Nachrichtenverkehr

Nachrichtenverkehr

Das Nachrichtenwesen umfasst die Gesamtheit aller sozialen, wirtschaftlichen und technischen Institutionen, Einrichtungen oder Prinzipien, welche für die Erstellung eines Nachrichtenverkehrsprozesses zum Zwecke der Ortsveränderung von stofflichen und nicht stofflichen Nachrichten benötigt werden. Im Unterschied dazu dient das Transportwesen der Ortsveränderung von Gütern und Personen. Beide, das Transport- und das Nachrichtenwesen, werden teilweise als Bestandteile des Verkehrswesens aufgefasst. Hiervon abzugrenzen ist der Begriff der Kommunikation, der i.w.S. jede Tätigkeit umfasst, welche durch Wort oder Schrift, Bild oder Zeichen dem menschlichen Bewusstsein irgendeine Vorstellung aus dem Bereich der Außenwelt vermittelt, sei es eine Weisung oder eine Tatsache, Begebenheit oder Meinung aus Vergangenheit, Gegenwart oder Zukunft.

Zweck des Nachrichtenwesens ist die möglichst schnelle Übertragung von Nachrichten an (viele) räumlich entfernte Personen.

Nach der Art der Übertragung unterscheidet man in akustische, optische und Nachrichtenübertragung mittels Boten.

Inhaltsverzeichnis

Akustische Nachrichtenübertragung

Die akustische Übertragung konnte durch Rufzeichen, oder mittels Instrumenten (Tuba, Horn) erfolgen. Die Reichweite war jeweils geringer als bei optischer Übertragung und machte mehr Relais nötig. Diese Art der Nachrichtenübermittlung fand vor allem im militärischen Bereich Verwendung.

Optische Nachrichtenübertragung

Um Nachrichten über eine weite Entfernung zu übermitteln eigneten sich optische Mittel besser als akustische. Man benutzte zu diesem Zweck nachts Feuer-, und tagsüber Rauchzeichen. Die Mitteilung wurde über 'Relaistationen' weitergeleitet und konnte so schnell über große Entfernungen übertragen werden. Eine Übertragung dieser Art schildert schon Aischylos (Ag. 281 ff). Man konnte zwar durch geschwungene oder ruhig gehaltene Fackeln gewisse Variationen einbringen, doch blieb der Inhalt der Nachricht immer sehr beschränkt. (Pol. X 43, 5 f.) Deshalb war immer eine zusätzliche Übertragung durch Boten notwendig. Die optischen Zeichen wurden in der Regel nur als Alarmzeichen genutzt. Diese Art der Nachrichtenübermittlung fand - ebenso wie die akustische Übertragung - vor allem im militärischen Bereich Verwendung.

Telegraphie

Bereits im 2. vorchristlichen Jahrhundert beschreibt Polybios (X 45 - 47) ein System der Buchstaben-Telegraphie.

Übertragung durch Boten

Das öffentliche und private Nachrichtenwesen wurde vor allen durch den Boten- und Postdienst dargestellt. Der Herold verkündete amtliche Beschlüsse mündlich oder übergab sie in schriftlicher Form. Nur dem öffentlichen Postwesen war es erlaubt den Cursus publicus oder das Angrarium zu benutzen, Privatleute mussten sich um eigene Boten kümmern.

Literatur

  • W. H. Groß, Nachrichtenwesen, in: Kleiner Pauly, Bd. 3, München 1979, Sp.1552 ff..
  • G. Reincke, Nachrichtenwesen, in: RE XVI, Sp. 1496 ff.
  • W. Riepl, Das Nachrichtenwesen des Altertums, Leipzig 1913.
  • Eichenlmann/Menzel: Technologie des Nachrichtenwesens, Transpress Verlag, Berlin 1979
  • Eichelmann/Kleinau: Transpress Lexikon des Fernmeldewesens, Berlin 1984
  • Lembke/Menzel: Technologie des Postwesens, Transpress Verlag, Berlin 1985


Siehe auch


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