Nachtstücke

Detail aus einem Triptychon von Hieronymus Bosch, um 1505

Als Nachtstück bezeichnet man ein Gemälde, das eine Szenerie bei künstlicher Beleuchtung, bei Mondschein o. ä. zeigt.

Großer Beliebtheit erfreuten sich Nachtstücke in der Zeit vom 15. bis zum 17. Jahrhundert; eine Renaissance erlebten sie während der Romantik. Die Hell-Dunkel-Malerei Caravaggios, das Chiaroscuro, stellt eine Sonderform des Nachtstücks dar; die beliebten Mondscheinmotive auf Ansichtskarten um die Wende zum 20. Jahrhundert entstammen wohl dem gleichen Bedürfnis nach geheimnisvollen und romantischen Lichtverhältnissen, die schon Nachtstücke von Künstlern wie Hieronymus Bosch, Rembrandt oder Caspar David Friedrich populär gemacht hatten.

Häufig vertreten ist das Motiv der Krippe in Bethlehem bei Fackelschein.

Im Gebiet der Literatur ist der Begriff Nachtstück ebenfalls bekannt, wird hier aber eher für Werke verwendet, die sich mit unheimlichen Inhalten befassen, so z. B. etliche Erzählungen von E. T. A. Hoffmann.

Nocturne oder Notturno ist statt des deutschen Ausdrucks Nachtstück im Bereich der Musik gebräuchlicher.

Literatur

• R. Brenstedt, Die Entstehung und Entwicklung des Nachtbildes in der abendländischen Malerei, Diss. Göttingen 1966

• Mirjam Neumeister, Das Nachtstück mit Kunstlicht, Petersberg 2003, ISBN 3935590792