskapelle Dresden, den Münchner Philharmonikern, den Bamberger Symphonikern, dem Gewandhausorchester Leipzig, den Wiener Philharmonikern, dem Tonhalle-Orchester Zürich, dem Concertgebouw Orchester Amsterdam, dem Philharmonia Orchestra London, dem Orchestre Philharmonique de Paris], der Tschechischen Philharmonie, dem RSO Wien, dem Israel Philharmonic Orchestra und dem New York Philharmonic Orchestra aufgeführt. Dirigenten wie Gerd Albrecht, Vladimir Ashkenazy, Semyon Bychkov, Riccardo Chailly, Christoph Eschenbach, Michael Gielen, Eliahu Inbal, Mariss Jansons, Kurt Masur, Antonio Pappano, Giuseppe Sinopoli und Christian Thielemann haben sich für seine Musik eingesetzt. Seine Oper CELAN erlebte 2001 ihre Uraufführung an der Staatsoper Dresden. Ruzickas neues Musiktheater HÖLDERLIN wurde 2008 an der Staatsoper Unter den Linden Berlin uraufgeführt.

Seit 1990 ist Peter Ruzicka Professor an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg. Der Komponist ist Mitglied der Bayerischen Akademie der Schönen Künste und der Freien Akademie der Künste Hamburg.

Von 1979 bis 1987 wirkte Peter Ruzicka als Intendant des Radio-Symphonie-Orchesters Berlin, von 1988 bis 1997 als Intendant der Staatsoper Hamburg und der Hamburger Philharmoniker. 1996 übernahm er als Nachfolger Hans Werner Henzes die künstlerische Leitung der Münchener Biennale, die er noch heute (2010) innehat, und wurde daneben im Jahre 1997 Künstlerischer Berater des Royal Concertgebouw Orchesters Amsterdam. 1999 wurde er zum Präsidenten der Bayerischen Theaterakademie berufen. Von 2001 bis 2006 übernahm Ruzicka als Intendant die künstlerische Leitung der Salzburger Festspiele.

Als Dirigent leitete Peter Ruzicka u. a. das Deutsche Symphonie-Orchester Berlin – mit dem er CD-Produktionen von Werken Mahlers, Schrekers und Petterssons eingespielt hat –, das Royal Concertgebouw Orchester Amsterdam, die Wiener Symphoniker, die Staatskapelle Dresden, das Gewandhausorchester Leipzig, das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, das NDR-Sinfonieorchester – mit dem ein CD-Zyklus von 12 Orchesterwerken von Hans Werner Henze entstand –, die Bamberger Symphoniker, das RSO Stuttgart, das SWR Sinfonieorchester Baden-Baden und Freiburg, das WDR Sinfonieorchester Köln, das hr-Sinfonieorchester Frankfurt, das MDR Sinfonieorchester Leipzig, die Münchener Philharmoniker, das Orchester der Deutschen Oper Berlin, das Münchener Kammerorchester, die Deutsche Kammerphilharmonie, das Orchestre symphonique de Montréal, das Dänische Nationalorchester, die Tschechische Philharmonie, das RSO Wien, das Mozarteum-Orchester Salzburg, das Gulbenkian Orchester Lissabon, das China Philharmonic Orchestra und das Yomiuri Nippon Symphony Orchestra Tokyo.

In der Saison 2011/12 dirigiert Peter Ruzicka u. a. das MDR Sinfonieorchester, das Deutsche Symphonie-Orchester Berlin, die Tschechische Philharmonie, das Shanghai Symphony Orchestra und das China Philharmonic Orchestra.

Kompositionen

  • Metamorphosen über ein Klangfeld von Joseph Haydn (1990), für großes Orchester
  • "... das Gesegnete, das Verfluchte ..." (1991), vier Orchesterskizzen
  • Acht Gesänge nach Fragmenten von Nietzsche (1992), für Mezzosopran (Bariton) und Klavier
  • ... über ein Verschwinden (1992), 3. Streichquartett
  • Tallis (1993), Einstrahlungen für Orchester
  • ...Inseln, randlos ... (1994/95), für Violine, Kammerchor und Orchester
  • "... sich verlierend" (1996), für Streichquartett und Sprecher
  • Die Sonne sinkt (1997-2000), acht Gesänge nach Fragmenten von Nietzsche für Bartion oder Mezzosopran und Orchester
  • Nachtstück (1997), für Orchester
  • "... Vorgefühle ..." (1998), für Orchester
  • Recherche (-im Innersten) (1998), für Chor und Orchester
  • Celan (1998/99), Musiktheater in sieben Entwürfen
  • Nachklang (1999), Spiegel für Orchester
  • Tombeau (2000), für Flöte (Altflöte, Bassflöte) und Streichquartett
  • Erinnerung (2001), Spuren für Klarinette und Orchester
  • Memorial (2001), für Orchester
  • Celan Symphonie (2002), für Bariton, Mezzosopran und großes Orchester
  • Affluence (2003), für großes Orchester
  • Sturz (2004), für Streichquartett
  • "... ins Offene ..." (2005/06), Musik für 22 Streicher
  • Vorecho (2005), Acht Ansätze für großes Orchester
  • Parergon (2006), Sieben Skizzen zu "Hölderlin" für Klavier
  • "... und möchtet Ihr an mich die Hände legen ..." (2006/07), Fünf Fragmente von Hölderlin für Bariton und Klavier
  • Hölderlin (2007), Eine Expedition
  • Maelstrom (2007), für großes Orchester
  • Nachschrift (2008), Drei Stücke für Violoncello und Klavier
  • Erinnerung und Vergessen (2008), 6. Streichquartett mit Sopran
  • Rezitativ (2009), für Violoncello und Klavier
  • ...Zurücknehmen... (2009), für großes Orchester

. "Trans" (2009) für Kammerorchester . "...Über die Grenze" (2010) für Violoncello und Kammerensemble

  • Fünf Szenen (2009), für Klavier
  • Compensazione (1966-2009), Erinnerung für Klavier
  • Mahler I Bild (2010), für Orchester
  • Einschreibung (2010), Sechs Stücke für großes Orchester

. "Aulodie" (2011), Musik für Oboe und Orchester . "Über Unstern" (2011) für großes Orchester

Auszeichnungen und Ehrenmitgliedschaften

  • 1969: Förderungspreis der Stadt Stuttgart
  • 1970: Kompositionspreis im Internationalen Kompositionswettbewerb „Béla Bartók“, Budapest
  • 1971: Unesco-Preis im „International Rostrum of Composers“
  • 1972: Preisträger im „Internationalen Gaudeamus-Kompositionswettbewerb“, Hilversum
  • 1972: Bach-Preis-Stipendium der Freien und Hansestadt Hamburg
  • 1997: Ehrenmitgliedschaft Staatsoper Hamburg
  • 2004: Louis-Spohr-Preis der Stadt Braunschweig
  • 2005: Johannes Gutenberg-Stiftungsprofessur der Universität Mainz
  • 2005: Ehrenmitgliedschaft Deutsches Symphonie-Orchester Berlin
  • 2005: Ehrenmitgliedschaft Deutscher Musikrat
  • 2006: Österreichisches Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I. Klasse
  • 2006: Goldenes Ehrenzeichen des Landes Salzburg
  • 2006: Wappenmedaille in Gold der Landeshauptstadt Salzburg
  • 2006: Silberne Mozart-Medaille der Internationalen Stiftung Mozarteum
  • 2006: Preis „Neues Hören“ für gelingende Vermittlung zeitgenössischer Musik, München
  • 2007: Wolfgang Schüssel-Preis der International Salzburg Association
  • 2008: Ehrendoktorwürde Dr. phil. h.c. der Hochschule für Musik und Theater Hamburg
  • 2008: Plakette der Freien Akademie der Künste in Hamburg

Weblinks


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