NWA Eastern Championship Wrestling

NWA Eastern Championship Wrestling
Seriendaten
Deutscher Titel: ECW
Originaltitel: ECW
Produktionsland: USA
Produktionsjahr(e): seit 2006
Produzent: Vince McMahon
Episodenlänge: etwa 60 Minuten
Originalsprache: Englisch (AE)
Titellied: Don't Question My Heart
Genre: Sport - Unterhaltung
Erstausstrahlung: 2006 (USA)
auf SciFi

Extreme Championship Wrestling (ECW) ist seit dem Juni 2006 der Name einer wöchendlichen TV-Show, die von World Wrestling Entertainment produziert wird.

Zwischen 1992 und 2001 war es der Name einer US-amerikanischen Wrestling-Organisation. Die ehemalige Wrestling-Liga zeichnete sich durch die Konzentration auf Cruiserweight- und Hardcore-Wrestling aus und sprach mit ihren Storylines eine erwachsene Zielgruppe an, was auch die Entwicklung der marktbeherrschenden, familienfreundlichen Ligen WWF (heute WWE) und WCW entscheidend prägte. World Wrestling Entertainment kaufte nach dem Bankrott der ECW im Jahr 2001 die Rechte am Namen. In den Jahren 2005 und 2006 nutzte die WWE die Marke für einen jährlichen Pay-Per-View mit dem Namen ECW One Night Stand. Aufgrund der immer noch vorhandenen Fanbasis wird seit Juni 2006 zusätzlich eine wöchentliche Sendung produziert, die unter dem Namen (Brand) ECW on Sci Fi läuft.

Inhaltsverzeichnis

Extreme Championship Wrestling (Wrestling-Promotion)

Geschichte von Extreme Championship Wrestling

ehemaliges ECW-Logo von 1996

Die Geschichte der späteren ECW begann 1992, als Tod Gordon vom seinem Partner Joel Goodhart die Wrestling-Promotion NWA Tri-State aufkaufte und zu NWA Eastern Championship Wrestling umwandelte.

Am 27. August 1994 veranstaltete NWA Eastern Championship Wrestling in ihrer ECW-Arena in Philadelphia ein Turnier um den vakanten NWA World Heavyweight Championship-Titel. Dieser bildete einen der wichtigsten Wrestling-Titel zu dieser Zeit. Dennis Coralluzzo, der amtierende Präsident der NWA, ließ es sich nicht nehmen, die absolute Kontrolle über das Turnier zu übernehmen, woraufhin Paul Heyman zusammen mit Shane Douglas, der es gewinnen sollte, einen denkwürdigen Angle ausarbeitete.[1] Douglas konnte in diesen Tournier Too Cold Scorpio besiegen und nahm den vakanten NWA-Titel nur deswegen an, um diesen nach einer kurzen Ansprache verächtlich wegzuwerfen. Shane Douglas erklärte, dass ihm der Titel eines NWA Champions und die Tradition des NWA-Gürtels sowie die Personen, die diesen einst besessen hatten völlig egal seien und das sie ihn „den Hintern küssen könnten“.[2] Douglas weiter in seinem Statemant: „Ich trage keinen Titel einer Promotion, die schon sieben Jahre oder länger tot ist. Ich selbst erkläre hiermit, den ECW- Titel zum Titel eines Weltchampions“.[3][4] Und schon einen Tag später verkündete Tod Gordon die Schließung von NWA Eastern Championship Wrestling. Er erklärte, dass die Buchstaben ECW nun mehr für Extreme Championship Wrestling stehen würden und das Shane Douglas ECW World Heavyweight Champion, Weltmeister von Extreme Championship Wrestling sei.[5] Damit war der Austritt der ECW aus dem Dachverband der NWA vollzogen und ECW galt nun als drittgrößte Wrestling-Promotion der Vereinigten Staaten.

Extreme Championship Wrestling entwickelte daraufhin ihren eigenen, zur damaligen Zeit einmaligen und auch eigenwilligen Stil. Sie wurde zur US-Ikone des Hardcore-Wrestlings, bot jedoch gleichzeitig auch Kämpfe, die sich an der mexikanischen Tradition des Lucha Libre orientierten. In der Viking Hall, einer ehemaligen Bingohalle in Süd-Philadelphia (in der alle regulären Shows aufgenommen wurden), entstand eine treue Fanbasis, die weniger auf das traditionelle Face-Heel-Schema reagierte, sondern vielmehr die in- und außerhalb des Rings gebotene Action genoss und auch den als „böse“ dargestellten Wrestlern gebührenden Respekt zollte. Mit zuvor weitgehend unbekannten Leuten wie Tommy Dreamer und Taz, aber auch etablierten Wrestlern wie Shane Douglas und Cactus Jack schuf Booker Paul Heyman eine erfrischende Alternative zu den beiden großen amerikanischen Ligen und grenzte sich bewusst vom Mainstream ab. Wegen der mangelnden TV-Präsenz blieb die ECW allerdings zunächst ein Phänomen des Underground und war nur im Südwesten der USA bekannt.

Die alte ECW wurde während ihres Bestehens fünf Mal von den Independents Wrestling Fans (den unabhängigen [keiner Liga nahestehenden] Fans) zur beliebtesten Wrestling-Promotion gewählt; davon vier Mal in Folge: 1995, 1996, 1997, 1998 und letztmalig 2000. Um für den eigenen Wrestling-Nachwuchs zu sorgen, gründete die ECW eine eigene Wrestlingschule namens „The House of Extreme - ECW Wrestling School“, deren wichtigste Abteilung das Dojo von Team Taz war.[6]

Zeitweilig war ECW-Chef Paul Heyman mit der größten amerikanischen Wrestling-Promotion, der WWE „verbündet“: Beide Ligen hatten verschiedene Verträge geschlossen, die es zum einen der WWE erlaubte, ihren Nachwuchs aus Reihen der ECW zu holen und und zum anderen der ECW erlaubten, in WWE-Sendungen Werbung für sich und ihre Großveranstaltungen zu machen. So tauchten 1997 ECW-Mitglieder in verschiedenen RAW-Sendungen auf und machten dort Werbung für Barely Legal 1997, des ersten ECW-PPV überhaupt. Voraussetzung für diese Verträge war, dass die WWE zum Leidwesen der ECW und ihrer Fans zwei Jahre zuvor (1995) eine King of the Ring-Veranstaltung in Philadelphia abgehalten hatte und dort einige tausend ECW-Fans anwesend waren. Während die WWE-Wrestler bemüht waren, ihre Veranstaltung durch zu bekommen, hallte ihnen in der Halle E-C-W entgegen. Als auch noch die ECW-Wrestler, Sandman und Tommy Dreamer, die mit ihren Familie und Freunden in der ersten Reihe saßen und auch noch die ECW-T-Shirts trugen und die WWE-Wrestler herausforderten, war das Chaos dort perfekt. Wenig später tauchte der WWEler Jerry Lawler in der ECW auf und griff dort in einem Match zwischen Raven und Tommy Dreamer ein.[7]

Um aus dem Schattendasein der WCW und WWF heraus zu kommen, musste man einen landesweiten TV-Vertrag bekommen. Diesen erhielt die ECW auch 1999 bei TNN, jedoch verlief die Zeit nicht zufriedenstellend: Der Sender stellte für die Produktion der wöchentlichen Shows nur ein geringes Budget zur Verfügung, schaltete kaum Werbung ein und zensierte außerdem die Sendungen, was dem Konzept der ECW völlig widersprach. Dennoch schaffte es ECW on TNN stets, die höchsten Einschaltquoten des Senders zu erreichen. In den Augen von Paul Heyman stellte ECW lediglich ein billig zu produzierendes Versuchskaninchen für TNN dar, um zu sehen, ob sich regelmäßige Wrestlingübertragungen des Senders rentieren würden. Dementsprechend verwunderte es auch nicht, dass TNN den Vertrag Ende 2000 fristlos kündigte und stattdessen die Show RAW is War der WWF ins Programm nahm.

Die finanzielle Situation der ECW brach daraufhin zusammen. Durch die Verbindlichkeiten von über 8 Millionen US-Dollar war es unmöglich geworden, weiterhin die Gehälter der Angestellten und Wrestler zu zahlen sowie die Liga aufrecht zu erhalten. So zog es immer mehr Wrestler, denen die ECW teilweise mehrere zehntausend Dollar schuldete, zur WWF und als dann auch im April 2001 plötzlich Paul Heyman bei der WWF auftauchte und dort die Stelle des gefeuerten Jerry Lawler als Kommentator übernahm, galt das Ende der ECW auch offiziell als besiegelt. Trotz Heymans Beteuerungen, ständig nach einer Lösung zu suchen (wenngleich er bei den letzten Shows selbst kaum noch anwesend war und Tommy Dreamer den Großteil des Bookings übernahm), schloss die Liga im Juni des Jahres endgültig ihre Pforten.

ECW Brand

World Wrestling Entertainment (WWE) startete im Juni 2006 unter dem Namen „ECW“ eine dritte Show mit eigenem Roster („Brand“). Die Sendungen, die der SciFi-Channel wöchentlich ausstrahlt, werden jeweils direkt vor Smackdown aufgezeichnet. Auch eigene Tapings (z. B. in der ehemaligen ECW-Arena, den Fans besser als The Viking Hall bekannt, in Philadelphia) sind nun fest eingeplant. In den Internationalen Märkten ersetzte die ECW Show in vielen Ländern „Velocity“. In Deutschland ist die ECW auf dem Premiere Sport Portal zu sehen. Vorerst werden wahrscheinlich 12 bis 14 Folgen ausgestrahlt, um die Reaktionen des Publikums in Hinblick auf eine langfristige Laufzeit der neuen ECW zu testen. Die erste Ausstrahlung von „ECW on Sci-Fi“ erreichte in den USA eine Einschaltquote von 2,8 (über 3 Millionen Zuschauer), was als großer Erfolg gewertet werden kann.

Gebookt wurden die Shows unter anderem von Paul Heyman und David Lagana (ehemaliger Smackdown Head Writer), doch ist davon auszugehen, dass der Ausführende WWE TV-Produzent Kevin Dunn bei der Produktion einen großen Einfluss hat. Außerdem hat Vince McMahon auf WWE.com verkündet, dass er bei allen Entscheidungen das letzte Wort hat. Das Roster setzte sich 2006 noch vorwiegend aus Wrestlern der ehemaligen ECW wie Rob Van Dam, Sabu oder The Sandman und einer übersichtlichen Anzahl an ECW-Neulingen wie Big Show, Kurt Angle und Test zusammen. Im Verlaufe der Zeit bis Mitte 2007 nahmen sowohl die Anzahl der Wrestler insgesamt, als auch die Anzahl der Wrestler der „alten“ ECW ab. Mitte 2008 wurden mit Stevie Richards, Nunzio, und Balls Mahoney weitere ECW "Urgesteine" entlassen, sodass Tommy Dreamer mittlerweile der einzige Aktive im Ring ist, der vor 2001 in der ECW tätig war.

Seit der Gründung 2006 musste das ECW-Roster allerdings verschiedene Schicksalsschläge in Kauf nehmen, durch die eine konstante Entwicklung erheblich behindert wurde. Hierzu zählen insbesondere ein Drogenskandal um Rob Van Dam und Sabu, die Beurlaubung Paul Heymans, das vorläufige Karriereende von Big Show, die Familientragödie um den gerade zum ECW-Brand gedrafteten Chris Benoit, sowie zahlreiche Entlassungen von Wrestlern aufgrund von Unstimmigkeiten mit der WWE. Auch die kurzzeitigen und bedeutungslosen Wiederaufbauphasen von The Great Khali und Snitsky sind an dieser Stelle zu erwähnen. Mitte 2007 konnte das ECW-Roster erstmals an Konstanz gewinnen, wobei insbesondere CM Punk, Boogeyman, Big Daddy V und John Morrison als Top-Stars fungierten.

General Manager des ECW Brands war eigentlich Elijah Burke, doch ging dies irgendwie unter. Bisher war Armando Estrada General Manager der ECW. Estrada trat vorher als Manager von Umaga bei RAW auf. Seit dem 3. Juni 2008 war Theodore Long General Manager von ECW, bis seine "Assistentin" Tiffany am 07. April 2009 zum Interims General Manager ernannt wurde und Theodore Long wieder General Manager von SmackDown wurde.

Zunächst bildeten der ehemalige SmackDown! Kommentator, sowie mehrfache ECW World Heavyweight Champion Tazz und Joey Styles das Kommentatorenteam. Im April 2008 trat von seiner Position zurück. Mitte 2008 wechselte Tazz zu Smackdown!. Danach kommentierten Matt Striker und Todd Grisham. Da Tazz im April 2009 WWE verließ, wechselte Todd Grisham zu SmackDown! Seine Stelle als Kommentator nimmt nun Josh Mathews ein.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Shane Douglas in „Forever Hardcore“, Franchise Promotions, 2005
  2. Silver Vision: The Rise + Fall of ECW, 2004
  3. Joey Styles in „Forever Hardcore“, Franchise Promotions, 2005
  4. Siver Version: The Rise + Fall of ECW, 2004
  5. Silver Vision: The Rise + Fall of ECW, 2004
  6. Silver Vision: The Rise + Fall of ECW, 2004
  7. Silver Vision: The Rise + Fall of ECW, 2004

Weblinks


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